Für alle vier Athletinnen war es der erste Auftritt in der Königsklasse der Leichtathletik. Das Athletissima, die Traditionsveranstaltung in Lausanne, sorgte wieder für ein volles Stadion. Eine neue Kulisse für die vier schnellen ÖLV-Damen.
Nationaltrainer Philipp Unfried war es im Vorfeld gelungen, einen Startplatz für das heimische Quartett in diesem hochkarätigen Feld zu erhalten und den Athletinnen gelang es heute, den Grundstein für eine erfolgreiche Staffel-Qualifikation für die nächstjährige EM in München zu legen.
Mit defensiven Übergaben zum ÖLV-Rekord
Der Sieg ging heute an die Nationalstaffel Großbritanniens (42,44 s) vor Schweiz (42,47 s) und den Niederlanden (43,52 s), allesamt Weltklasse-Teams, die bei den Olympischen Spielen in Tokyo im Endlauf standen. Das Team von der Insel belegte in Japan knapp vor den Eidgenössinnen den dritten Platz und war auch heute um drei Hundertstel schneller als die Gastgeber. Österreich belegte in Lausanne den siebenten und letzten Platz, nicht verwunderlich bei dieser starken Konkurrenz. Philipp Unfried war dennoch mit der Leistung sehr zufrieden: "Bei den Übergaben ist noch viel drinnen, wir haben diese sehr defensiv angelegt, weil wir unbedingt eine Zeit in die Wertung bringen wollten. Dass wir dabei den sehr alten österreichischen Rekord verbessern konnten, freut mich natürlich."
Für die EM-Qualifikation werden die beiden schnellsten Zeiten im Zeitraum August 2021 bis Juli 2022 herangezogen, die besten 16 Nationen werden dann in München 2022 antreten. "Wir werden nächstes Jahr weitere ein bis zwei Rennen bestreiten", kündigte Philipp Unfried an, der eine deutliche Zeitverbesserung für möglich hält. Österreich war zum letzten Mal im Jahr 2002 - ebenfalls in München - mit einer 4x100-m-Damenstaffel bei der EM vertreten.
Die schnellsten fünf Zeiten von ÖLV-Damen-Nationalstaffel aller Zeiten
Zeit | ÖLV-Nationalstaffel | Ort | Datum |
44,49 s | Strametz - Huemer - Lindner - Walli | Lausanne | 26.08.2021 |
44,63 s | Hölbl - Tröger - Auer - Mayr-Krifka | Linz | 04.07.1994 |
44,65 s | Müller-Weissina - Schwarzl - Singer - Mayr-Krifka | Belgrad | 22.06.2002 |
44,78 s | Hölbl - Tröger - Mick - Mayr-Krifka | Innsbruck | 28.06.1995 |
44,85 s | Strametz - Lindner - Toth - Bendrat | Varazdin | 10.08.2019 |
Österreichs Damen-Staffel in Lausanne
Karin Strametz (Sportunion Kärcher Leibnitz), Ina Huemer (Sportunion IGLA long life) und Magdalena Lindner (Union St. Pölten) trainieren allesamt bei ÖLV-Nationaltrainer Philipp Unfried in St. Pölten. 400-m-Spezialistin Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) wird von OÖLV-Trainer Wolfgang Adler in Linz betreut.
Fraser-Pryce gelingt Olympia-Revanche
Im Vorprogramm liefen heute Ina Huemer und Magdalena Lindner die 100 m im B-Bewerb. Huemer wurde in ihrem Zeitlauf mit 11,47 s (+1,2) Zweite, Lindner in ihrem Heat mit 11,53 s (+2,7) Siebente. Schnellste des B-Bewerbs war Hürdensprinterin Nadine Visser (NED) mit 11,11 s. Den A-Bewerb gewann Shelly-Ann Fraser-Pryce mit Meetingrekord und neuer persönlicher Bestleistung von 10,60 s (+1,7) vor Olympiasiegerin Elaine Thompsen-Herah mit 10,64 s.
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