„Belek war auch die letzten Jahre immer schon ein Thema, da alle Athleten von den Bedingungen dort geschwärmt haben, weshalb dann auch schnell klar war, dass wir dorthin fliegen werden.“ So Ivona Dadic.„Die Trainingsbedingungen sind echt super und was mich zusätzlich positiv überrascht hat, war, dass im Stadion so wenig los war. Das ist für das Techniktraining wirklich perfekt.“
Zentrale Bedeutung für Olympiavorbereitung
Der 3-wöchige Trainingsblock war von zentraler Bedeutung in der Olympiavorbereitung von Österreichs Sportlerin des Jahres. „Wie wohl jeder mitbekommen hat, hatten wir heuer einen echt kühlen Frühling und das macht uns das Leben, wenn wir zuhause trainieren, nicht unbedingt leichter. Klar kann man vieles in der Halle machen, aber manche Inhalte müssen eben im Freien absolviert werden.
"Ivi ist beispielsweise die letzte 800-m-Einheit, bevor wir weggeflogen sind, bei Schneetreiben und null Grad gelaufen. Wenn man im Vergleich dazu, mit kurzer Hose bei 25 Grad läuft, sind die Zeiten bei gleicher Intensität wesentlich schneller und man erholt ich auch zwischen den Einheiten besser. Ich bin mit dem, was Ivona hier gezeigt hat, sehr zufrieden. Wir konnten auf dem, was wir vor der Hallensaison erarbeitet haben, gut aufbauen, und vor allem im technischen Bereich konnten wir sehr gut arbeiten. Sehr erfreulich ist auch, dass sie die intensiven Trainingsbelastungen ohne Probleme weggesteckt hat und es auch keine gesundheitlichen Probleme gibt. Das ist natürlich das, was man sich wünscht, aber eine Selbstverständlichkeit ist das nicht, wenn man versucht immer wieder ans Limit zu gehen", berichtet Dadic-Trainer Philipp Unfried von Belek-Aufenthalt.
Die Tage im Trainingslager sind mit wenigen Ausnahmen von früh bis spät durchgeplant, und die Freizeit ist Mangelware. Nach täglich vier bis sechs Stunden Training stehen noch gut zwei Stunden Regeneration auf dem Tagesplan. „Ich bin jedes Mal wieder verblüfft, wie schnell die Tage vergehen und wie wenig Freizeit bleibt. Aber ich bin hier, um mich auf Tokyo vorzubereiten und nicht, um Urlaub zu machen, also ist das schon in Ordnung. Und solange ich es hin und wieder Mal eine Stunde zum Strand schaffe, bin ich zufrieden“, beschreibt Ivona Dadic ihren Trainingslager-Alltag.
Kein Start beim Mehrkampf-Meeting in Götzis
Nach dem Rückflug nach Österreich am 1. Mai steht eine Woche mit vermehrter Regeneration auf dem Plan, bevor dann Mitte Mai die finale Wettkampfplanung bis zu den Olympischen Spielen ausgearbeitet wird. Eines steht jedoch schon jetzt fest. Ivona wird beim traditionsreichen Mehrkampfmeeting in Götzis nicht am Start stehen. Österreichs-Mehrkampf-Ass dazu: „Es fällt mir wirklich schwer, abzusagen, da wir im Prinzip heuer mit Götzis geplant haben. Ich habe mit meinem Coach aber im Vorfeld ausgemacht, dass wir entweder die Hallen-EM oder Götzis in der Vorbereitung auf Tokyo machen, auf keinen Fall aber beides. Und eine EM ist eben eine EM. Die lässt man nicht leichtfertig aus, zumal wir im letzten Jahr kein einziges Großereignis hatten, und uns COVID ja nach wie vor in eine ungewisse Zukunft blicken lässt. Als wir unsere Entscheidung den Meeting-Organisatoren in Götzis mitgeteilt haben, waren sie natürlich enttäuscht, aber sie haben auch verstanden, dass wir alles auf Olympia ausrichten wollen.“
Text und Foto (C) GM / Dario Glavas