Im Zuge der European Games in Krakau-Malopolska (POL) geht es in der Leichtathletik nicht nur um die Teamwertung und die damit verbundenen Medaillen, sondern in allen Einzeldisziplinen werden auch Medaillen im Quervergleich über alle drei Divisionen vergeben.
Hudson im Speerwurf-Krimi zu erster internationaler Medaille
Die Österreicherin legte in der Vormittagssession am Donnerstag mit einer Weite von 60,27 m vor. Diese wurde nur mehr durch die lettische Siegerin der Division 2, Lina Müze, mit 62,28 m und der Tschechin Nikola Ogrodnikova heute mit 61,75 m in der Division 1 übertroffen. Somit darf sich die 27-Jährige über ihre erste internationale Medaille freuen.
Hudson: "Ich freue mich total"
"Ich bin überrascht. Ich freue mich total", waren die ersten Worte als sie ÖLV-Generalsekretär Helmut Baudis über den Medaillengewinn telefonisch informierte. "Es ist großartig, dass ich im gesamten Speerwurf-Feld aller drei Divisionen eine Medaillen gewinnen konnte. Es ist gut zu wissen, dass alle Top-Werferinnen in Reichweite sind. Das gibt Motivation und Mut", fügte Hudson hinzu, deren nächster Start beim Diamond-League-Meeting in Lausanne (SUI) am 30. Juni auf dem Programm steht.
Högler: "Nicht hoch genug einzuschätzen"
Für ihren Trainer Gregor Högler kommt die Medaille auch etwas überraschend, weil die Österreicherin zeitig in der Früh (9:55 Uhr) zum Einsatz kam und die anderen beiden Gruppen ihre Speerwurf-Konkurrenzen am Nachmittag austrugen. "Es ist umso beachtlicher, weil sie in der Früh werfen musste, das kann man gar nicht hoch genug einschätzen."
Victoria Hudson bewies mit diesem Erfolg, dass sie in der "Weltspitze des Speerwurfs angekommen ist", wie Gregor Högler meint, denn bei den European Games ließ sie zahlreiche hochdekorierte Werferinnen hinter sich: z.B. die letzten beiden Europameisterinnen Elina Tzengko (GRE, EM-Gold 2022) und Christin Hussong (GER, EM-Gold 2018), die EM-Zweite des Vorjahres Adriana Vilagos (SRB) oder die Olympiasiegerin von 2016 Sara Kolak (CRO).
Endstand - Speerwurf der Damen
1. | Lina | Müze | LAT | 62,28 m | Division 2 (22.06.2023) |
2. | Nikola | Ogrodnikova | CZE | 61,75 m | Division 1 (25.06.2023) |
3. | Victoria | Hudson | AUT | 60,27 m | Division 3 (22.06.2023) |
4. | Gedly | Tugi | EST | 60,19 m | Division 2 (22.06.2023) |
5. | Christin | Hussong | GER | 60,05 m | Division 1 (25.06.2023) |
6. | Bekah | Walton | GBR | 59,76 m | Division 1 (25.06.2023) |
7. | Anni-Linnea | Alanen | FIN | 59,69 m | Division 1 (25.06.2023) |
8. | Sara | Kolak | CRO | 59,62 m | Division 2 (22.06.2023) |
9. | Elina | Tzengko | GRE | 59,40 m | Division 1 (25.06.2023) |
10. | Adriana | Vilagos | SRB | 58,93 m | Division 2 (22.06.2023) |
Medaillenübergabe erfolgt in Österreich
Da Victoria Hudson und auch die Siegerin Lina Müze heute nicht mehr vor Ort sind, wird die Medaille in den nächsten Wochen im Zuge einer noch zu bestimmenden ÖOC-/ÖLV-Zeremonie an Hudson überreicht. So sehen es die Regularien der European Games vor.
Weißhaidinger und Gogl-Walli jeweils Siebente
Die nächstbesten österreichischen Ergebnisse in der Leichtathletik steuerten Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf) und Susanne Gogl-Walli (200 m) bei, beide belegten im Quervergleich über alle drei Divisionen den siebenten Platz. Im Diskuswurf der Männer siegte Kristjan Ceh (SLO) mit einer Weite von 69,94 m und über 200 m bei den Damen war heute Lieke Klaver (NED) mit 22,46 s die Schnellste des gesamten Feldes.