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Schrott siegt in St.Pölten, Weißhaidinger unterliegt Sensationsmann Ceh

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Heute fand im Olympiazentrum in St.Pölten das erste von fünf Austrian Top Meetings 2020 statt. Der neu geschaffene Hürden-KO-Bewerb der Frauen wurde eine Beute von Favoritin Beate Schrott, die Sensation des Tages war aber der Sieg von Newcomer Kristjan Ceh (SLO) im Diskuswurf über den WM-Dritten Lukas Weißhaidinger.

60m Hürden KO Bewerb der Frauen geht an Beate Schrott

Die Idee von Nationaltrainer Philipp Unfried schlug voll ein und begeisterte Athletinnen wie Zuseher. Im 30 Minuten-Rhythmus absolvierten die 8 Teilnehmerinnen zuerst Viertelfinali, dann Semifinali und schließlich die Final-Läufe über die im Freien selten gelaufenen 60m Hürden. „So haben die Athletinnen gleich drei Mal die Möglichkeit zu starten und man kann auch etwas beim nächsten Lauf korrigieren, wenn es notwendig ist“, so der Coach von Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) und Ivona Dadic (Union St. Pölten).

Seine Athletinnen konnten sich nach Papierform auch für das Semifinale qualifizieren, wo sich die steirische Hürdenspezialistin gegen die Mehrkämpferin durchsetzte. Im Finale wartete dann das Duell gegen Favoritin Beate Schrott (Union St. Pölten), die in ihrem Semifinale klar vor U18-EM-Bronzemedaillengewinnerin Johanna Plank (TGW Zehnkampf Union) lag. Und die Lokalmatadorin war im Endlauf nicht zu halten, zog ab der dritten Hürde davon und siegte in tollen 8,16s (+2,9), womit sie genau 1/10s vor Strametz lag.

„Der Modus macht total Spaß, das war ein grenzgenialer Wettkampf heute. Mit den Zeiten bin ich auch extrem zufrieden, auch die Läufe fühlen sich schon richtig gut an. Mein Start im Finale war schon ganz gut, aber vor allem hinten raus war ich richtig stark“, so Beate Schrott nach ihrem Sieg.

Lukas Weißhaidinger verliert erstmals seit 2014 in Österreich einen Wettkampf

Bei den Staatsmeisterschaften 2014 zog Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) zuletzt auf heimischen Boden den Kürzeren, es war am 2.8.2014 in Amstetten gegen Olympiafinalisten Gerhard Mayer. Heute war er der „Senior“ im Feld, und U23-Europameister Kristjan Ceh (SLO) war an diesem Tag - bei schwierigen Bedingungen mit Rückenwind - eindeutig eine Klasse für sich. Gleich mit dem ersten Wurf auf 65,67m setzte sich der Slowene in Führung und gab diese nicht mehr ab. Ganz im Gegenteil, mit 67,19m pulverisierte er sogar den alten Stadionrekord des Oberösterreichers, der bei 65,17m stand, deutlich.

„Ich bin sehr zufrieden mit den Würfen, sie waren noch nicht perfekt, aber sehr gut. Es ist eine große Ehre für mich mit Lukas werfen zu können und ein großer Erfolg weiter zu werfen als er.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Der WM-Dritte warf das 2kg schwere Arbeitsgerät im 2. Versuch auf sehr gute 64,27m, wollte dann aber etwas zu viel und konnte sich nicht mehr steigern. „Vorne gebe ich Gas und hinten drehen die Reifen durch, so kann ich das heute sagen. Ich bin nicht locker genug in die Würfe gegangen und habe auch die Position nicht ganz gefunden. Aber nach den drei tollen Meetings in Schwechat war die Luft etwas draußen, da ist es Kopfsache, das kann sich aber auch schnell wieder ändern. Bei Rückenwind über 67m zu werfen ist schon sehr stark, da Gratuliere ich Kristjan dazu.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Dadic mit Kugel-Bestleistung, Schrempf siegt über 800m, Huemer über 100m

Nach ihren drei Hürdensprints hatte Hallen-Vizeweltmeisterin Ivona Dadic auch noch den Kugelstoß auf dem Programm. Seit wenigen Wochen holt sie sich in dieser Disziplin ein paar Tipps von Ex-Weißhaidinger-Trainer Josef Schopf, und erste Erfolge stellen sich bereits ein. Mit 14,97m gab es für die Niederösterreicherin eine neue Bestleistung, die Freude war entsprechend groß.

„Voll genial, das hat echt schon gut funktioniert heute, das hat mich sogar ein wenig überrascht. Wir haben zwar nicht großartig was verändert, legen den Fokus aber jetzt ein wenig anders und dass das heute schon funktioniert hat ist richtig cool.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Auch über die 800m der Frauen gab es einen Heimsieg zu bejubeln, Carina Schrempf (Union St.Pölten) konnte die ehemalige Hallen-WM-Finalistin über 400m, Iveta Putalova (SVK) in einem spannenden Zielsprint, bei dem die beiden Athletinnen fast 70m Schulter an Schulter kämpften, niederringen. 2:06,37min zu 2:06,39min lautete das Endergebnis.

„Wir sind mit Rückenwind die ersten 200m sehr schnell angelaufen, auch die erste Runde war mit ca. 62 Sekunden sehr flott. Fürs erste Rennen war das genau richtig, vor allem hat das Feld genau gepasst. Ich freu mich sehr, dass ich das heute so nutzen und den Sieg holen konnte. Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden, alles unter 2:08 wäre ok gewesen.“

(C) ÖLV / A.Nevsimal

Nachdem Favoritin Alexandra Toth (ATG) im Finale den ersten Fehlstart ihrer Karriere fabriziert hatte, war der Weg über 100m frei für U23-Athletinnen Ina Huemer (SU IGLA long life). Die Oberösterreicherin, die im Vorlauf mit 11,87s (1,1) eine neue PB aufgestellt hatte, setzte sich in einem spannenden Rennen mit 11,68s (2,6) gegen Tiffany Eidner (GER) durch, die auf 11,80s kam.

„Die Bedingungen waren heute mit der Rückenwindgarantie perfekt. Der Sieg und die Zeit sind fürs Selbstbewusstsein sehr wichtig. Das Training hat sich gut entwickelt, ich habe aber noch einige Arbeit vor mir, um bei dem Top-Meetings und der Staatsmeisterschaft noch schneller laufen zu können.“

Persönliche Bestleistungen gab es weiters für Andreas Unger (DSG Wien), der als 2. über 100m hinter Sieger Tilen Ovnicek (SLO, 10,62s) auf 10,75s (1,3) kam bzw. im U18 Hammerbewerb für Kilian Moser (Union St. Pölten), dessen neuer Bestwert nunmehr bei 60,42m steht.

Ergebnisse

Fotos

TV-Beiträge sind am Sonntag, 28.6. um 11.45 auf ORF 1 (Sportbild) und am Mittwoch, 1.7. um 20.15 auf ORF Sport+ zu sehen.

Weitere Austrian Top Meetings 2020:

2.7. Eisenstadt / BGLD
11.7. Wien / W
18.7. Graz / STMK
1.8. Andorf / OÖ

Fotos: (C) ÖLV / A.Nevsimal

27/06/20 19:44, Text: Georg Franschitz

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