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Alle drei ÖLV-Athleten bei der Halbmarathon WM in Gdynia/POL mit der zweitbesten Zeit ihrer Karriere

(C) ÖLV / Jiro Mochizuki

Heute fand in Gdynia/POL mit der Halbmarathon-WM die erste und einzige Leichtathletik-Weltmeisterschaft dieses Jahres statt. Drei ÖLV-Athleten waren in Polen dabei, zeigten durchwegs gute Leistungen und liefen alle knapp an ihre Bestleistungen heran. Sowohl Timon Theuer (DSG Wien) und Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) bei den Männern als auch Victoria Schenk (LCU Euratsfeld) bei den Frauen erzielten die jeweils zweitschnellste Zeit ihrer Karriere über die Halbmarathon-Distanz.

Die Bedingungen waren nicht perfekt, bedeckte 9 Grad, leichter kalter Wind und ein leicht welliger Kurs mit einigen 180 Grad Wenden verlangten den Läufern einiges ab. Die Siege über die 21,0975km holten sich bei den Frauen Peres Jepchirchir (KEN) in neuer Weltrekordzeit von 1:05:16 h, bzw. bei den Männern Jacob Kiplimo (UGA) in 58:49 h.

Timon Theuer kämpfte sich mit Magenproblemen ins Ziel

Als hoffnungsvollster des ÖLV-Trios war Timon Theuer in den Halbmarathon gestartet. Er begann wie geplant auf eine Zielzeit von 62 Minuten, bekam aber nach ca. 6 Kilometern Magenkrämpfe und musste das Tempo deutlich reduzieren. Nach großem Kampf beendete der 26-jährige Wiener sein Rennen nach 1:03:59 h auf Rang 80. Seine Split-Zeiten nach 5/10/15/20km waren 14:36 – 29:57 – 45:19 – 1:00:48, die Enttäuschung anschließend entsprechend groß.

„Das war nicht das was ich mir vorgenommen habe. Ich war wirklich gut in Form, habe mich in den letzten Tagen super gefühlt und bin auch mit einer guten Gruppe im geplanten Tempo ins Rennen gestartet. Aber nach 6km war es mit einer neuen Bestleitung eigentlich schon vorbei, es hat in der Magengrube richtig gebrannt. Ich konnten dann meinen Schritt nicht mehr laufen, umso mehr überrascht mich die 63er-Zeit eigentlich. Ich habe das Rennen ins Ziel gerettet, habe ordentlich gekämpft und gebissen, aber bin natürlich riesig enttäuscht. In den Stunden vor dem Rennen habe ich sicher 1-2 Fehler gemacht, das darf mir bei einer WM einfach nicht passieren.“

Christian Steinhammer verbessert sich gegenüber Valencia um fast eine Minute

Für den 31-Jährigen war Polen bereits die zweite Halbmarathon-WM, er war schon 2018 in Valencia dabei. Mit einer Zeit von 1:04:11 h und Rang 88 war der Niederösterreicher heute um 58 Sekunden schneller als vor zwei Jahren (1:05:09). Seine Split-Zeiten heute in Gdynia nach 5/10/15/20km waren 14:46 - 30:01 – 45:20 – 1:00:55. Trotz etwas zu übermotivierten Beginn blieb Christian Steinhammer nur um 35 Sekunden über seiner heuer im Februar in Barcelona bei perfekten Bedingungen aufgestellten Bestleistung (1:03:36 h).

„Ich bin zuerst einmal froh, dass endlich wieder einmal ein Rennen stattgefunden hat. Es war ein relativ zügiger Beginn, 14:46 auf den ersten 5 Kilometern war ein Ticken zu schnell, da habe ich gemerkt, dass ich ein wenig zurücknehmen muss. Ich habe dann ganz gut ins Rennen reingefunden und habe mich im Mittelfeld bewegt. Ich habe gekämpft, bin ein gutes Rennen gelaufen und bin auch mit der Zeit zufrieden, vor allem da es heuer vom Formaufbau sehr schwierig war.“

Victoria Schenk bleibt knapp über ihrer Bestleistung

Die Niederösterreicherin lief bei ihrem internationalen Debüt ein couragiertes Rennen und begann gleich mit flotten ersten 5 Kilometern. Danach musste sie das Tempo aber etwas reduzieren und verlor auf der nächsten Runde ein paar Plätze, kam aber in einen guten Rhythmus, den die 32-Jährige dann bis zum Ziel durchziehen konnte. Am Ende stand dann eine Zeit von 1:16:36 h und Rang 86 auf der Anzeigetafel. Damit blieb Victoria Schenk nur zum 42 Sekunden über ihrer Bestleitung und lieferte bei der WM das zweitbeste Halbmarathon-Ergebnis ihrer Karriere ab. Ihre Split-Zeiten nach 5/10/15/20km waren: 17:08 – 35:11 – 53:45 – 1:12:35.

„Es war wirklich hart, ich habe richtig gekämpft. Natürlich wollte ich es dann durchziehen, es ist zwar keine Bestleistung, aber mit der Zeit bin ich sicher zufrieden. Am Beginn kommt einem das gar nicht so schnell vor, obwohl es sicher etwas zu flott war, daher wurde es dann hinten raus richtig zäh. Es war natürlich ein besonders Rennen für mich, mit solchen Weltklasseathletinnen am Start stehen zu dürfen, obwohl mit Zusehern wäre die Stimmung sicher noch besser gewesen.“

Ergebnisse

(C) ÖLV / Jiro Mochizuki

Fotos (C) ÖLV / Jiro Mochizuki

17/10/20 12:09, Text: Georg Franschitz

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