Vojta und Mayer wieder Staatsmeister über 5.000m
Normalerweise werden die 5.000m Meisterschaften im Rahmen der Stadion-Staatsmeisterschaften ausgetragen, wegen der hohen Temperaturen im Sommer und der dadurch deutlich verminderten Chance, für die Olympia-Qualifikation eine gute Zeit laufen zu können, wurde sie in diesem Jahr ins Frühjahr vorgezogen.
Bei den Männern wurde der Bewerb dann auch in zwei Zeitläufen ausgetragen. Im ersten „nationalen“ B-Lauf konnte sich Markus Hartinger (LTV Köflach) auf den letzten Runden von Dominik Jandl (SVS LA) absetzen, die beiden holten sich jeweils mit PB daher mit 14:32,44 min Silber bzw. 14:36,38 min Bronze. Im anschließenden „internationalen“ A-Lauf ging es für Favorit Andreas Vojta (team2021.at) darum, diese Zeit zu unterbieten. Und das gelang dem ehemaligen Olympia-Teilnehmer dank eines ausgezeichneten Laufes deutlich. Da aber die Tempomacher am Beginn etwas zu schnell losstarteten und die Gruppe um Vojta in den ersten Runden etwas zu langsam unterwegs war, musste der Niederösterreicher fast drei Kilometer selber die Tempoarbeit verrichten. Erst ab KM 4 übernahmen dann auch andere Läufer diese Aufgabe, die erhoffte Zeit unter 13:30 war dadurch aber dahin. Mit 13:36,26 min und Rang 4 machte Vojta aber mit dem Staatsmeistertitel gute Bonuspunkte und wird damit im nächsten Olympia-Ranking voraussichtlich unter die Top-40 vorstoßen. Die besten 42 Ende Juni sind dann für Tokio qualifiziert. Der Laufsieg ging an Nils Voigt (GER) in 13:31,68 min (PB).
Andreas Vojta: „Leider haben die Tempomacher nicht auf unsere Gruppe gewartet, daher musste ich selber die Initiative ergreifen. Das war natürlich nicht optimal, aber es war wichtig das zu tun. Mit dem Titel in dieser Zeit bin ich sehr zufrieden, natürlich wäre ich gerne schneller gelaufen, aber ich werde sicher in den nächsten Wochen noch Chancen haben.“
Im Bewerb der Frauen kam es zum von vielen erwarteten Rennverlauf, Lokalmatadorin Julia Mayer (DSG Wien) bestimmte von Beginn an das Tempo. Nach drei Kilometern musste Marathonspezialistin Eva Wutti (SU TRI Styria) vom Spitzentrio abreißen lassen, nach 4km war das Tempo auch für Sandrina Illes (Union St.Pölten) zu schnell. So wurde es am Ende ein deutlicher Sieg für die Wienerin, die sich in 16:27,14 min auch in dieser Disziplin den Staatsmeistertitel holen konnte. Rang 2 ging in 16:32,44 min an Illes, dahinter lief Wutti zu einem neuen steirischen Landesrekord, der nun bei 16:37,34 min steht. Erfreulich verlief das Rennen auch für die fünftplatzierte Codula Lassacher (Atus Knittelfeld), die mit 17:03,84 min das geforderte U20-EM-Limit (17:15,00) deutlich unterbot.
Julia Mayer: „Dadurch, dass ich alleine vorne laufen musste, war die Zeit ganz ok. Die Temperaturen waren sehr gut, aber der Wind war sicher störend, wenn man sich nicht in einem Feld verstecken kann. Es war ein gutes Rennen von mir.“
Premierentitel für Seiler und Rattinger
Schon am Vormittag wurden die Meisterschaften im 3.000m Hindernislauf durchgeführt. Im Bewerb der Frauen startete U23-Athletin Lotte Luise Seiler (KSV Alutechnik) wie erwartet flott und legte gleich einige Meter zwischen sich und die Konkurrentinnen. Ab Mitte des Rennens kam jedoch wieder Spannung ins Geschehen, da die Steirerin etwas an Tempo verlor und Katharina Götschl (USKO Melk) wieder aufholen konnte. Erst auf den letzten beiden Runden konnte die Steirerin wieder den Speed erhöhen, holte sich mit neuem Landesrekord von 10:36,54 min zwar ihren ersten Staatsmeistertitel auf dieser Strecke, verpasst aber das U23-EM-Limit nur um 54/100s. Dahinter erreichte die Niederösterreicherin in 10:44,92 min als Zweite das Ziel und unterbot die Norm für die U20-EM von 10:50,00 damit deutlich. Die beiden Läuferinnen gewannen damit zusätzlich auch ihre jeweiligen Altersklassen. Landesrekord für OÖ stellte auch Bettina Hötzenegger (LCAV Jodl Packaging) mit 10:51,48 min als Dritte auf.
Lotte Luise Seiler: „Mein Hauptziel heute war das Limit, das hat leider nicht geklappt, aber den Titel nehme ich natürlich auch gerne und freue mich sehr darüber. Es passiert mir leider immer wieder, dass ich den ersten Kilometer zu schnell laufe und den zweiten dann zu langsam, da muss ich mich definitiv steigern. Am Ende habe ich dann eh meistens noch Reserven, aber ich muss die Läufe besser einteilen. Ich werde das Limit aber sicher nochmal probieren, in Regensburg oder bei den Schweizer Meisterschaften, und dann sollte es sich noch ausgehen.“
Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) und Paul Stüger (KSV Alutechnik) schlugen im Bewerb der Männer von Beginn an ein zügiges Tempo an und liefen bis 600m vor dem Ziel fast im Gleichschritt. Dann steigerte der Oberösterreicher seine Geschwindigkeit und zog Meter um Meter davon. Nach einer beeindruckenden Schlussrunde kam Tobias Rattinger mit einer neuen PB von 8:52,88 min ins Ziel, er steigerte seine alte Bestleistung damit um mehr als 15 Sekunden. Eine neuer PB gabs dahinter auch für Paul Stüger, der 9:02,98 min benötigte, Bronze holte sich Julian Kreutzer (SU IGLA long life) in 9:22,35 min.
Die weiteren Titel gingen in der U23-Klasse an Bernhard Schmid (SVS LA) in 9:44,15 min (PB) und in der U20-Klasse an Bernhard Neumann (DSG Wien) in 9:34,05min (PB).
Tobias Rattinger: „Wahnsinn, dass das heute so geklappt hat, das ist unglaublich toll. Ich habe mich im Rennen immer sehr gut gefühlt, ich habe Paul aber immer neben mir gespürt und gewusst, auf einen Endspurt mit ihm darf ich mich aber nicht einlassen. Die letzten eineinhalb Runden waren daher ein Steigerungslauf von mir, aber von der Zeit her bin ich selber überrascht. Ich bin halt schon seit 2019 kein Hindernisrennen gelaufen, konnte aber immer gut trainieren, das erklärt sicher den großen Sprung in der Zeit.“
Unter dem U18-EM Limit (6:14,00) im Bewerb über 2000m Hindernis blieben Samuel Leitner (Union Waidhofen/Ybbs) in 6:09,54 min und Tobias Steindorfer (LC Villach) in 6:13,35 min, für beide bedeutet das neue PB.
Fotos (honorarfrei bei Nennung © ÖLV / A.Nevsimal)
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Fotos: (C) ÖLV/A.Nevsimal