Wettkampf-Comeback von Ivona Dadic mit Top-Kugelstoß
Siebenkampf-Ass Ivona Dadic (Union St.Pölten) hatte seit ihrem Olympia-Siebenkampf letzten August keinen Wettkampf mehr bestritten, die Hallensaison ließ sie aus, um sich ganz auf die Freiluftsaison mit WM und EM zu konzentrieren. Lange lief der Aufbau auch perfekt, doch ausgerechnet im letzten Trainingscamp im April in Atlanta (USA) gab es mit einer leichten Oberschenkelverletzung einen kleinen Rückschlag. Heute gab es das Comeback im Stadion, der Kugelstoß stand für die Niederösterreicherin auf dem Programm. Und es war ein Einstieg nach Maß, mit einer Siegesweite von 14,48m und weiteren vier Stößen über 13,50m war es der beste Saisoneinstieg in dieser Disziplin in der Karriere der 28-Jährigen. Hallen-Staatsmeisterin Christina Scheffauer (IAC) belegte heute mit 13,63m Rang 2.
Ivona Dadic: „Der Aufbau war ja heuer nicht perfekt, umso mehr freut mich diese Weite heute. Es war zwar nicht optimal, wir wissen aber woran wir hier noch arbeiten müssen. Ich habe auch im Training schon gut gestoßen, aber wir haben natürlich so früh in der Saison noch nicht sehr viele Kugelstoßtrainings absolviert, daher passt das heute sehr gut. Jetzt muss ich in den nächsten Wochen noch ins Laufen kommen, das ist jetzt wichtig.“
Fehlstart von Strametz, Startmaschinenprobleme für Penzenstadler
Die 100m Hürden waren für Karin Strametz (SU Leibnitz) eigentlich vorbei, bevor sie noch begonnen hatten. Nach einem deutlichen Fehlstart wurde die Steirerin disqualifiziert. Sie durfte zwar noch ihren Vorlauf und das B-Finale außer Wertung bestreiten, die Spannung war aber weg, Zeiten von 13,58s (-0,5) bzw. 13,61s (0,0) waren das Ergebnis. Der Sieg ging in 13,39s (0,0) an Favoritin Nooralotta Neziri, U23-Athletin Johanna Plank (TGW Zehnkampf Union) wurde in 13,81s (0,0) Dritte, schon im Vorlauf hatte die junge Oberösterreicherin mit 13,77 (-0,5) eine starke Zeit hingelegt.
Karin Strametz: „Das war ein komplettes Blackout beim Start, ich habe nicht einmal riskiert, ich bin nach vorne gefallen, das darf einfach nicht passieren. Technisch habe ich mich dann bei den beiden Läufen zwar gut gefühlt, aber es war recht zäh heute, offenbar stecken mir die vielen Rennen in den letzten neun Tagen doch ziemlich in den Knochen.“
Über 100m gelang Magdalena Lindner (Union St.Pölten) auch diesmal keine Steigerung, sie blieb zwar in 11,89s (-0,2) wie schon in Wien siegreich, zeigte sich danach aber etwas ratlos.
„Im Training läuft es super, aber ich kann diese Leistung derzeit nicht im Wettkampf umsetzen. Woran das liegt kann ich nicht sagen, ich habe versucht locker zu bleiben, aber wenn man schon den Start verschläft dann ist es auch hinten raus nicht leicht. Aber ich bin mir sicher, dass es in den nächsten Wochen auch mit schnellen Zeiten wieder klappt, das war schon in der Vergangenheit immer wieder so.“
Im Männerbewerb über 100m hatte Lokalmatador Alexander Penzenstadler (PSV Wels LA) im Vorlauf Pech, als seine Startmaschine wegrutschte und er dann anschließend seinen Vorlauf alleine bestreiten musste. Dennoch schaffte er es mit 10,88s (0,0) ins Finale. Dort lief auch Klaus Grünbart (LAG Genböck Haus Ried), der im Vorlauf mit 10,77s (0,7) schon bis auf 6/100s an seine PB herangelaufen war. Im Endlauf spielte dann aber der Wind nicht mit, bei -2,1 m/s kamen Penzenstadler und Grünbart nur auf 10,99s bzw. 11,01s, was die Ränge 4 und 5 bedeutete. Der Sieg ging nicht unerwartet an Oliver Brobmy (GBR), der mit 10,56s knapp gegenüber Brandon Mingeli (GBR, 10,60s) die Nase vorne hatte.
Mehrkämpferin Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) bereitet sich derzeit auf den Siebenkampf in Götzis vor, heute stand sie im 100m Hürden-Bewerb und im Weitsprung am Start. Mit 14,50s (-0,5) bzw. 14,71s (0,0) in den beiden Hürdenläufen und 5,69m (-1,8) im Weitsprung war die Kärntnerin aber nicht zufrieden.
„Vor zwei Wochen beim Speerwerfen ist es mir in den Rücken eingefahren, ich konnte dann fast eine Woche gar nicht trainieren. Auch heute hat es immer wieder zugemacht, da kann man keine richtige Leistung bringen. Eigentlich bin ich körperlich gut drauf, jetzt habe ich noch eine Woche Zeit bis Götzis um das in den Griff zu bekommen.“
Den Sieg im Weitsprung holte sich überraschend Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank), die mit 6,00m (-2,3) als einzige die Schallmauer knackte. Bei den Männern setzte Nino Celec (SLO) mit 7,51m (-1,9) die größte Weite in die Sandkiste von Ried.
Internationale Siege bei Speerwerfern und Stabhochspringern
Im Speerwurf gab es gleich zwei Stadionrekorde, sowohl Mate Jarvas (HUN) mit 71,04m als auch seine Landsfrau Angela Moravcsik mit 50,89m waren heute die Besten und überboten die alten Rekorde. Im Stabhochsprung gab es sowohl bei den Damen als auch bei den Herren Überraschungssieger. Zuzana Prazakova (CZE) mit neuer PB von 4,30m wie auch Dan Barta (CZE) mit 5,30m waren nicht ganz oben am Siegertreppchen erwartet worden.
Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung ÖLV / Alfred Nevsimal)
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