Beate Schrott trumpft im Hürdenlauf auf
Der Dreikampf der besten ÖLV-Athletinnen im 60m Hürdenlauf wurde bereits im Vorlauf auf ein Duell reduziert. Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) bleib nach tollem Start an der zweiten Hürde hängen und musste den Lauf aufgeben. Daher kam es im Finale zwischen Beate Schrott (Union St.Pölten) und Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) zum Kampf um Gold und Silber. Und die erfahrene Niederösterreicherin zeigte im allerletzten Hallen-Rennen ihrer Karriere noch einmal groß auf und drückte die österreichische Jahresbestleistung auf tolle 8,14s. Diese Zeit hätte übrigens auch für die Qualifikation zur jetzt verschobenen Hallen-WM gereicht (Limit 8,16s). Dahinter glänzte Karin Strametz, die mit 8,19s zum wiederholten Male neuen U23-Hallenrekord aufstellte und ihre Bestleistung in dieser Hallensaison um insgesamt 15/100s verbesserte. Bronze ging an U20-WM-Kandidatin Johanna Plank, die in 8,52s neue PB lief.
Beate Schrott: „Ich habe gewusst, dass wird heute nicht einfach gegen Karin und Steffi. Meine Starts waren heute die besten dieser Hallensaison, und über die Hürden lief es heute perfekt. Trotzdem muss ich draußen dann noch an der ersten Phase arbeiten, da geht sicher noch mehr. Es war jedenfalls eine sehr wichtige Hallensaison und es gibt mir jetzt mit diesem Abschluss viel Selbstvertrauen für die Freiluftsaison um meine zwei großen Ziele EM und Olympia zu erreichen.“
Karin Strametz: „Bis zur vierten Hürde war es ein perfektes Rennen, dort hab ich mich leider eingebaut. Aber mit der Zeit bin ich sehr zufrieden, die ist ein Wahnsinn. Mit einer solchen Steigerung über den ganzen Winter hätte ich gar nicht gerechnet. Ich konzentriere mich ja erst seit einem Jahr voll auf die Hürden, vorher als Mehrkämpferin waren da doch viele Fehler drinnen, die es erst auszumerzen galt. Jetzt gilt es hart für das Ziel EM in Paris zu arbeiten.“
Langsprinterin Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) war wie gestern über 200m auch heute im 400m-Lauf ungefährdet, mit 54,58s konnte sie ihre Saisonbestleistung jedoch nicht weiter drücken. Dahinter zeigte Junioren-Athletin Anna Mager (TS Bregenz-Vorkloster) auf und holte in starken 56,31s (PB) Silber, Bronze ging an Marie Helene Polt (DSG Wien, 57,36s).
„Ich habe versucht einen schönen runden Lauf abzuliefern, das ist mir auch gelungen, auch wenn ich hinten raus das Gefühl hatte noch Reserven zu haben. Die konnte ich aber leider nicht auspacken, aber alleine vorne ist das auch schwierig. Ich hoffe mit Anna habe ich in den nächsten Jahren dann eine starke Konkurrenz.“
Den Titel im Dreisprung holte sich erstmals Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank), die auf 12,14m kam und Vereinskollegin Lucille Okafor (12,01m) und Tamara Lesitschnig (KLC, 11,80m) in Schach hielt. Im Hochsprung ging Hallen-Gold zum bereits fünften Mal an Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien), die als einzige Athletin 1,75m überquerte, Silber ging an Lea Germey (SV-Reutte LA Raiffeisen, 1,68m) und Bronze an die ehemalige Staatsmeisterin Marina Schneider (IAC, 1,63m).
Im Lauf über die 1.500m drehte Sandrina Illes (Union St.Pölten) heute den Spieß um und konnte die 3.000m-Siegerin von gestern, Julia Mayer (DSG Wien) mit 4:31,84min zu 4:32,32min in Schach halten. Bianca Illmaier´s (KSV alutechnik) Angriff kam zu spät, die Steirerin musste sich in 4:34,63min mit Rang 3 begnügen. Die abschließende 4x200m-Staffel wurde eine Beute von Union St.Pölten in 1:40,16min.
Distelberger doppelt über die Hürden nach, drittes Gold für Fuchs, Vojta stark
Mehrkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) war heute noch zwei Mal im Einsatz. Im Weitsprung musste er sich mit 6,84m mit Silber begnügen, denn Federico Kucher (LAC Klagenfurt) hatte zwar nur einen gültigen Versich, bei diesem segelte er aber auf die Tageshöchstweite von 7,12m. Bronze holte sich Titelverteidiger Isaac Asare (Union Salzburg LA) mit 6,83s. Über die 60m Hürden wurde der Niederösterreicher seiner Favoritenrolle aber gerecht und siegte in flotten 8,05s vor dem immer stärker nachdrängenden Lorenz Ursprunger (LAC Umdasch Amstetten, 8,18s, PB) und Gordon Skalvy (ULV Krems, 8,40s).
„Im Weit hatte ich ein paar richtig weite Sprünge, die waren aber übertreten. Wichtig ist aber, dass ich weiß, dass ich weit springen kann. Bei den Hürden war der Start nicht so gut, aber hinten raus war ich dann richtig schnell und habe die Hürden sehr gut attackiert. Nach den vielen Bewerben dieses Wochenende freut mich diese Steigerung im letzten Lauf ganz besonders und stimmt mich zuversichtlich für die Freiluftsaison, die Form geht jedenfalls in die richtige Richtung.“
Andreas Vojta (team2012.at), der gestern auf die 3.000m verzichtet hatte, drückte dem 1.500m Lauf von Beginn an seinen Stempel auf und zog schon auf der ersten Runde davon. Dahinter blieb das restliche Feld lange geschlossen, auch wenn es sich auf den Positionen immer wieder durchmischte. Nach einem Sololauf an der Spitze überquerte der Niederösterreicher nach 3:45,28min die Ziellinie und holte seinen 11. Titel in Folge auf dieser Distanz, mit deutlichem Abstand kamen dahinter Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau, 3:52,99min) und Paul Stüger (KSV alutechnik, 3:53,93min) ins Ziel.
„Ich wollte heute im letzten Rennen der Hallensaison einfach noch einmal so schnell wie möglich laufen. Klar habe ich die Vorbelastung von vorgestern und die Heimreise aus Madrid noch gespürt, das war halt die Unbekannte vor dem Start, wie arg sich das auswirkt. Aber unter den Umständen ist die Zeit mehr als in Ordnung, auch wenn ab Rennhälfte die Beine schon etwas schwer wurden. Für die Olympia-Qualifikation sind diese Zeiten natürlich eine Riesen-Motivation, ich sehe, dass ich eine gute Chance auf Tokio habe, wenn ich draußen jetzt auch noch zwei flotte 5.000er laufen kann. Ich hab ein gutes Gefühl, dass das klappen wird.“
Österreichs schnellster Mann, Markus Fuchs, holte sich heute mit der 4x200m-Staffel von ULC Riverside Mödling seinen dritten Titel bei diesen Hallen-Meisterschaften, in 1:28,32min war er mit seinen Kollegen nicht zu schlagen.
Im 400m Bewerb konnte sich Nico Garea (KSV alutechnik) mit einem starken Beginn die Führungsposition sichern und gab diese bis zum Ziel nicht mehr ab (48,81s). Markus Kornfeld (DSG Wien, 49,06s) lag langen auf Position 2, musste aber auf den letzten Metern noch den stark aufkommenden Junior Florian Herbst (LAC Klagenfurt, 48,97m, PB) passieren lassen.
Alle österreichischen Hallen-Staatsmeister 2020 (Linz)
Sonntag
Männer
400m: Nico Garea (KSV alutechnik) 48,81s ÖJBL
1500m: Andreas Vojta (team2012.at) 3:45,28min
60m Hürden: Dominik Distelberger (UVB Purgstall) 8,05s ÖJBL
4x200m: ULC Riverside Mödling 1:28,32min ÖJBL
Weitsprung: Federico Kucher (LAC Klagenfurt) 7,12m
Frauen
400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 54,58s
1500m: Sandrina Illes (Union St.Pölten) 4:31,84min ÖJBL
60m Hürden: Beate Schrott (Union St.Pölten) 8,14s ÖJBL
4x200m: Union St.Pölten 1:40,16min ÖJBL
Hochsprung: Ekaterina Krasovskiy (DSG Wien) 1,75m
Dreisprung: Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank) 12,14m ÖJBL
Samstag
Männer
60m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 6,70s
200m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 21,50s ÖJBL
800m: Paul Stüger (KSV alutechnik) 1:54,91min
3000m: Mario Bauernfeind (KUS ÖBV Pro Team) 8:26,85 min.
Hochsprung: Andreas Steinmetz (SVS LA) 2,12m
Stabhochsprung: Dominik Distelberger (UVB Purgstall) 4,95m
Dreisprung: Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) 15,44m
Kugelstoß: Alexander Gesierich (LAC Klagenfurt) 15,69m
Frauen
60m: Alexandra Toth (ATG) 7,46s ÖJBL
200m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf Union) 24,07s ÖJBL
800m: Laura Ripfel (ULC Weinland) 2:18,21min
3000m: Julia Mayer (DSG Wien) 9:34,54min
Stabhochsprung: Agnes Hodi (Union St.Pölten) 3,90m
Weitsprung: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) 5,88m
Kugelstoß: Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) 14,98m ÖJBL, ÖR U23
TV-Bericht
Donnerstag, 27.2. um 20:15 auf ORF Sport+
Links
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- Fotos Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) ÖLV
Fotos (C) GEPA pictures