Julia Mayer, geboren am 20. Jänner 1993, war schon als kleines Kind ständig in Bewegung und kein typisches Mädchen. In ihrer Volksschulzeit, die sie im niederösterreichischen Bad Fischau-Brunn verbrachte, bestand ihr Freundeskreis aus Burschen, mit denen sie auch im Verein, dem ASK Bad Fischau-Brunn, Fußball spielte. Ihr Leben drehte sich seit der Volksschule nur um Sport. Egal welche Sportart, die kleine Julia war dabei! „Grundsätzlich war ich immer mehr ein Bursch als ein Mädel“, erzählt die heutige Spitzenläuferin mit einem Lächeln. Nach der Volksschule ging es für Julia Mayer, die das älteste Kind – Bruder Alexander ist 27 – ihrer Eltern Susanne und Michael ist, im Bundesrealgymnasium Gröhrmühlgasse in Wr. Neustadt weiter.
Laufen? Nein danke!
Schon damals, Mayer war 15, wollte sie ihre Sportprofessorin davon überzeugen, am Frauenlauf teilzunehmen. „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich allerdings nur Fußball im Kopf“, sagt Mayer. Später folgte der Wechsel ins Wirtschaftsgymnasium nach Neunkirchen, mit dem Ziel, dort zu maturieren. „Dort wurde ich von einem meiner prägendsten Professoren unterrichtet, den ich je hatte. Er war der Grund, dass ich mich mit Mathematik auseinandergesetzt habe und schlussendlich auch erfolgreich maturierte“, sagt die 28-jährige Athletin. Nach der Matura studierte Mayer, die in ihrer Freizeit gern ein Kino, Theater oder Kabarett besucht, Lehramt für Sport und Deutsch. Bereits zum Ende des Studiums 2016, unterrichtete die Sport-Allrounderin an der Sportmittelschule in Wien Favoriten, wo sie bis zu ihrer Aufnahme in den Kader des Heeressportvereins im Jahr 2020 auch unterrichtete.
Fußballerin bis 2016
Wie bereits erwähnt, begann alles beim ASK Bad Fischau-Brunn, als einziges Mädchen unter den Burschen. „Die Jahre beim ASK waren unter Trainer Erwin extrem cool. Wir waren eine riesige Gruppe, die neben dem Training und den Spielen, alles gemeinsam unternahm. Leider musste ich mit 15 aufhören, da es Mädels leider nicht länger möglich war, mit den Burschen zu spielen“, erinnert sich Mayer. Der SV Gloggnitz (fusionierte später mit dem SC Wiener Neustadt) war im Jahr 2008 Mayers erster Verein im Damenfußball. Unter Rene Gaida, der aktuell die Futsal-Nationalmannschaft trainiert, war Mayer mit den FC Murexin Allstars auch beim Futsal erfolgreich. Die 28-Jährige spielte anschließend bis 2016 beim ASK Erlaa. Für die österreichische Nationalmannschaft lief die Niederösterreicherin nie auf, auf Abruf stand sie allerdings mehrmals bereit.
Großes Ziel: Olympische Spiele!
2017, mittlerweile Pädagogin, tauschte Mayer die Fußballschuhe mit den Laufschuhen. Auf Anhieb holte sie sich über 5.000 Meter den ersten Staatsmeistertitel – 13 weitere sollten folgten. 2020 dann ein weiterer wichtiger Schritt in Mayers Karriere. Die Spitzenläuferin, die Hermann Maier und Michaela Dorfmeister als ihre Vorbilder nennt, lies sich als Lehrerin karenzieren und schloss sich dem Heeressportverein an. Mit Erfolg! Die Leistungen wurden immer besser, zwei österreichische Rekorde bestätigen den eingeschlagenen Weg. Über 5-km lief Mayer 15:46 Minuten, über 10-km 32:54 Minuten. Ihren großen Traum, sich für die Olympische Spiele zu qualifizieren, will sich die 14-fache Staatsmeisterin in geraumer Zeit erfüllen. Als Zwischenziel will Mayer die Norm für die Europameisterschaften 2022 in München knacken. „Über die 10.000 m möchte ich nach München kommen.“ Motivationsprobleme für das harte Training dafür, habe sie keine. „Die Motivation ist einfach in mir“, so die Wienerin.
Die größten Erfolge der Julia Mayer:
Fußball:
- Österreichische Futsal-Meisterin 2010 (Murexin Wiener Neustadt)
- Österreichische Futsal-Vizemeisterin 2013 (Murexin Wiener Neustadt)
- Österreichische Meisterin 2. Bundesliga 2016 (ASK Erlaa)
Laufen:
- Zweifache Rekordhalterin (5-km: 15:46 Minuten / 10-km: 32:54 Minuten)
- 14-malige Staatsmeisterin
Text: Mario Friedl/heldendeslaufsports.at