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EM Rom: Männer-Team läuft im Halbmarathon auf Rang 9

© ÖLV / @wolf.amri

Von Freitag, 7. Juni bis Mittwoch, 12. Juni 2024 gehen im Olympiastadion von Rom (ITA) die 26. European Athletics Championships über die Bühne. Am Vormittag des dritten Tages standen die Halbmarathons auf dem Programm, wobei das ÖLV-Männer-Team bei nicht einfachen Bedingungen eine weitere Top-10-Platzierung einfahren konnte.

Hinterndorfer im Halbmarathon stark, Team schafft Top-10

Zwei Männer mussten sich innerhalb der 60 Quotenplätze im Halbmarathon qualifizieren um bei der EM ein Team stellen zu können. Mit Mario Bauernfeind, Andreas Vojta und Peter Herzog hatten es sogar drei Läufer über das Ranking nach Rom geschafft, mit Timo Hinterndorfer und Dominik Stadlmann wurden noch zwei weitere dazu nominiert. Die äußeren Bedingungen waren heute Vormittag alles andere als einfach, herrschten doch bereits 24 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit, alles andere als ideal für den Langstreckenlauf. Im Teambewerb wurden die schnellsten drei Zeiten jeder Nation addiert, Österreich belegte mit 3:16:12 Std den starken 9. Platz, der Sieg ging wenig überraschend an Italien, die in ihrem Heimatland mit 3:03:34 Std nicht zu schlagen waren.

Gleich von Beginn an schlug Timo Hinterndorfer (DSG Wien) aber ein hohes Tempo an und positionierte sich in den Top-30. Der 19-Jährige, der in diesem Jahr bereits zweimal den ÖLV-U23-Rekord auf schließlich 1:03:05 Std verbessert hatte, absolvierte die ersten 10 Kilometer in starken 29:49 nur knapp über seinem Rekordtempo und befand sich unter anderem vor namhaften Läufern wie Marathon-Europameister Richard Ringer (GER), dem Schweizer Marathon-Rekordler Tadesse Abraham (SUI) und auch Halbmarathon-Europarekodhalter Julien Wanders (SUI). Meist hatte der junge Wiener ein bis andere Läufer um sich, mit denen er sich die Tempoarbeit teilen konnte. Trotzdem musste er auf der zweiten Streckenhälfte etwas Tempo rausnehmen, hielt sich aber wie geplant in der vorderen Hälfte des Feldes. Mit schließlich 1:04:27 Std und Platz 32 konnte der 8. der letztjährigen U20-EM bei seinem EM-Debüt in der allgemeinen Klasse mehr als zufrieden sein.

Timo Hinterndorfer: “Es war eine super coole Erfahrung. Ich habe alles gegeben und ich denke mit der Platzierung kann man beim EM-Debüt schon sehr zufrieden sein. Ich wollte nach Gefühl laufen und es wurde schon etwas früher als geplant anstrengend. Die 10er Durchgangszeit war noch sehr gut, dann wurde es schon etwas langsamer. Ich habe mich am Ende aber zurückgekämpft und bin mit dem ganzen Rennen sehr zufrieden. Es waren immer sehr starke Athleten um mich herum, das war schon motivierend. Das war jetzt das letzte Straßenrennen für eine längere Zeit. Im Sommer werde ich mich dem Training widmen und dann konzentriere ich mich ab August wieder auf die Bahn und die kürzeren Strecken. Bahnrennen taugen mir schon auch sehr.”

© ÖLV / @wolf.amri

Rund um Platz 45 ordnete sich Andreas Vojta (team2012.at) an seinem 35. Geburtstag anfangs bei seiner siebten EM-Teilnahme ein. Der Wiener, der nach 1500m, 5000m und 10.000m nun erstmals im Halbmarathon antrat, passierte die 10km in 30:35, war zu diesem Zeitpunkt aber schon alleine unterwegs. Sein Plan, etwas verhaltener anzugehen, um am Ende noch Körner zu haben, ging auf, da er noch ein paar Plätze gutmachen konnte und sich im Ziel mit 1:05:38 Std auf Rang 42 vorgeschoben hatte.

Andreas Vojta: “Im Nachhinein gesehen habe ich mein Tempo recht gut gefunden, auch wenn es nicht super schnell war. Ich muss zufrieden sein, bin nicht eingebrochen und konnte hintenraus noch etwas beschleunigen. Ich habe heuer schon gemerkt, dass mir Hitzerennen nicht liegen. Wenn ich da schneller angelaufen wäre, hätte ich auch explodieren können. Es ist irgendwie kein schönes Ergebnis, aber ich muss dennoch zufrieden sein. Im Marathon konnte ich bislang nicht zeigen was ich will, vielleicht geht sich da noch ein EM-Start aus. Wie ich heute auf die letzte Runde auf die Bahn gekommen bin, habe ich mich an alte Zeiten erinnert und gemerkt, ein bisschen Speed ist noch da. Ich konnte zumindest noch einen Läufer überholen.”

Peter Herzog (Union Salzburg LA) überholte noch vor der 10km-Marke Mario Bauernfeind (ÖBV Pro Team), der dem Tempo des 36-Jährigen dann nicht folgen konnte. Die 10km-Splits für den Salzburger und den Wiener Polizisten lagen bei 31:03 bzw. 31:13. Beide kommen ja eher von der Marathondistanz, so konnte sich der Olympiateilnehmer von 2021 dann am Ende noch ein wenig verbessern und finishte nach 1:06:07 Std auf Platz 49. Bauernfeind kämpfte sichtlich und musste sich mit einer Zeit von 1:08:03 Std und Rang 54 begnügen. Der Wiener Dominik Stadlmann (ÖBV Pro Team) musste bei seinem EM-Debüt ein einsames Rennen absolvieren,  im Ziel mit 1:09:03 Std und Platz 57 war der ehemalige Junioren-WM-Teilnehmer über 800m dann nicht zufrieden. 

Peter Herzog: “Es war voll lässig und eine coole Stimmung an der Strecke. Es war meine zweite EM und mit so einem tollen Team laufen hat Spaß gemacht. Die Jungen rücken schon nach. Aus sportlicher Sicht war es kein optimales Rennen, aber ich habe das Maximum herausgeholt. Ich bin heute mit dem Talent gelaufen, das mir der Herrgott mitgegeben hat. Jetzt freue ich mich auf den Sommer, wo das Training wieder richtig beginnt. Mein nächstes Ziel ist der Berlin Marathon, da kann ich die Sommerpause auf der Uni gut fürs Training verwenden. Vielleicht geht sich auch am Ende des Jahres noch der Valencia Marathon aus, das würde mich schon reizen.”

Mario Bauernfeind: “Ich habe schon bei Kilometer 3 bemerkt, dass das Rennen hart wird. Dass es aber schon so früh so hart wird, damit hätte ich nicht gerechnet. Die Frühjahrssaison war schon recht lang und das war mein letztes Rennen in diesem Block. Die nächsten 6-7 Wochen werde ich dazu nutzen, um etwas runterzukommen. Auf das Wetter und die Strecke braucht man sich nicht rausreden, das ist für alle gleich. Es war meine erste EM, ich habe versucht alles aufzusaugen und ich hoffe, dass es nicht meine letzte war. Im Team zu laufen war schon cool, mit den Leuten trainiert man auch gerne und vielleicht geht sich nächstes Mal eine noch bessere Platzierung aus.”

Dominik Stadlmann: “Es hat mich sehr gefreut hier starten zu können. Nach den 800 habe ich mich doch recht schnell dem Straßenlauf zugewandt. Es ist schon anders von der Vorbereitung her. Im Training hat der Umstieg gut geklappt. Obwohl ich viel investiere, läuft es aber seit einem Jahr nicht so gut. Mit der heutigen Leistung bin ich natürlich nicht zufrieden, aber auch die ganze Saison war nicht zufriedenstellend. Der Halbmarathon in Barcelona war mit 1:04 schon unter den Erwartungen und seit dem Linz Marathon war es auch mental richtig hart. Die Leistung heute war da natürlich auch nicht hilfreich.”

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Julia Mayer beendet Halbmarathon auf Rang 36

Julia Mayer (DSG Wien) startete eine halbe Stunde nach den Männern auf die Halbmarathonstrecke, die auf den ersten Kilometern an einigen Sehenswürdigkeiten wie der Engelskirche und dem Petersdom vorbeiführte. Nach rund sechs Kilometern kamen die Läuferinnen auf die dreimal zu absolvierende 4,2km lange Runde, wo auch die Verpflegungsstellen passiert wurden. Die 31-Jährige sortierte sich anfangs im Feld um Rang 40 ein und schlug auf der ersten Streckenhälfte ein Tempo in Richtung Endzeit 72 Minuten an. Auf der zweiten Rennhälfte kam die Sonne etwas mehr heraus und die Temperatur stieg weiter. Die für den Olympiamarathon fix qualifizierte mehrfache österreichische Rekordhalterin konnte noch ein paar Plätze gut machen und auch die Deutsche Katharina Steinruck noch abfangen. Schlussendlich belegte die Bad Fischauerin bei ihrer zweiten EM-Teilnahme nach dem Start über 10.000m in München in 1:12:40 Platz 36. Da die Niederösterreicherin das heutige Rennen mitten aus der Marathonvorbereitung heraus bestritten hat, ein sehr hoch einzuordnendes Ergebnis. 

“Es war ein richtig geiles Gefühl. Vor ein paar Jahren stand ich noch am Fußballplatz, da hätte ich mir nicht gedacht, dass ich später in der europäischen und dann auch an der olympischen Spitze mitlaufen darf. Ich bin richtig stolz und bin mit dem Rennen an sich zufrieden. Ein paar Plätze weiter vorne zu sein hätte mich schon noch glücklich gemacht. Aber ich habe alles gegeben, was ich gehabt habe und kann mir nichts vorwerfen. Die anderen kann ich nicht beeinflussen, das Niveau ist irrsinnig hoch. Im Halbmarathon fehlt mir noch ein bisschen die Geschwindigkeit. Das war heute der Start für den Schnelligkeitsblock in der Olympiavorbereitung. Da die Strecke in Paris sehr viele Höhenmeter aufweist, waren die letzten Wochen eher auf das bergauf und bergab laufen ausgerichtet und das lief richtig gut. Mit heute kann ich zufrieden sein und jetzt setze ich alles darauf, im August in absoluter Topform in Paris an der Startlinie zu stehen.”

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Leo Köhldorfer im 400m Hürden-Vorlauf out

Nachdem Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) vor zwei jahren die Qualifikation über 400m Hürden für die EM in München nur hauchdünn verpasst hatte, kam diesmal die Nominierung für Rom doch etwas überraschend, konzentriert er sich dieses Jahr doch auf den Abschluss seines Studiums. Stabile Zeiten brachten den 23-Jährigen aber als einen der “Nachrücker” zur EM, wo er seine PB angreifen wollte. Der Oberösterreicher lief auf der nicht einfachen Bahn 9 aber mutig an, kam in einen guten Rhythmus und lag nach ca. 150m auf Rang 3. Aber der siebenten Hürde fiel der Linzer aber etwas zurück, erwischte die neunte Hürde voll mit dem Schwungbein und kam mit einer Zeit von 51,52s ins Ziel. Das ist exakt um eine Sekunde über seiner Bestleistung, womit er Rang 7 in diesem Vorlauf und den 33. Platz im Gesamtklassement erreichte. Für den Aufstieg ins Semifinale wäre eine Zeit von 49,98s notwendig gewesen, was doch klar über den Möglichkeiten des EM-Debütanten lag.

“Nachdem ich mit meiner PB im hinteren Feld war, musste ich all-in gehen und schnell anlaufen. Hinten raus habe ich sicher den Preis dafür bezahlt, aber das war die einzige Möglichkeit, um überhaupt eine Chance auf die nächste Runde zu haben. Ich habe alles gegeben, da kann ich mir nichts vorwerfen. Es war extrem cool, überhaupt dabei zu sein und die Stimmung war super. Natürlich wäre ich gerne etwas schneller gelaufen, aber das war heute nicht drinnen.”

(C) GEPA Pictures

Zeitplan der ÖLV Athleten bei der EM in Rom

Datum

MESZ

Bewerb

Athlet/in

09.06. (SO)

20:05

400m (SF) Frauen

Susanne Gogl-Walli

10.06. (MO)

10:25

11:20

12:40

 

21:50

Speer Q (Gruppe A) Frauen

1.500m (VL) Männer

400m Hürden (SF) Männer

 

400m (Finale) Frauen

Victoria Hudson

Raphael Pallitsch

Leo Köhldorfer

 

Susanne Gogl-Walli

11.06. (DI)

12:30

 

21:05

21:36

4x100m (VL) Frauen

 

400m Hürden (Finale) Männer

Speer (Finale) Frauen

Nationalstaffel

 

Leo Köhldorfer

Victoria Hudson

12.06. (MI)

22:26

22:38

1.500m (Finale) Männer

4x100m (Finale) Frauen

Raphael Pallitsch

Nationalstaffel

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Die ÖLV-Pressekonferenz vom 3.6. (Live um 11 Uhr auf ORF Sport+) gibt es auf ORF ON zum An- oder Nachschauen.

ORF SPORT+ überträgt die EM täglich live. Kommentatoren: Dietmar Wolff / Thomas König

ORF-Programm

Tag

Datum

von

bis

Anmerkung

So

09.06.2024

20:00

23:00

LIVE - Tag 3 Abend

Mo

10.06.2024

10:00

13:40

LIVE - Tag 4 Vormittag

Mo

10.06.2024

19:25

23:00

LIVE - Tag 4 Abend

Di

11.06.2024

09:30

15:20

LIVE - Tag 5 Vormittag

Di

11.06.2024

19:00

23:00

LIVE - Tag 5 Abend

Mi

12.06.2024

20:05

23:00

LIVE - Tag 6 Abend (20:05 – 20:15 nur auf ORF ON)

(Stand vom 1.6., kurzfristige Änderungen möglich)

Alle Live-Übertragungen von ORF SPORT+ sind außerdem via ORF ON als Live-Stream zu sehen und danach on-demand abrufbar.

Fotos: © GEPA Pictures, ÖLV / @wolf.amri

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(C) Helvetia

09/06/24 11:54, Text: Georg Franschitz

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