Diskuswurf der Männer ist im heurigen Jahr in Rom (31.5.), Oslo (7.6.), Stockholm (10.6.) und Paris (30.6.) im Programm. Die Top-8 dieser Meetings erhalten acht, sieben, sechs, usw. Punkte für das Qualifikationsranking.
Die Manager entscheiden
Leider gibt es in der Leichtathletik kein objektives System, wie die Startplätze bei den einzelnen Diamond League Meetings vergeben werden. Diese werden nach wie vor als Einladungsmeetings geführt und die Manager der Top-Athleten und gleichzeitig der Veranstaltungen sind durch unterschiedlichste Kanäle miteinander verbunden. Es ist ein Geben und Nehmen. Das Antreten eine Superstars wird oftmals mit einer Startgarantie für einen anderen, nicht so guter Athleten, verknüpft, der nach objektiven Kriterien keinen Startplatz erhalten würde. Auch nationale Interessen der Veranstalter spielen eine Rolle, so sind zum Beispiel in Oslo und Stockholm im Diskuswurf zwei Athleten des Gastgeberlandes mit dabei. Gleiches galt für den Südtiroler Hannes Kirchler zum Saisonauftakt in Rom. Fazit: Ohne international renommierten Manager ist eine Teilnahme aussichtslos - und selbst dann keine Garantie.
Drei aus Vier für Weißhaidinger
Anders als im Vorjahr kann Österreichs Rekordhalter heuer an drei von vier Qualifikationsbewerben teilnehmen. Ein Start bei den gestrigen Bislett Games in Oslo blieb dem derzeitigen Weltranglisten-Zweiten wie im Vorjahr aber verwehrt. Da halfen auch alle Telefonate und Argumente seines portugiesischen Managers José Praia nichts.
Am Sonntag in Stockholm bei der BAUHAUS-galan 2018 ist Weißhaidinger wieder mit dabei und auch für Paris Ende Juni hat er bereits seinen Fixplatz.
Ein Blick auf das Qualifikationsranking
Nach dem Sieg von Fredrick Dacres (JAM) in Rom, der aber seither mit Knieproblemen kämpft und gestern nur Achter wurde, ging das Punktemaximum gestern in Oslo an Weltmeister Andrius Gudzius (LTU) mit einer Siegesweite von über 69 Metern. Dahinter konnten Ehsan Hadadi (IRI) und Vizeweltmeister Daniel Stahl (SWE) ihre Top-Positionen festigen. Lukas Weißhaidinger hält derzeit bei zwei Punkten und liegt als Neunter genau einen Punkt hinter dem für's Finale notwendigen achten Platz.
Die Top-5 im Zwischenranking - Gudzius, Hadadi, Stahl, Darcres und Finley - scheinen wohl fix beim Finale in Brüssel mit dabei zu sein. Einerseits haben sie bis dato die meisten Punkte gesammelt und andererseits werden sie ebenso wie der Belgier Philip Milanov (10. in Rom, 6. in Oslo) bei allen vier Qualifikationsmeetings an den Start gehen. Milanovs Managerin ist übrigens Valentina Fedjuschina, die auch den Weltmeister Andrius Gudzius unter Vertrag hat.
Im Duell mit den Olympiasiegern 2012 und 2016
"Ich erwarte, dass Lukas gegen Robert und Christoph Harting, Philip Milanov, Daniel Jasinski und Robert Urbanek um die restlichen drei Finalplätze kämpfen wird", analysiert Trainer Gregor Högler die derzeitige Ausgangssituation. "Schade ist, dass man als Weltranglisten-Zweiter nicht automatisch überall einen Fixplatz erhält", äußert er auch ein wenig Unverständnis.
Für das Diamond League Meeting in Stockholm am Sonntag stehen derzeit neben den Top-5 des Zwischenrankings, dem Belgier Milanov und Weißhaidinger auch London 2012 Olympiasieger Robert Harting und der schwedische 65 Meter-Werfer Simon Pettersson auf der Startliste. Man kann gespannt sein, ob und wer noch in den letzten Stunden ins Teilnehmerfeld rutscht.
"Wir kämpfen derzeit noch immer mit Schmerzen im Fuß. Lukas wird aber in Stockholm alles geben, um sein Punktekonto bestmöglich zu vergrößern", fügt Högler hinzu, der ihn dank der Projekt Olympia-Förderung des Bundesministeriums für Öffentlichen Dienst und Sport auch vor Ort im altehrwürdigen Olympiastadion der Spiele 1912 betreuen kann.