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Staatsmeisterschafts-Status in Gefahr!

Staatsmeisterschaftsmedaillen (C) GEPA-pictures

Der höchste nationale Erfolg ist der Gewinn eines Staatsmeistertitels. Welche Bewerbe diesen Status erhalten und in welchen bloß österreichische Meistertitel vergeben werden, darüber entscheidet die Österreichische Bundes-Sportorganisation (BSO) alljährlich.

Die Kriterien für die Anerkennung eines Staatsmeisterschaftsbewerbes können auf der BSO-Website nachgelesen werden. Kurz zusammengefasst, kann gesagt werden, dass Staatsmeistertitel nur in der Allgemeinen Klasse errungen werden können, in den Nachwuchsklassen sowie bei den Masters ist die Bezeichnung "österreichischer Meister" korrekt, auch wenn im Volksmund jeder Sieger bei nationalen Titelkämpfen fälschlicherweise als "Staatsmeister" bezeichnet wird.

Olympische versus nicht-olympische Bewerbe

Alle Disziplinen des olympischen Programms erhalten automatisch den Staatsmeisterschaftsstatus. Anders sieht es bei den nicht-olympischen Bewerben aus, wo neben der Durchführung von anerkannten internationalen Meisterschaften auch ein Durchschnitt von mindestens 6 Teilnehmer/innen aus mindestens 3 Vereinen bzw. Bundesländern in den letzten drei Jahren bei nationalen Titelkämpfen nachgewiesen werden muss. Und genau da beginnt es spannend zu werden.

Staatsmeisterschaftsstatus in Gefahr!

Wenn man auf die lange Liste der Staatsmeisterschaftsbewerbe in der Leichtathletik blickt, dann kann es passieren, dass in einigen Bewerben heuer zum letzten Mal die großen Staatsmeisterschaftsmedaillen vergeben werden. Dieser Newsbeitrag ist vor allem dazu da, hier mehr Bewusstsein unter den Athlet/innen und Trainer/innen zu schaffen. Rennen wie zum Beispiel das 800m-Duell von Carina Schrempf und Cornelia Wohlfahrt ohne Beteiligung anderer Läuferinnen um den Hallen-Titel 2017 müssen tunlichst vermieden werden.

An den zu harten Limitleistungen für die Teilnahme an den ÖLV-Meisterschaften kann es nicht liegen, dass die Teilnehmerfelder manchmal so klein sind. Denn diese sind so ausgelegt, dass eine mehr als ausreichende Anzahl an Athlet/innen die Startberechtigung erlangt. Im angesprochenen 800m Lauf der Frauen liegt das Limit bei 2:26,00 Minuten, einer Zeit, die im Jahr 2018 von 40 (!) Läuferinnen unterboten wurde. Wieviele werden in fünf Wochen in Wien an der Startlinie stehen? Wir hoffen möglichst viele.

Nachfolgend listen wir die größten Problemfälle und die benötige Anzahl an Teilnehmer/innen im heurigen Jahr auf, um den Staatsmeisterschafts-Status auch 2019 zu erhalten:

Bewerb

Teilnehmer 2017

Teilnehmer 2018

Teilnehmer 2019

800m Frauen Halle 2 6 mindestens 10
Cross-Langstrecke Teamwertung Männer 6 5 mindestens  7
Dreisprung Männer Halle 6 6 mindestens  6
Siebenkampf Männer Halle 5 7 mindestens  6
Berglauf Teamwertung Frauen 8 4 mindestens  6
1500m Frauen Halle 8 5 mindestens  5
Stabhoch Frauen Halle 7 6 mindestens  5
Weitsprung Männer Halle 5 8 mindestens  5

Beim Staatsmeisterschafts-Status geht es nicht nur um die größeren Medaillen und das Prestige, in vielen Bundesländern hängen auch Landes- und Individualförderungen von dieser Klassifizierung ab.

Zuwachs an Bewerben als Ziel

Das Ziel der heimischen Leichtathletik muss es sein, zu wachsen und nicht zu schrumpfen und hier gibt es durchaus Positives zu berichten. Zum Beispiel wurde im Vorjahr erstmals eine 100km Staatsmeisterschaft ausgetragen, allerdings nur bei den Männern und nicht bei den Frauen, wo der geforderte Durchschnitt der letzten drei Jahre noch nicht erreicht wurde. Sieben Teilnehmerinnen im Jahr 2019 würden den 100km Bewerb der Frauen für 2020 in den Rang einer Staatsmeisterschaft bringen - das sollte gelingen.

Erfreulich ist auch, dass im 24 Stunden-Lauf der Männer bereits bei der nächsten Auflage im Jahr 2020 um die großen Staatsmeisterschaftsmedaillen gekämpft werden kann. Mit 29 Teilnehmern aus 13 Vereinen im letzten Jahr in Irdning wurde der von der BSO geforderte 3-Jahres-Schnitt erstmals erreicht. Auch hier hinken die Frauen noch ein wenig hinterher, elf Starterinnen im Jahr 2020 würden diese Situation positiv verändern.

Wir ersuchen alle, in ihrem Verein bzw. in ihrer Trainingsgruppe auf diese Situation hinzuweisen und gemeinsam mitzuhelfen, dass die Leichtathletik ihren Status in allen Bewerben erhält bzw. weiter ausbaut.

10/01/19 15:51, Text: Helmut Baudis

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