Ivona Dadic mit vollem Fokus auf die Olympischen Spiele
Die Hallen-Vize-Weltmeisterin hatte bedingt durch den Start bei der Hallen-EM erst relativ spät mit dem Aufbau für Tokio begonnen und deshalb auch beschlossen, erst in Ratingen ins Mehrkampfgeschehen einzugreifen. Daher bestritt die 27-Jährige ihren ersten Einzelwettkampf zwecks Vorbereitung auf den Siebenkampf auch erst Anfang Juni in St.Pölten. Durch die harten, intensiven Trainingswochen zuvor konnte die Form bei den Aufbauwettkämpfen auch noch dort sein, wo sie im Sommer zum Saisonhöhepunkt dann sein soll.
Der Siebenkampf in Ratingen in der Nähe von Düsseldorf dient nun auch als Standortbestimmung für die weitere Planung bis Ende Juli. Es werden sich für das Athleten/Trainer-Team rund um Österreichs Sportlerin des Jahres sicher viel Erkenntnisse ergeben, an welchen Schrauben in den nächsten Wochen noch gedreht werden muss.
„Ich freue mich schon richtig auf den Wettkampf in Ratingen. Die Vorbereitung lief sehr gut, ganz ohne Probleme und ich bin gut drauf. Vor allem auf den Weitsprung bin ich gespannt, eigentlich überhaupt auf die Sprünge und Läufe, weil ich in Eisenstadt ja ausgezeichnet über die Hürden in die Saison eingestiegen bin. Bei Kugel und Speer will ich mich steigern, das hat ja noch nicht optimal funktioniert. Wenn alles perfekt klappt, dann könnte es schon Richtung Bestleistung gehen.“
Trainer Philipp Unfried zieht aber auch die Möglichkeit in Betracht den Mehrkampf frühzeitig zu beenden, falls sich während des Bewerbes herausstellt, dass zusätzliche Starts in einigen Disziplinen bei den Staatsmeisterschaften in der folgenden Woche zielführender sind. „Unser großes Ziel ist definitiv Olympia. Durch die Hallen-EM hat Ivona erst sehr spät mit der Vorbereitung auf Tokio begonnen und erst zwei Wettkämpfe in drei Disziplinen bestritten. Wenn wir in Ratingen erkennen, dass es im Hinblick auf die Spiele besser wäre die Staats für weitere Wettkämpfe in den technischen Disziplinen zu nützen, dann werden wir den Siebenkampf in Ratingen nicht fertig machen, egal wie super es läuft. Olympia steht einfach über allem.“
Erster Wettkampf für Verena Mayr nach Hochzeit
Die Oberösterreicherin hat letzten Samstag geheiratet und ihren Mädchennamen Preiner gegen Mayr getauscht. In Ratingen kehrt sie nun an jenen Ort zurück, wo ihr vor genau zwei Jahren ein sensationeller österreichischer Rekord im Siebenkampf gelang, der bis jetzt bei 6.591 Punkten steht. Wenige Monate später setzte die 26-Jährige noch einen drauf, mit WM-Bronze feierte sie einen zu diesem Zeitpunkt nie für möglich gehaltenen Erfolg.
Seither gab es durch die Corona-Pandemie und einige kleinere Verletzungen bedingt keinen Start bei einem Siebenkampf mehr, auch die geplante Teilnahme an der Hallen-EM diesen März verhinderte ein muskuläres Problem im Oberschenkel. Dadurch wurden in den nachfolgenden Monaten auch kleine Abstriche im Training notwendig, die einen etwas langsameren Form-Aufbau bedingten.
„Ich bin von der Form noch nicht ganz dort wo ich gerne gewesen wäre. Wegen der Verletzung im Winter sind wir heuer etwas vorsichtiger mit den Belastungen. Dafür bin ich aber mit den Leistungen bei den bisherigen Wettkämpfen sehr zufrieden, in Ratingen möchte ich mich aber weiter steigern. Ich freue mich schon sehr auf meinen ersten Siebenkampf seit langem, mein letzter war doch die WM in Doha vor fast zwei Jahren.
An Ratingen habe ich sehr gute Erinnerungen, ich mag die Anlage und die Stimmung sehr. Die Wettkämpfe waren immer sehr gut organisiert und ich habe nur positive Erinnerungen. Punktemäßig habe ich kein genaues Ziel, in einigen Disziplinen müssen wir erst schauen wo ich stehe. Ich möchte einfach einen guten, runden und gesunden Mehrkampf absolvieren.“
Trainer Wolfgang Adler: „Einen Mehrkampf vor den Olympischen Spielen halte ich für Verena für sehr wichtig. Ratingen mit den positiven Erinnerungen kommt hier gerade richtig. Nach den Problemen in der Hallensaison und einer nicht reibungslosen Vorbereitungszeit ist eine Ergebnisprognose sehr schwierig, das Wettkampffeeling steht eindeutig im Vordergrund. Dennoch erwarte ich mir einen soliden Siebenkampf.“
Top-Konkurrentinnen der beiden Österreicherinnen sind Ex-Vize-Weltmeisterin Carolin Schäfer (GER) und Hanna Kasyanova (UKR).
Startlisten, Zeitpläne und Live-Ergebnisse
Einen TV-Liveeinstieg plant der ZDF am Sonntag, den 20. Juni, von 16:00 - 17:00 Uhr. Highlight-Clips wird es auf www.leichtathletik.de geben.
Foto: © ÖLV / Glavas