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IAU Virtual Global Solidarity Weekend Run

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Trotz der Pandemie ist es der österreichischen Ultrarunning-Community gelungen, die beiden nationalen Ultrarunning-Meisterschaften im Jahr 2021 (100 km im April in Langenzersdorf und 24 Stunden im Juli in Bad Blumau zusammen mit den deutschen Meisterschaften) durchzuführen. Allerdings haben wir sehr schade uns nicht auch auf internationaler Ebene zu messen und Ultrarunning-Freunde aus der ganzen Welt zu treffen. Daher begrüßte Ultrarunning Austria erneut die Gelegenheit eines globalen Ultrarunning-Events. Fünf österreichische Ultraläufer stellten sich der Herausforderung des IAU Virtual Global Solidarity Runs, wie Georg Mayer - ÖLV Ultralauf-Referent - berichtet.

Karin Freitag (LG Decker Itter)

Mit mehr als zehn nationalen Meisterschaften im Laufe ihrer Karriere hat Karin auch beide österreichischen Staatsmeisterschaften im Ultralauf 2021 in 8:16:17 und 203,61 km gewonnen. Ihre persönliche Marathonbestleistung liegt bei 2:42:26 h (Frankfurt 2015), 2016 belegte sie bei den 100-km-Weltmeisterschaften in Los Alcazares mit einer persönlichen Bestzeit von 7:45:58 den 4. Platz.

Karin entschied sich für eine Schleife von 1,1 km auf einem Feld in der Nähe ihres Wohnorts in Hall in Tirol. Für 5 km wurde sie von ihren Kindern begleitet, weitere 10 km wurde sie von ihrem Ehemann begleitet. Karins Ziel war es, sich in Vorbereitung auf die 100-km-Staatsmeisterschaften am 30. April 2022 in Langenzersdorf, an den Rundenlauf mit konstantem Tempo zu gewöhnen. Herausragend, nach sechs Stunden und einem Tempo von 4:59 min/km kam Karin mit 72 km ins Ziel.

Melanie Schöppl (CLR Sauwald Cofain699)

Melanie debütierte in der Ultrarunning-Szene mit beachtlichen 53,41 km in 6 Stunden. Die Pandemie hatte Melanies Wettbewerbsbemühungen in den letzten zwei Jahren doch sehr eingeschränkt. Gerade von COVID-19 erholt, schloss sie sich Team Austria zusammen mit Günter Dieplinger auf einem anspruchsvollen Kurs (300 Höhenmeter) in Wernstein am Inn an, wo sie mit 56,03 km eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.

Markus Hartlauer (ASKÖ Laufwunder Steyr)

Seit seinem Ultrarunning-Debüt im Jahr 2014 machte Markus vor allem in den letzten drei Jahren erhebliche Fortschritte. 2019 stellte er mit 306 km Österreichs 48 h Saisonbestleistung auf. 2020 wurde er Vierter bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in Blumau mit 207,16 km. 2021 gewann er zusammen mit seinen Teamkollegen vom Askö Laufwunder Steyr die Teamwertung über 100 km. Die Chancen stehen gut, dass er Österreich bei den diesjährigen IAU 24h European Championships in Verona vertreten wird.

Wie im Jahr 2021 ging Markus an einem kalten und windigen Samstagmorgen um 6 Uhr morgens in Steyr in Oberösterreich an den Start. Steyr, das (auch 2021!) Austragungsort eines der traditionellen 100-km- und 6-h-Ultradistanzrennen Österreichs war.
„Mit geringen Erwartungen habe ich mich selbst überrascht, als ich es nach 3:20 h geschafft habe, die Marathondistanz zu überqueren und die 50 km in weniger als vier Stunden zu laufen. Aufgrund des starken und kalten Windes habe ich mich entschieden, bei exakt 60 km Schluss zu machen, aber ich habe es wirklich genossen, Teil dieses Events zu sein.“

Dietmar Korntner (SK Vöest)

Dietmar debütierte 2011 im Ultralauf und erzielte zwischen 2015 und 2017 bemerkenswerte Leistungen, die 2016 ihren Höhepunkt erreichten, als er Österreichs Saisonbestzeiten für 6 h (81,781 km) und 24 h (243,068 km) aufstellte. Er war der letzte Österreicher, der mehr als 240 km schaffte. Er vertrat Österreich bei mehreren IAU-Meisterschaften. Dietmar brachte seine tiefe Besorgnis über die globale Situation zum Ausdruck und Teammanager Georg Mayer stimmte zu, dass "Speedy-Didi" diese bemerkenswerte Erklärung, anstelle einer aktiven Teilnahme, abgab:

„Es ist eine sehr fragile Situation im Herzen Europas. Keiner von uns weiß, ob und wann die Ukraine-Krise unsere eigenen Grenzen, unser eigenes Leben erreichen wird. Deshalb und nach wochenlangen Überlegungen habe ich mich entschieden, das Laufen, welches ich über alle liebe, beiseite zu legen, um wertvolle Zeit mit den Menschen zu verbringen, die mir am nächsten stehen. Um Ruhe und Frieden für sie und mich zu suchen.

Lassen Sie uns unsere Kraft und Energie bündeln, um diese einzigartige Herausforderung gemeinsam zu lösen: Millionen von Flüchtlingen Unterkunft, Verpflegung, Unterkunft und Arbeit bieten, Traumatisierte therapieren, Bleibewillige integrieren und am Kriegsende, Hilfe beim Wiederaufbau ihres Landes zu leisten.

Für mich gibt es im Moment wichtigere Themen als das Laufen.“

Günther Dieplinger (CLR Sauwald Cofain699)

Günter, der Österreich bei den IAU 24-Stunden-Weltmeisterschaften in Albi 2019 vertreten hatte, ist eine konstante Kraft in der österreichischen Ultrarunning-Szene. Seine persönliche Bestzeit über die 24-Stunden-Distanz liegt bei 206,12 km. Er erholte sich gerade von COVID-19 und einer Operation von vor drei Wochen, bevor er sich mit Melanie Schöppl zusammentat und bemerkenswerte 64,3 km zurücklegte. Für Günther war es ein Genuss, sechs Stunden am Stück laufen zu können.

Ergebnis

Österreichs Team rund um Karin Freitag, Melanie Schöppl, Markus Hartlauer und Günther Dieplinger schaffte innerhalb der 6 Stunden starke 252,33 km. Insgesamt nahmen 175 Läufer/innen aus 18 Nationen teil.

Text: Georg Mayer (ÖLV-Ultralaufreferent)

22/03/22 08:07, Text: Bernhard Rauch

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