Der 17-jährige Steirer Enzo Diessl (SU Leibnitz) zeigte schon in den vergangenen Wochen, dass er gut in Form ist und verbesserte letztes Wochenende den ÖLV-U20-Hallenrekord schon auf 7,84s. Heute konnte er nach einem Meisterschaftsrekord von 7,85s im Vorlauf, im Finale deutlich zulegen und sprintete zu 7,73s. "Mein Ziel für heute war es, noch einmal den österreichischen Rekord zu verbessern und das ist mir mehr als gelungen. Ich bin richtig zufrieden mit der Zeit. Dass es jetzt auch noch Weltjahresbestleistung geworden ist, hätte ich mir nicht gedacht. So kann man die Saison abschließen."
Überraschende Hürdensiegerin und Kreiner als erfolgreichste Athletin
Ihrer Favoritinnenrolle ebenfalls gerecht wurde Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) im Hochsprung und Kugelstoß. Nachdem sie letzte Woche den U20-Mehrkampftitel gewonnen hatte, kürte sie sich heute zuerst mit 12,79m zur Kugel-Meisterin und siegte dann mit 1,66m auch im Hochsprung. Etwas überraschender war dann ihre Silbermedaille über 60m-Hürden, die sie mit einer Zeit von 9,05s erlief.
Über 60m-Hürden zeigte sich, dass man erst einmal alle Hürden bewältigen muss, ehe man sich Meisterin nennen darf. Der Sieg bei den Mädchen ging nämlich überraschend an Amira Simon (Leichtathletik Team Salzburg), die ihren ersten österreichischen Meistertitel feiern durfte. Sie sprintete 8,96s und siegte damit vor Sophie Kreiner und Hannah Krawanja (Atus Knittelfeld). Aus dem angekündigten Hürdenduell zwischen Nina Mayrhofer (SVS-Leichtathletik) und Lena Spazirer (ULC Weinland) wurde leider nichts, denn Mayrhofer musste nach Schmerzen im Oberschenkel auf ein Antreten heute verzichten und Vorlaufschnellste Spazirer konnte im Finale gerade so einen Sturz verhindern und kam nicht ins Ziel.
60-Meter-Double für den ULC Riverside Mödling
Maxima Krause (ULC Riverside Mödling) war nach der Papierform schon sehr stark einzuschätzen, zeigte aber in Dornbirn erst ihr erstes Wettkampfrennen der Saison. Dennoch zeigte sie schon im Vorlauf mit 7,91s die schnellsten Zeit im Teilnehmerinnen-Feld. Im Finale steigerte sie sich dann noch auf 7,85s und gewann vor Tamira Grubbauer (IAC) und Lena Spazirer (ULC Weinland) mit 7,90s bzw 7,94s.
Bei den Burschen war es deutlich spannender. Vasily Klimov (KLC) lief im Vorlauf mit 6,98s seine erste Zeit unter sieben Sekunden. Auch Chinomnso Nnamdi (ULC Riverside Mödling) mit 7,08s und Enzo Diessl (SU Leibnitz) mit 7,12s erzielten bereits in Runde 1 persönliche Bestzeit. Das Finale zeigte aber, dass bei jedem Rennen die Karten wieder neu gemischt werden. Diessl verzichtete auf einen Start und Chinomnso Nnamdi erwischte einen super Start. Er duellierte sich mit dem Vorlauf-Schnellsten Klimov und hatte mit erneuter Bestzeit von 7,04s um eine Hunderstelsekunde die Nase vorne. Auch die Entscheidung um Bronze war hauchdünn. Leander Burtscher (DSG Wien) war mit 7,13s eine Hundertstelsekunde vor Enakhe Edegbe (ATSV Linz LA) Dritter.
Favoriten setzen sich im Stabhochsprung durch
Magdalena Rauter (ATSV Innsbruck) und Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union), die beiden ÖLV-Nachwuchs-Rekordhalter und bisher einzigen Qualifizierten für Nachwuchs-Großereignisse in diesem Jahr, siegten im Stabhochsprung. Rauter zeigte mit guten Sprüngen, welches Potential noch in ihr steckt, leider konnte sie diese Sprünge dann bei den größeren Höhen heute nicht wiederholen und brachte 3,80m in die Wertung. Mit dieser Höhe blieb die U18-Athletin aber nur knapp unter ihrer Bestmarke von 3,90m. Das U18-EM-Limit von 3,65m übertraf sie aber neuerlich klar.
Bei den Burschen präsentierten sich die Oberösterreicher Matthias Lasch (TGW Zehnkampf-Union), Leon Glavas (LAC Amateure Steyr) und Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union) stark, doch passte bei den entscheidenden Sprüngen noch nicht alles zusammen. Der Sieg ging mit 4,80m an den bereits für die U20-WM-Qualifizierten Alexander Auer, vor Glavas mit 4,60m und Lasch mit 4,30m.
Leon Glavas siegte außerdem im Kugelstoß mit einer Weite von 14,05m.
Dreisprung-Double für den ATSV OMV Auersthal
Bei der MU20 war der Gewinn des Meistertitels eine klare Angelegenheit für Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal). Er sprang gleich im ersten Versuch 14,16m und fixierte den Sieg. Auf Weitenjagd konnte er dann leider nicht gehen, weil er aufgrund einer Fressenprellung nach seinem zweiten Sprung auf die weiteren Versuche verzichten musste. Wie sein Trainer Boris Bjanov informiert, wird Lindinger-Asamoah nun die Hallensaison beenden, die Verletzung ausheilen lassen und sich dann mit voller Konzentration der Freiluftsaison widmen.
Der Dreisprung-Bewerb bei den Mädchen blieb hingegen bis zum Ende spannend. Zu Beginn setzte sich Katharina Zach (ATSV OMV Auersthal) mit 11,31m an die Spitze, wurde dann aber im dritten Versuch von Elisabeth Bluch (LAC Klagenfurt) mit 11,36m überholt. In den letzten Versuchen konnte sich Zach, die Trainingskollegin von Lindinger-Asamoah, allerdings nochmals steigern und sprang mit 11,56m zu ihrem ersten österreichischen Meistertitel.
Mikaela Lyri holt im Weitsprung eine von 10 Tiroler Medaillen
Die zweitmeisten Medaillen an diesem Tag konnten die Tiroler Athletinnen und Athleten gewinnen. Nur die Oberösterreicher waren mit insgesamt 11 Medaillen besser. Eine Goldmedaille konnte die für den TS Innsbruck startende Mikaela Lyri beitragen. Sie sprang gleich im ersten Versuch 5,74m, und es war damit klar, dass es die Konkurrenz schwer haben wird, ihr den Titel wegzuschnappen. Und so war es auch, die Weite von Lyri blieb bis zum Schluss unangetastet, doch dahinter kam es vor allem im letzten Versuch zu Positionswechseln. Tamira Grubbauer (IAC) gewann mit 5,48m ihre zweite Silbermedaille und Angelina Rupp (TS Hörbranz) wurde mit 5,36 Dritte.
Weitere Tiroler Medaillen konnten David Smith (TS Innsbruck) und Vereinskollege Emil Schwaninger mit einem Doppelsieg im Hochsprung beitragen. Smith wurde mit 1,86m österreichischer U20-Meister. Auch in den Westen, aber nach Vorarlberg, ging der Weitsprung-Sieg bei den Burschen. Favorit Oluwatosin Ayodji (Tecnoplast TS Höchst) siegte mit einer Weite von 7,06m klar vor Enzo Diessl mit 6,77m.
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- Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) ÖLV, Alfred Nevsimal)
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