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Ivona Dadic glänzt mit Weltbestleistung im 1-Stunden-Siebenkampf

Ivona Dadic glänzt nicht nur im Hochsprung (C) Alfred Nevsimal

Ivona Dadic kam, sah und stürmte in nur 60 Minuten auf Rang zwei der Siebenkampf-Weltrangliste. Das ÖLV-Aushängeschild gewann die Ein-Stunden-Siebenkampf-Premiere in Amstetten mit mehr als beachtlichen 6.235 Punkten und stellte damit auch eine inoffizielle Weltbestleistung auf. Letztlich fehlten ihr ganze 68 Zähler auf Platz eins in der (normalen) Siebenkampf-Weltrangliste (Adriana Rodriguez/CUB, 6.304). Die leicht verletzt angetretene Sarah Lagger schlug sich mit 5.784 Zählern ebenfalls mehr als beachtlich.

Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein und Windstille bei der Ein-Stunden-Siebenkampf-Premiere in Amstetten. Die Bedingungen hätten kaum besser sein können. Die 500 (zugelassenen) Zuschauer – allen voran Diskus-Ass Lukas Weißhaidinger – erlebten ein LA-Spektakel der besonderen Art. ORF Sport Plus übertrug ebenso live wie der Olympic Channel des IOC, Co-Kommentatorin im ORF war WM-Dritte Verena Preiner.

Ivona Dadic mit Weltklasse-Leistung

Unumschränkter Star des Abends war die Hallen-Vize-Weltmeisterin Ivona Dadic, die mit 13,64 Sekunden über 100 m Hürden und 1,80 Meter im Hochsprung hervorragend in den 60-minütigen Siebenkampf-Sprint startete. „Wenn die Tagesform passt, dann werde ich kräftig Punkte sammeln, in jedem Fall über 6.000“, hatte die 26-Jährige vor dem Wettkampf angekündigt. Und sie hielt Wort. In ähnlicher Tonart ging’s fast im Minutentakt weiter: 14,84 m im Kugelstoßen, 24,32 Sekunden über 200 m, 5,76 m im Weitsprung und 47,60 m im Speerwurf. Vor dem abschließenden 800-m-Lauf hatte die zweifache Olympia-Teilnehmerin (nach etwas mehr als 57 Minuten) bereits stolze 5.399 Zähler auf dem Konto. Und auch im Finale gab sie den Ton an: Die Niederösterreicherin – sie startet für die Union St. Pölten – absolvierte die zwei Stadion-Runden in 2:19,10 Minuten und überbot damit ihr angestrebtes Ziel von 6.000 Punkten klar. Am Ende hatte sie nach nur einer Stunde stolze 6.235 Punkte auf dem Konto – ganze 69 Punkte fehlten auf die Jahres-Weltbestleistung (im herkömmlichen) Siebenkampf der Kubanerin Rodriguez.

"Ein Ein-Stunden-Siebenkampf tut unfassbar weh"

„Ein normaler Siebenkampf in zwei Tagen ist schon anstrengend, ein Ein-Stunden-Siebenkampf tut unfassbar weh. Aber wenn ich jetzt meine Punkteleistung sehen, dann sind die Schmerzen mit einem Schlag weg“, strahlte Dadic. „Ich kann mit dieser Leistung wirklich zufrieden sein. Platz 2 in der Jahres-Bestenliste im normalen Siebenkampf, ich glaube, das sagt alles.“

Sarah Lagger zeigt Kampfgeist

Die durch eine Halswirbelverletzung gehandikapte Sarah Lagger bewies Kampfgeist und erkämpfte stolze 5.784 Zähler. „Natürlich hat mich die Halswirbelverletzung leicht behindert, aber ich bin froh, durchgehalten zu haben. Auf dieser Leistung kann man aufbauen“, keuchte die 20-Jährige. Die Schweizer Rekordhalterin Géraldine Ruckstuhl produzierte im Hochsprung einen „Nuller“ (3 Fehlversuche), kam dennoch auf beachtliche 5.000 Punkte. „Ich bin richtig müde“, meinte die Luzernerin.

Das Endergebnis:

1. Ivona Dadic (Union St. Pölten) 6.235 Punkte (Einzelleistungen: 100 m Hürden: 13,64 Sek., Hochsprung: 1,80 m, Kugelstoßen: 14,84 m, 200 m: 24,32 Sek., Weitsprung: 5,76 m, Speerwurf: 47,60, 800 m: 2:19:10), 2. Sarah Lagger (TGW Zehnkampf-Union) 5.784 Punkte (14,38/1,74/14,03/26,38/5,71/46,85/2:19,13), 3. Géraldine Ruckstuhl (SUI) 5.000.

Noch mehr Fotos sind HIER online zu finden und können bei der Nennung von (C) ÖLV/ Alfred Nevsimal honorarfrei verwendet werden. Wer das Spektakel verpasst hat, kann sich HIER ein Highlight Video anschauen.

Text (C) ÖOC/Wolfgang Eichler, Fotos (C) Alfred Nevsimal

23/07/20 19:58, Text: Helmut Baudis

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