Klar ist, dass die World Rankings nicht für die Qualifikation für die WM in Doha (QAT) 2019 herangezogen werden. Das IAAF Council wird bei seiner Sitzung im März aber darüber entscheiden, ob und wie die Rankings für die Olympia-Qualifikation für Tokio 2020 herangezogen werden. Auf diese Entscheidung sind wir sehr gespannt.
Die Änderungen gegenüber dem Herbst
Seit der letzten von der IAAF im Herbst 2018 kommunizierten Fassung wurden noch einige Änderungen im Ranking-Reglement vorgenommen. Unter anderem werden beim Marathon, bei den Mehrkämpfen, beim Gehen und bei den 10.000m die Ergebnisse der letzten 18 Monate herangezogen. Dabei kommt es zu keiner Verringerung der Punkte bei länger zurückliegenden Ergebnissen, was ursprünglich vorgesehen war. Bei Olympischen Spielen und IAAF Freiluft-Weltmeisterschaften erhalten nun die Top-16 Bonuspunkte für ihre Platzierungen. Bei der neu eingeführten Kategorie "Diamond League Finals", den Events der "World Athletics Series" der Allgemeinen Klasse (Hallen-WM, Cross-WM, Halbmarathon, etc.) und den Veranstaltungen der "GL-Kategorie" (IAAF Combined Events Challenge Meetings wie Götzis, IAAF Golden Label Marathons wie Vienna City Marathon und den kontinentalen Freiluft-Meisterschaften der Allgemeinen Klasse) werden Extra-Punkte für die ersten 12 Platzierten vergeben.
Auswirkungen auf Österreich
Für die Veranstalter des Hypomeetings Götzis ist diese Festlegung alles andere als ideal. Das auch im letzten Jahr stärkste Mehrkampfmeeting der Welt - mit besseren Ergebnissen als bei der Freiluft-EM in Berlin - hatte eine höhere Einstufung als die anderen Wettkämpfe der IAAF Combined Events Challenge wie Ratingen (GER) oder Talence (FRA) gefordert, da die Leistungsdichte beim Traditionsmeeting in Götzis einfach deutlich höher als bei den anderen Events ist. Darauf wurde aber seitens der IAAF keine Rücksicht genommen.
Alle Verbände weltweit sind jetzt bis Ende März aufgefordert, Meetings der Kategorie E bekanntzugeben. Hier werden für die sechs Erstplatzierten 25-21-18-15-12-10 Punkte vergeben. Jedes Land hat dabei gemäß seiner Größe die Möglichkeit, eine gewisse Anzahl dieser Meetings namhaft zu machen. Österreich wurden seitens der IAAF vier solche Veranstaltungen zugestanden. Kandidaten dafür sind zum Beispiel das Liese Prokop-Memorial in St. Pölten oder die anderen Austrian Top Meetings. Hier muss sich der ÖLV bei seinen nächsten Sitzungen festlegen.
Weißhaidinger und Dadic jeweils Sechste
Die derzeit besten Platzierungen aus heimischer Sicht nehmen Ivona Dadic im Mehrkampf und Lukas Weißhaidinger im Diskuswurf als jeweils Sechste ein. Ausgezeichnet platziert sind auch Verena Preiner als Elfte und Sarah Lagger als 23. im Mehrkampf.
Die Konsequenzen für den ÖLV
Man muss jetzt abwarten, ob und wie das System für die Olympia-Qualifikation 2020 zur Anwendung kommt. Ausgehend von dieser Entscheidung der IAAF, müssen dann ÖLV-intern die Weichen sofort oder mit ein wenig Vorlaufzeit gestellt werden, um durch eine intelligente Wettkampf-Planung das "Bonuspunkte-Sammeln" für ÖLV-Athleten zu optimieren. Auch sportstrategische Überlegungen, die intern bereits andiskutiert wurden, könnten hilfreich sein.
Die IAAF hat ein Dokumente mit häufigen Fragen und Antworten zum neuen IAAF World Ranking veröffentlicht, welches nachfolgend gelesen bzw. heruntergeladen werden kann.