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Lagger und Fuchs stark bei EVA-AIR-Hallenmeeting

(C) ÖLV/Nevsimal

Kurz vor Ende des letzten Jahres wurde die neue Trainings- und Wettkampfhalle der Stadt Wien in der Gutheil-Schoder-Straße 9 (kurz GSG9) eröffnet. Als vorübergehender Ersatz für das bereits fast vollständig abgerissene Ferry-Dusika-Stadion spielt die Halle mittlerweile alle Stücke was Kurzsprints und die technischen Bewerbe betrifft. Kleinere ÖLV- und WLV-Meetings haben bereits in den letzten Wochen stattgefunden. Nicht zu vergessen dabei der U20-Hochsprung Rekord Lionel-Afan Strasser (2,18 m) vom 23. Dezember 2021 - das bisherige sportliche Highlight in der GSG9. Mit dem heutigen EVA-AIR-Hallenmeeting wurde ein weiterer Glanzpunkt gesetzt.

Auf Grund der kurzfristigen, Covid-bedingten Absage des Indoor Track & Field Vienna Light musste Ersatz gefunden werden, um den Athlet/innen im Osten Österreichs ein qualitativ hochwertiges Meeting bieten zu können.

Favoritensieg über 60m der Damen

Das Starterfeld der Damen über 60m wurde von Leonie Springer (PB: 7,75 s) angeführt. Bedingt durch die kurzfristigen Absagen Ina Huemers und Magdalena Lindners übernahm die ULC Riverside Mödling-Athletin die Favoritenrolle.

Gleich im ersten Vorlauf ging es äußerst knapp zu. Lena Pressler mit 7,83 s setzte sich vor Moyo Bardi (beide Union St. Pölten) Leonie Springer mit 7,87 s und Melanie Slotosch (7,95 s / LG Stadtwerke München) durch. Den zweiten, ebenfalls sehr knapp entschiedenen Vorlauf gewann Nicole Edletzberger mit 8,13 s vor Elena Ronco mit 8,14 s (beide ATSV OMV Auersthal) und Anjali Perera (UVB Purgstall) mit 8,25 s.

Das Finale war dann allerdings eine Angelegenheit für Leonie Springer, die sich hauchdünn mit 7,87 s vor Melanie Slotosch (7,88 s) und Lena Pressler mit 7,90 s sowie Moyo Bardi mit 7,92 s durchsetzte. Leonie Springer zeigte sich zufrieden: "Sowohl mit dem Vorlauf, als auch mit dem Finale kann ich zufrieden sein. Auch wenn noch nicht alle Phasen gepasst haben, für den Saisoneinstieg war es gut. Gleich kommende Woche geht es bei mir weiter mit einem Start beim ÖLV-Vorbereitungsmeeting wieder hier in der GSG9."

Fuchs bereits sehr gut in Form - 60m der Männer

Sichtlich entspannt ging Top-Sprinter Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) ins EVA AIR - Hallenmeeting. "Es ist großartig wieder in Österreich am Start zu stehen und wenn alles passt, hoffe ich auf eine schnelle Zeit", so der Niederösterreicher vor seinem Lauf. Mit tollen 6,69 s gewann Fuchs vor Teamkollege Andreas Meyer (6,89 s) und Alexander Penzenstadler (PSV Wels Leichtathletik) mit 6,93 s. Ebenfalls einen Platz im Finale sicherten sich Stephan Pacher (VST Laas/7,08 s), Dominik Distelberger (UVB Purgstall/7,09 s) und Leander Burtscher (DSG Wien/7,16 s).

Fuchs lag bereits mit seiner Vorlaufzeit knapp über dem Hallen-WM Limit von 6,63 s. Im Finale legte Fuchs dann sogar noch 0,01 s drauf und lief mit 6,68 s seine fünftschnellste Zeit überhaupt. Unmittelbar nach dem Finale zeigte sich Fuchs sehr zufrieden: "Es waren zwei super Läufe, ich habe zwar am Start noch so manche Hundertstel liegen lassen, es ist alles noch nicht ganz rund, aber das Gefühl stimmt. Nächste Woche geht es in Dortmund weiter".

Platz 2 hinter Fuchs belegte Meyer mit 6,89 s, dicht gefolgt von Penzenstadler (6,92 s), Pacher (7,06 s), Distelberger (7,07 s) und Burtscher (7,13 s).

Eines kann man bereits nach wenigen Meetings festhalten. Der Belag in der GSG9-Halle ist sehr schnell. Zahlreiche Athlet/innen äußerten sich sehr positiv über den Tartan. Auch der relativ kurze Auslauf bereitet kein Kopfzerbrechen mehr, wurde dieser in den letzten Tagen mit zusätzlichen Matten deutlich entschärft.

Strametz nicht zu schlagen über 60m-Hürden

Die Vorläufe über 60m-Hürden wurden zu einer klaren Angelegenheit für Karin Strametz (SU Leibnitz) mit 8,29 s. Noch etwas müde vom letzten Trainingslager in Gran Canaria, ging die Steirerin ohne Stress an den Start, wie sie im Gespräch vor ihrem Lauf bekannt gab.

Im Finale siegte Strametz abermals klar, diesmal mit 8,31, und zeigte sich zufrieden mit dem Lauf: "Klar, die Spritzigkeit fehlt noch, weil doch sehr hart trainierten in den letzten Wochen, aber ich bin sicher, dass sich das in den nächsten Tagen ändert." U20-EM-Finalistin Johanna Plank sicherte sich den zweiten Platz mit 8,53 s Dritte wurde Lena Spazirer (ULC Weinland) mit 8,80 s und zeitgleich blieben Christina Jellen (LAC Klagenfurt) und Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) mit 8,87 s.

ÖLV Nationaltrainer Philipp Unfrieds Analyse zu Strametz' Lauf fiel ebenfalls positiv aus: "Wie Leni und Ina hat auch Karin noch schwere Beine vom Trainingslager, aber ich bin sicher, dass sie demnächst Richtung 8,25 s laufen kann."

ÖLV-Nationaltrainerin Victoria Schreibeis und Sarah Lagger stimmen unisono, dass "der Start heute noch nicht so gut klappte und sie daran sicher arbeiten werden die nächsten Wochen. Je länger der Lauf wird, desto schneller wurde sie aber."

Die 60m-Hürden der Männer gewann Dominik Distelberger mit 8,12 s.

Drei-Sprung Siege für Straczek-Helios und Lindinger-Asamoah

Viktoria Straczek-Helios (UWW-LA) sicherte sich nicht nur souverän den Sieg mit 12,51m, sondern auch den ersten Platz in der ÖLV-Jahresbestenliste vor Jana Schnabel, welche diese mit 12,31m bisher anführte. Mit einer zuvor stabilen Serie zwischen 11,93m und 12,29m brachte es die Wienerin erst im sechsten Versuch auf die Siegesweite.

Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal) sprang starke 14,96m und platzierte sich mit dieser Weite ex-aequo an erster Stelle der ÖLV-Jahresbestenliste mit Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union). Ihm gelang der Sprung im vierten Versuch. Sein Trainer Boris Bjanov zeigte sich noch nicht ganz zufrieden, da "der Anlauf noch nicht ganz funktionierte. Bei allen Sprüngen gab heute kleine Abstimmungsschwierigkeiten. Hätte der Anlauf wirklich gepasst bei seinem weitesten Sprung, wären sicher 15+m drinnen gewesen. Die nächste Gelegenheit haben in Belgrad bei den Balkan U20-Meisterschaften."

Glanzvoller Abschluss im Hochsprung durch Lagger

Sarah Laggers siegte im abschließenden Hochsprung mit neuer persönlicher Bestleistung von 1,80m. Der gemeinsame Jubel mit Trainerin Victoria Schreibeis war groß, rechneten sich die beiden doch Chancen aus, endlich die 8 nach dem Komma als Bestleistung stehen zu haben. Dass dies so früh in der Saison geschieht ist natürlich umso erfreulicher.

Zweite wurde mit 1,63m Nachwuchstalent Christiane Krifka (SVS-Leichtathletik) mit 1,63m vor Leonie Bisanz mit 1,58m und Leonie Zoe Haller mit 1,53m.

Maximilian Grudl (ATSV OMV Auersthal siegte mit 1,74m bei den Männern vor Raphael Pöstinger (ULC Riverside Mödling), welcher auf 1,71m kam.

Das gesamte Album des Meetings findet ihr in unserem Flickr-Album.

Fotos: (c) ÖLV/Alfred Nevsimal

04/02/22 10:13, Text: Bernhard Rauch

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