.

Achtungserfolge für Österreich bei der 8. Weltmeisterschaft im Ultra-Trail Running

(C) Jean-Pierre Durand

Die diesjährige Weltmeisterschaft am 12.05.2018 hat wieder alle bisherigen Teilnehmerrekorde gebrochen: 49 Nationen mit 197 Männern (159 kamen in die Wertung) und 133 Frauen (104 in der Wertung) standen am Start. Die 85 Kilometer lange Strecke von Castellon zum Penyagolosa Naturpark galt es mit ihren 4.900 positiven Höhenmetern innerhalb des Zeitlimits von 15 Stunden zu bewältigen. Im Ultra Trail Running hat sich seit einigen Jahren das ITRA-Punktsystem etabliert, das die Leistungen der Trailläufer vergleichbar machen soll. Auch dort ist ein erheblicher Anstieg des Durchschnitts feststellbar.

Österreich war mit 7 Athleten mit 2 Mannschaften (jeweils einem Damen- und Herrenteam) am Renntag bei durchschnittlich 23 Grad vertreten. Claudia Rosegger (Kolland Topsport Gaal) gab erst 2017 ihr Ultra-Trail-Running Debüt beim Stanzer Trailrun. Daher waren die 85,4 km Neuland für Sie. Doch es passte mit den steilen Anstiegen und schwierigen Abwärtspassagen einfach alles. Beim ersten Checkpoint (KM 8,4) noch auf Rang 44 verbesserte sie sich kontinuierlich und war nach 30 Kilometern in den Top 20, in denen sie sich bis zum Schluss halten konnte. Ein 19. Platz mit einer Zeit von 11:05:34 darf daher als Sensation gewürdigt werden.
Auch Veronika Limberger (LC Waldviertel) hat sich ihr Rennen gut eingeteilt und war immer im vorderen Drittel des Damenfeldes zu finden. Am Ende Platz 33 und damit eine deutliche Verbesserung der WM-Platzierung auf der Langdistanz (56. Platz in Braga 2016). Ihre Zeit: 11:39:09.

Das exzellente Frauen-Teamergebnis mit Platz 14 (bei den europäischen Teams Platz 10) rundete die Newcomerin Ina Forchthammer (Aufi&Owi Sport Wielander) ab. Sie zeigte bei ihrem ersten Ultramarathon eine taktische und körperliche Meisterleistung und finishte mit 14:44:42 kurz vor dem Zeitlimit. Selbst das aufziehende Gewitter konnte Sie nicht aus der Ruhe bringen.

Weltmeisterin wurde Ragna Debats aus den Niederlanden (09:55:00) vor Laia Canes (10:11:11) sowie der Französin Claire Mougel (10:15:23). Auch im Teambewerben wurden Medaillen vergeben. Spanien siegte vor Frankreich und USA.
23 Nationalteams brachten zumindest drei Athletinnen ins Ziel und kamen daher in die Wertung.

Bei den Herren war aus rot-weiß-roter Sicht ein Kopf an Kopf Rennen von Florian Grasel (Laufteam Donautal, Foto beim Zieleinlauf) und dem in den USA lebenden Robert Ressl-Moyer (TV Scheibbs) erwartet worden.

Bis zur Hälfte der Strecke noch gleichauf hatte Grasel dann mit Fortdauer des Rennens aufgrund seiner sehr ausgeprägten Technik das bessere Ende für sich. 47. Platz mit 10:06:39.
Ressl-Moyer hatte im letzten Drittel Probleme und musste sich schlussendlich mit dem 77. Platz und einer Zeit von 10:52:38 begnügen. Überholt wurde er noch von Gerhard Schiemer (Union Pottenstein), der eine ähnliche Rennstrategie realisierte wie bei seinen letzten WM-Einsätzen. Bei halber Distanz noch auf Rang 130, kletterte er noch auf den 67. Rang.
Bei Daniel Jochum (Triathlon-Team Kleinwalsertal) lief es an dem Tag nicht rund, trotz eines sehr intensiven Trainingsprogramms. Magenprobleme zwangen Ihnen bei km 50 zur Aufgabe.

Im Team reichte es für Österreichs Herren zu Platz 16. Immerhin 34 Nationen umfasste diese Wertung. Die Goldmedaille ging an Spanien, Silber an Großbritannien und Bronze holte sich Frankreich.

Bei den Herren siegte einmal mehr Luis Alberto Hernando mit 8:38:35. Damit war es sein 3. Titel in Folge. Der von Beginn bis zur letzten Verpflegungsstelle führende US-Amerikaner Zach Miller brach vollkommen ein und kassierte auf dem letzten Teilstück 33 Minuten auf Hernando und fiel aus den Medaillenrängen. Christopher Clemente (8:46:19) sorgte für einen spanischen Doppelsieg. Thomas Evans holte mit 8:49:35 Bronze für Großbritannien.

Insgesamt war das eine gelungene Veranstaltung mit sehr vielen Zuschauern an der Strecke, die teils ein richtiges Spektakel veranstalteten. Glück hatten die Veranstalter als gegen Ende ein schweres Gewitter aufkam und die Läufer alle das Ziel erreicht hatten. Im letzten Teilstück gab es keine Mobilfunkverbindungen.

Ein Dank auch an die Betreuer Tifanei Moyer (USA), Susi Lell (Deutschland), Manfred Konrad und Michael Wolf (Ultra Trail Verantwortlicher im Referat Ultramarathon).

Ergebnisse

15/05/18 10:41, Text: Bernhard Rauch


zurück