Die letzten vier Jahre waren ein langer Leidensweg für die jetzt 24-Jährige. Immer wieder warfen die U20-EM-Vierte von 2017 Verletzungen aus der Bahn. Letzte Woche nach ihrem Staatsmeistertitel in 10:03,87 min sagte sie: "Ich konnte den ganzen Winter endlich wieder einmal ohne Probleme durchtrainieren, man kann also jetzt nach so vielen Jahren mit Verletzungen durchaus von einem kleinen Comeback sprechen. Für die EM denke ich wird man so Zeiten um 9:50 laufen müssen, dorthin will ich mich heuer noch steigern.“ Und das gelang ihr gestern.
Meeting-Sieg erhöht EM-Chance
Lena Millonig, die in Oordegem (BEL) von ihrem Vater Dietmar betreut wurde, war von Beginn des Rennens an der Spitze zu finden. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem gestrigen Rennen. Ich habe versucht klug und offensiv zu laufen, was mir denke ich ganz gut gelungen ist. Natürlich war es eine Punktlandung, ich habe in den nächsten Rennen aber bestimmt die Chance und das Potenzial meine Zeit noch etwas runter zu drücken", kommentierte sie ihre erste Zeit unter 10 Minuten.
Im 20-köpfigen Feld dieses World Athletics Continental Tour Challenger Meetings siegte die Österreicherin und ließ zahlreiche höher eingeschätzte Läuferinnen hinter sich. Zweite wurde die Französin Anne-Sophie Vittet-Chaume mit 10:01,20 min, Dritte die Britin Maisie Grice mit 10:04,91 min.
Bei der EM in München im August stehen 36 Startplätze zur Verfügung, ein Großteil wird dabei über das World Ranking vergeben, wo bei Hindernisläufer/innen die besten drei Ergebnisse der letzten 12 Monate gewertet werden. Für ihre Zeit von gestern werden 1.097 Punkte gutgeschrieben, dazu kommen noch 35 Bonuspunkte für den Sieg bei diesem Kategorie-D-Meeting. Insgesamt also 1.132 Punkte, die Lena Millonig dafür erhält. Für die Staatsmeisterschaften vor einer Woche wurden 1.156 Punkte verbucht (1.086 Pkt. für die Zeit und 70 Bonuspunkte für den Titel). Die nächsten "Big Points" soll es dann in Craiova, Rumänien, bei den Balkan-Meisterschaften am 18. Juni geben. Dort hofft Lena Millonig dann auf eine noch schnellere Zeit, wie sie gestern sagte. Am Mittwoch wird das "Road to Munich"-Ranking auf der European-Athletics-Website aktualisiert. Wir sind gespannt, ob Millonig ihren aktuell 25. Platz mit den Oordegem-Punkten verbessern kann.
Tobias Rattinger mit neuer Bestzeit
Gestern ebenfalls in Oordegem am Start war Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr), der seine persönliche Bestzeit über 3000 m Hindernis aus dem Vorjahr und rund drei Sekunden auf 8:49,86 min verbessern konnte. Er belegte damit im dicht besetzten Männer-Rennen Platz 27.