Sechste EYOF-Goldmedaille in der Leichtathletik seit 1991
In der mehr als 30-jährigen Geschichte des European Youth Olympic Festival (EYOF) sorgte Stabhochspringerin Magdalena Rauter (ATSV Innsbruck) gestern für sechste Leichtathletik-Goldmedaille der Geschichte. Ein Blick zurück: Lukas Weißhaidinger (ÖTB-LA OÖ) kürte sich in Tampere (FIN) im Jahr 2009 zum Doppel-Champion im Kugelstoß und Diskuswurf. 2015 in Tiflis (GEO) siegte der heutige ÖLV-Nachwuchskoordinator Stefan Schmid (SVS-Leichtathletik) im 2000-m-Hindernislauf. Danach gab es zwei Weitsprungsiege. Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) holte Gold bei den EYOF 2017 in Györ (HUN), zwei Jahre später stand dann Disziplinenkollege Oluwatosin Ayodeji (Tecnoplast TS Höchst) in Baku 2019 (AZE) am obersten Treppchen.
Hürdensturz bringt Saisonende für Karin Strametz
Die derzeit in Top-Form laufende Steirerin kam gestern beim 100-m-Hürden-Vorlauf in Führung liegend bei der letzten Hürde schwer zu Sturz und zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu. Dieser Verdacht wurde bei einer Untersuchung im Krankenhaus Eisenstadt gestern Abend noch bestätigt. Morgen wird die 25-Jährige in Wien operiert. Eisenstadt ist offenbar kein guter Boden für die Athletin von ÖLV-Trainer Philipp Unfried, die sich im Vorjahr ebendort einen Kreuzbandriss zuzog und sich nun statt dem heutigen Abflug zur Universiade und einer möglichen WM-Teilnahme wieder zurückkämpfen muss. Rasche Genesung und alles Gute von dieser Stelle aus.
WM Budapest 2023: Endphase der Qualifikation
Dieses Wochenende finden in zahlreichen Ländern noch die Nationalen Meisterschaften statt (z.B. CZE, SVK, usw.). Das wird noch weitere Fix-Qualifizierte und Veränderungen im "Road to Budapest"-Ranking bringen. Die nächsten Tage werden daher zeigen, ob sich neben den Fix-Qualifizierten Weißhaidinger (Diskuswurf), Hudson (Speerwurf), Gogl-Walli (400 m) und Julia Mayer (Marathon) noch weitere qualifizieren. World Athletics hat den Prozess nach den Erfahrungen der letzten Jahre umgestellt. Die Nationalen Verbände müssen nun aktiv ihre Athlet/innen melden, einen mühsamen und schrittweisen Auffüllprozess gibt es nicht mehr. Der Fahrplan der nächsten Tage:
- 30.07. - Qualifikationsschluss (weltweit)
- 30.07. - Nennungsschluss für Athlet/innen aus Ländern, die keine Qualifizierten aufweisen ("Universality Places" / ein Startplatz pro Land für "Unqualified Athletes" wird vergeben)
- 02.08. - Veröffentlichung der aktuellen "Road to Budapest"-Listen unter Berücksichtigung der "Universality Places"
- 04.08. - Nominierungsfrist für alle Nationalen Verbände für alle Athlet/innen mit Startabsicht (Fix-Qualifizierte, In-World-Ranking-Quota-Athlet/innen sowie Athlet/innen, die derzeit außerhalb der Quota liegen)
- 05.08. - Veröffentichung der finalen Startlisten von World Athletics - anschließend kein Nachrücken mehr möglich
WM Budapest 2023: Drei ÖLV-Athlet/innen aktuell auf WM-Quotenplätzen
Der Qualifikationsprozess ist spannend und leider auch nicht ganz übersichtlich, weil in den verschiedenen Disziplinen unterschiedlich viele Startplätze zur Verfügung stehen. Drei Österreicher/innen haben derzeit einen Quotenplatz über das "Road to Budapest"-Ranking inne: 100-m-Sprinter Markus Fuchs (Union St. Pölten) konnte sich mit seinem Ergebnis von gestern auf Platz 43 verbessern (48 Startplätze verfügbar). Gefahr droht gerade im 100-m-Sprint von den "Exoten", denn oftmals wird der zur Verfügung stehende Freiplatz pro Land für "Unqualified Athletes" an 100-m-Läufer vergeben.
1500-m-Läufer Raphael Pallitsch (SVS-Leichtathletik) konnte sich durch seinen Sieg bei den Balkan-Meisterschaften nicht verbessern. Aktuell wäre er aber mit Platz 51 von 56 auf einem WM-Quotenplatz. U23-EM-Bronzemedaillengewinnerin Lena Pressler (Union St. Pölten) - die krankheitsbedingt nicht beim P-T-S-Meeting und gestern in Eisenstadt laufen konnte - wäre derzeit als 35. bei 40 Plätzen qualifiziert.
Einige heimische Athlet/innen liegen knapp außerhalb der Quali-Plätze: Einen deutlichen Sprung nach vor machte Siebenkämpferin Sarah Lagger (TGW Zehnkampf-Union), die sich mit ihrem Bydgoszcz-Sieg von Platz 35 auf 29 verbessern konnte, im Mehrkampf stehen 24 Plätze zur Verfügung. Hinter einigen vor ihr gereihten Damen steht aber ein Fragezeichen, da sie wegen Verletzungen noch keine Wetkämpfe absolviert haben.
Stabhochspringer Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) konnte in Kraljevo (SRB) mit Platz 2 und 5,30 m gut punkten und rangiert derzeit drei Plätze hinter einem der 36 Budapest-Startplätze. Da sicherlich nicht alle vor ihm Gereihten antreten bzw. nominiert werden, sind die Chancen auf seine erste WM-Teilnahme nach wie vor intakt.
U20-EM: Rauter neu im Team, Bezecny mit zweitem Limit
Heute ist Qualifikationsschluss für die U20-EM in Jerusalem. EYOF-Siegerin Magdalena Rauter (ATSV Innsbruck) qualifizierte sich mit ihrem gestrigen 4-Meter-Sprung quasi in letzter Minute. Emil Bezecny (Leichtathletik Akademie Eisenstadt), der bereits über 3000 m qualifiziert ist, unterbot am Dienstag-Abend in Eisenstadt mit 14:21,11 min auch das 5000-m-Limit (14:35,00 min) klar und plant nun voraussichtlich einen Doppelstart in Jerusalem. "Bis drei Kilometer war es super easy, warum es dann schwer wurde, müssen wir analysieren", war sein Trainer-Vater Andreas Bezecny nicht rundum glücklich über den Lauf.
Für die anderen Aspirant/innen wie Leonie Moser (Hammerwurf), Markus Reißelhuber (3000 m), Iman Roka (100 m Hürden) oder Marie Glaser (3000 m) verliefen die letzten Limitversuche nicht wunschgemäß. Das ÖLV-Team für die U20-EM in Jerusalem umfasst nun insgesamt 14 Athlet/innen.
Zwei Mehrkämpferinnen aus Vorarlberg bei der Universiade
In Chengdu (CHN) werden im August mit Isabel Posch (TS Lustenau) und Chiara Schuler (TS Hörbranz) gleich zwei Siebenkämpferinnen aus dem "Ländle" am Start stehen. Von 1. bis 6. August finden die Leichtatletikbewerbe der World University Games statt. Die Vorarlberger Krone widmete den Beiden eine Vorschau.
Bereits gestern reiste die erste Gruppe mit Trainer Sven Benning und den Athlet/innen Isabel Posch, Chiara Schuler (beide Siebenkampf) und Marcel Tobler (1500 m) nach China. Heute folgt dann die zweite Gruppe mit Magdalena Lindner (100 m), Riccardo Klotz (Stabhoch), Sebastian Frey (5000 m) und Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank). Eine detaillierte Vorschau zur Universiade folgt dann am Montag.
17. Int. JOSKO Laufmeeting am Samstag
Alle Details zum 17. Int. JOSKO Laufmeeting am Samstag in Andorf sind der separaten Vorschau, die heute am Nachmittag auf der ÖLV-Homepage erscheint, zu entnehmen. Startlisten, Zeitplan und Live-Ergebnisse am Wettkampftag sind hier zu finden. Der Livestream von Partner StreamsterTV startet um 13:45 Uhr.
U20-Europarekord in Eisenstadt: 26. Juli als Ungarns Speerwurf-Feiertag?
Beim gestigen Raiffeisen Austrian Open Eisenstadt sorgte der Ungar György Herczeg mit 84,98 m für den zweitenbesten Wurf eines U20-Athleten aller Zeiten und stellte damit einen neuen U20-Europarekord auf. Die bisherige europäische Bestmarke hatte der Lette Zigismunds Sirmais mit 84,69 m (2011) inne. Nur Tokyo-Olympiasieger Neeraj Chopra (IND) warf bei seinem U20-Weltrekord von 86,48 m im Jahr 2016 weiter.
Der 18-jährige Ungar konnte die ausgezeichneten Windbedingungen gestern in Eisenstadt perfekt nützen und seine persönliche Bestmarke von 79,89 m gleich um über fünf Meter steigern. Seine Serie gestern: 75,13 m - 75,81 m - 72,74 m - 84,98 m - Verzicht auf die weiteren zwei Versuche. Herczegs Vater erinnerte gestern im Gespräch vor Ort an Miklós Némeths Olympiasieg im Speerwurf 1976 in Montreal (CAN) mit der damaligen Weltrekordweite von 94,58 m, der ebenfalls am 26. Juli, vor 47 Jahren, erfolgte.
Foto von gestern: v.l.n.r. 1976-Olympiasieger Miklós Németh, 104,80-m-Werfer Uwe Hohn und György Herczeg (C) Facebook gerely.hu
Sulek vor Loban in "Mehrkampf-Weltcup"-Zwischenwertung, Lagger aktuell 14.
Nach dem Mehrkampf in Bydgoszcz (POL) hat die polnische Hallen-Vizeweltmeisterin Adrianna Sulek mit 3.229 World-Ranking-Punkten die Führung in der Gesamtwertung der World Athletics Combined Events Tour 2023 übernommen. An zweiter Stelle liegt die Ukrainerin Yulia Loban (3.191 Pkt.) und Dritte die Schweizerin Celine Albisser (3.153 Pkt.). Die Siegerin vom Wochenende, Sarah Lagger (TGW Zehnkampf-Union), hat derzeit nur zweie Mehrkämpfe in der Wertung und liegt mit 2.169 Punkten an 14. Stelle. Nur mehr zwei Wettkämpfe des "Mehrkampf-Weltcups" stehen aus, dies sind die WM in Budapest (HUN) sowie das Meeting Décastar in Talence (FRA) am 23./24. September 2023. Bei den Männern im Zehnkampf liegt Tim Nowak (GER) in Führung. Aktueller Zwischenstand
Jarmila Kratochvilova - 40 Jahre Weltrekord
Gestern vor 40 Jahren lief die Tschechin den noch heute gültigen Weltrekord über 800 Meter in 1:53,28 Minuten bei einem Meeting in München. Den lief sie nur aufgrund einer leichten Muskelverletzung, denn ursprünglich wollte sie bei diesem Wettkampf über 400 Meter antreten, wie sie in einem Interview mit der La Gazzetta dello Sport sagte. Dass der Rekord so lange halten würde, hatte sie nicht gedacht. Am ehesten traut sie Faith Kipyegon (KEN) eine Verbesserung zu, dazu müsste sie sich aber auf die Unterdistanzen fokussieren, was eher unwahrscheinlich ist. Sie glaubt auch nicht, dass Sydney McLaughlin-Levrone den Weltrekord von Marita Koch aus dem Jahr 1985 (47,60 s) verbessern kann. Nur Jarmila selbst blieb bisher ebenfalls unter 48 Sekunden - 47,99 Sekunden, ebenfalls im Jahr 1983. EME News
Aufregung in Großbritannien wegen WM-Nominierungen
The Guardian berichtete, dass UK Athletics plant, Einladungen seiner Athlet/innen zu den Weltmeisterschaften aufgrund des "Road to Budapest"-Rankings abzulehnen. Sie beharren auf den sehr schwierigen Limits zur Direkt-Qualifikation für eine WM-Entsendung. Vermutet werden die finanziellen Turbulenzen von UK-Athletics hinter der strikten Ausrichtung auf Top-8-Platzierungen bei internationalen Meisterschaften. (Anmerkung: Allerdings werden die Reisekosten der Athlet/innen und deren Quartierkosten von World Athletics übernommen). Zahlreiche Athlet/nnen, welche die internationale Norm nur knapp verpasst haben, fühlen sich von ihrem Verband ungerecht behandelt.
- Die nächste Ausgabe der "Latest News" erscheint am Montag, den 31. Juli 2023.
- Redaktionsteam: Helmut Baudis, Hannes Gruber, Bernhard Rauch, Stefan Schmid und Robert Katzenbeißer