Vier biomechanische Kameras lieferten einen Überfluss an Zahlen und Fakten, zigtausende spezifische Daten, um genau zu sein.
"Wir lernen täglich dazu, verstehen immer besser, welche Parameter für besonders weite Würfe entscheidend sind", erklärt Coach Gregor Högler. 60 Messpunkte (z.B. Schulter, Hüfte, Knie, Füße) werden Hundertstelsekunde für Hundertstelsekunde auf den Millimeter genau vermessen. "Die Kunst ist, die wichtigsten fünf, sechs Parameter herauszuarbeiten und entsprechend zu analysieren." Der Olympia-Dritte tastet sich jeden Tag ans persönliche Limit heran. "Mental und körperlich war das extrem herausfordernd," gesteht der 29-Jährige.
"Die Formkurve stimmt, die Flugkurve wird immer besser. Anfang Mai werden wir voraussichtlich den ersten Testwettkampf bestreiten und hoffentlich möglichst nahe am ÖLV-Rekord (69,04 m) liegen", hofft der Coach. Besonders erfreulich: "Meine Finger haben gehalten. Wir konnten das ganze Programm voll durchziehen. Auch Rückenprobleme gab's keine", freut sich Lukas Weißhaidinger "Das lag auch am guten Wetter. Die Temperaturen kratzten meistens an der 30-Grad-Marke. Je wärmer, desto geringer ist das Verletzungsrisiko."
Bei der WM in Eugene (17. - 24. Juli) und der EM in München (15. - 21. August) sollen die nächsten Medaillen her. "Den kompletten Bronze-Satz habe ich ja schon. Jetzt greifen wir nach ganz vorne an, wollen auch Olympiasieger Ståhl nervös machen", meint der Olympia-Dritte. Das Traumziel, im Wettkampf den ersten 70-m-Wurf zu liefern, scheint zum Greifen nahe.
- Text (C) ÖOC/Wolfgang Eichler
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