Die 1969 gebaute Stubenberger Leichtathletik-Halle erfüllte wieder fast alle Wünsche und Anforderungen für's Training von 9 der 10 Zehnkampfbewerbe (ausg. 1500 m). Dennoch gab es auch Freiluft-Einheiten mit Stehvermögen im Schneetreiben und Speer-Wettkampf bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt. Dabei gelangen nicht weniger als fünf persönliche Bestmarken für Sophie Kreiner und Patricia Brunninger (beide ATSV Linz LA) und Leonie Bisanz und Anja Dlauhy (beide ULC Riverside Mödling) sowie Molham Hawana (TGW Zehnkampf-Union). Leon Okafor, Matthias Lasch und Leo Lasch warfen (wie Molham) so früh im Jahr schon über die 50-m-Marke, teilweise sogar deutlich darüber hinaus.
Praxis- und Theorie-Einheiten
Neben den acht praktischen Einheiten wurde im Lehrsaal von Kursleiter Georg Werthner in sieben Einheiten auch viel theoretisches Wissen über den Mehrkampf vermittelt. Themen waren u.a. Analyse der Wettkampfhäufigkeit der Weltklasse, der Terminkalender 2021, die heute möglichen Formen der Trainingsdokumention (digital - oder doch noch Papier?), biomechanische Überlegungen zu Speerwurf, Kugelstoß und Stabhochsprung und viele Technikbeispiele und -vergleiche anhand von Videos oder Bildreihen, über den Beamer kommuniziert. Hinzu kamen Themen wie Verletzungsprophylaxe oder Ökonomie der Energiespeicherung über zwei Wettkampftage.
Abschließend erhielten alle 22 Kursteilnehmer ihren USB-Stick gefüllt mit über 500 Seiten und Bildern aus internationalen Trainingspublikationen. Georg Werthner steuerte persönlich noch 50 Pages mit Statistik, Test-Vorschlägen und 100 Trainingsmodulen (10x10) für Zehnkampf und 70 Modulen (7x10) für Siebenkampf bei.
Am Freitag-Abend wurde das Programm noch durch Besuch aus Wien bereichert. Herwig Grünsteidl, Werthners Vorgänger als ÖLV-Mehrkampftrainer, war mit Sigrid Portenschlager und Lena Lackner für eine Hochsprungeinheit angereist und stand nach dem Abendessen im Lehrsaal mit viel Engagement für eine Trainer-Fragestunde gemeinsam mit Victoria Schreibeis und Herbert Kreiner zur Verfügung.
Die gute Stimmung in der Gruppe und der weitgehend verletzungsfreie Verlauf sorgten gleich nach dem Camp für erste (sehr nahe) Terminvorschläge aus dem Teilnehmerkreis für eine Wiederholung, voraussichtlich an einem Ort, der den im österreichischen Mehrkampf sehr stark vertretenen Vorarlbergern deutlich weniger Anreiseweg bescheren sollte. Innsbruck, Salzburg oder Obertraun sind im Gespräch, vielleicht schon im Mai.
Abschließend dankte Georg Werthner den engagierten Teilnehmern für den großen Einsatz bei den Praxis-Einheiten sowie die Aufmerksamkeit bei den Theorie-Einheiten. Für das nächste Viertages-Camp hat der ÖLV wieder etwa 20 Plätze vorgesehen. Voranmeldungen bitte rechtzeitig tätigen.