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Mehrkampf-Staatsmeistertitel gehen an Sophie Kreiner und Niklas Voss

(C) ÖLV/Martina Albel 

Dieses Wochenende fanden in Klagenfurt (K) die österreichischen Meisterschaften im Mehrkampf statt. Zur Austragung gelangten die allgemeine Klasse (Staatsmeisterschaften) sowie die Klassen U23 und die U20. Auch am zweiten Wettkampftag herrschte perfektes Wetter, dass die Athleten zu tollen Leistungen nutzten. Bei den Frauen konnte sich Sophie Kreiner ihren ersten Staatsmeistertitel im Siebenkampf sichern, im Zehnkampf verteidigte Niklas Voss seinen Titel aus dem Vorjahr.

Hinweis: Alle weiblichen U23- und U20-Athletinnen werden im Siebenkampf auch automatisch in der Allgemeinen Klasse gewertet, bei den Männern gilt dies nur für die Klasse U23, deshalb können auch diese Athleten in der AK Medaillen gewinnen.

Frauen - Siebenkampf

Im Siebenkampf der Frauen konnte Favoritin Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) mit 5,40m (-0,9) im Weitsprung ihre Führung behaupten, obwohl sie nach einer sehr lange dauernden Dopingkontrolle gestern Abend eine sehr kurze Nacht hinter sich hatte. Sie sprang sicherheitshalber mit dem ungewohnten rechten Fuß ab, um das angeschlagene linke Sprunggelenk zu schonen. Die beste Weite des Tages erzielte in dieser Disziplin Alma Kathan (TS Innsbruck), sie kam im besten Sprung auf 5,54m (0,0). Weiter ging es mit dem Speerwurf, wo sich die Oberösterreicherin mit 37,84m nur Angelina Rupp (TS Hörbranz) mit 38,49m geschlagen geben musste. Blieben die abschließenden 800m, die papierformgemäß eine Beute von Viola Simmer (LCA Umdasch Amstetten) wurden, die in 2:20,52min die Schnellste war.

Kreiner finishte dahinter in 2:28,78min und kam somit auf insgesamt 5.294 Punkte, was nicht nur den Sieg in der Klasse U20 bedeutete, sondern auch den ersten Staatsmeistertitel im Siebenkampf in der allgemeinen Klasse für die 19-Jährige. Silber ging nach einem starken Finish noch an Viola Simmer mit 5.016 Zählern, Bronze holte sich Angelina Rupp mit 4.853 Punkten (Platz 2 Klasse U20).

Sophie Kreiner: „Nachdem es heute mit dem rechten Absprungbein im Weitsprung sehr gut gegangen ist überlege ich nicht überhaupt zu wechseln, um den linken Fuß zu entlasten. Beim Speerwurf waren die Würfe sehr hoch angesetzt, aber ich konnte halt nicht gut stemmen, dadurch fehlen ein paar Meter. Den 800er bin ich etwas übermotiviert angegangen, das konnte ich dann auf der zweiten Runde nicht ganz halten. Aber ich bin sehr stolz durchgehalten und meinen ersten Titel im Mehrkampf geholt zu haben. Jetzt freue ich mich auf eine Pause und dann auf einen verletzungsfreien Aufbau, dann kann ich sicher nächstes Jahr zeigen, dass im Siebenkampf noch mehr geht.“

(C) ÖLV/Martina Albel 

Die U23-Wertung ging wie erwartet an Anja Dlauhy (ULC Riverside Mödling), die sich trotz Problemen mit der Wade tapfer durch den Wettkampf kämpfte und auf 4.702 Punkte kam. Hinter Kreiner und Rupp wurde Alma Kathan in der Kategorie U20 noch mit Bronze belohnt, sie brachte insgesamt 4.266 Punkte in die Wertung.

Anja Dlauhy: „Mein Ziel war heute nur durchzukommen und das ist mir gelungen. Den Weitsprung habe ich aus nur 12 Schritten Anlauf absolviert, dafür ist es erstaunlich gut gegangen. Der dritte Speerwurf war ganz ok und mit dem 800er wollte ich einfach nur den Mehrkampf fertig machen. Der Fuß hat einfach bei jedem Schritt wehgetan, das war sehr schwierig heute.“

(C) ÖLV/Martina Albel 

Der Mannschaftstitel ging mit 11.120 Punkten an ULC Riverside Mödling, die in der Besetzung Anja Dlauhy, Emily Kotzian und Lea Vancl angetreten waren.

Männer - Zehnkampf

Titelverteidiger Niklas Voss (Sparkasse SG Götzis) setzte seinen ausgezeichneten Zehnkampf auch am zweiten Tag fort und stellte eine neue persönliche Bestleistung nach der anderen auf. Los ging es mit den 110m Hürden, wo er 15,84s (0,0) in die Wertung bringen konnte, Schnellster in dieser Disziplin war wie erwartet Hürden-Staatsmeister Lukas Zech (Sparkasse SG Götzis) mit 14,82s. Es folgten 37,35m im Diskuswurf, was gleichzeitig auch Tageshöchstweite im gesamten Feld bedeutete. Der Stabhochsprung gelang dem 22-Jährigen ebenso gut, auch hier gab es mit 4,50m eine neue PB, er musste sich in dieser Disziplin nur seinem Bruder Mika Voss (Sparkasse SG Götzis) geschlagen geben, der mit übersprungenen 4,60m seine PB einstellte.

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Lange konnte sich Sprintspezialist Stephan Pacher (VST Laas) in der U23-Wertung an der Spitze und damit Rang 2 in der allgemeinen Klasse halten, mit 15,85s (0,0) im 110m Hürdenlauf und 35,70m im Diskuswurf stellte er auch neue Bestleistungen auf. Selbiges gelang ihm im Stabhochsprung, wo er seinen Hausrekord nach kräftezehrenden 16 Sprüngen von 3,50m auf 3,80m schraubte. Der Hürdensieger war auch im Speerwurf mit 59,55m der Beste, hinter dem weiter klar führenden Niklas Voss schob sich noch einmal alles zusammen. Der letzte Bewerb, die 1500m versprachen also Spannung auf zwei Ebenen, Niklas Voss benötigte 4:40 für die 7.000 Punkte und zwischen Rang 2 und 4 lagen gerade einmal 18 Punkte.

Stanislav Vala (TGW Zehnkampf Union) machte dem jungen Vorarlberger Tempo, mit 4:50,01min und insgesamt 6.941Punkten (PB) fehlten ihm aber bei der Titelverteidigung gerade einmal 59 Zähler auf die nächste Schallmauer im Zehnkampf. Vizemeister und damit Sieger in der U23-Klasse wurde sein Bruder Mika Voss (Sparkasse SG Götzis), der auf 6.476 Punkte kam (PB), Bronze durfte sich Lukas Zech (Sparkasse SG Götzis) mit 6.331 Punkten umhängen lassen, womit sich der vorarlberger Verein alle drei Podestplätze holte. 

Niklas Voss: „Also ich hätte vor dem Wettkampf nie damit gerechnet in den Bereich von 7000 Punkten zu kommen. Wir hatten die Staatsmeisterschaften als Saisonhöhepunkt geplant gehabt, aber erst in den letzten Wochen habe ich in den Trainings gemerkt, dass die Form wirklich kommt und es ein guter Zehnkampf werden kann. Auch am zweiten Tag hatte ich sehr gute Disziplinen, besonders die Hürden freuen mich, weil ich da ja heuer einmal gestürzt bin. Diskus ist sicher noch was drinnen, dafür habe ich im Speer einige wichtige Punkte liegen gelassen, da wollte ich aber einfach zu viel. Über die 1500 habe ich alles gegeben, es hat halt knapp nicht gereicht. Aber die PB um mehr als 200 Punkte zu verbessern und wieder Staatsmeister zu werden freut mich natürlich sehr.“  

(C) ÖLV/Martina Albel 

Stephan Pacher wurde in der Klasse U23 hinter Mika Voss Zweiter, er sammelte 6.254 Punkte, Dritter wurde Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf Union) mit 5.716 Punkten.

Mika Voss: „Es war klar das Stephan vor allem am ersten Tag stärker sein wird, aber es hat mich sehr überrascht, dass er auch am zweiten Tag so dagegengehalten hat. Ich bin vor allem froh überhaupt den Zehnkampf durchgestanden zu haben, ich hatte heuer doch schon einige Verletzungen. Es ist auch mein erster U23-Titel und ich stehe mit meinem Bruder auf Rang 1 und 2 in der AK, das ist besonders schön. Da kommen in den nächsten Jahren sicher noch einige tolle Familienduelle auf uns zu, wenn ich wieder ganz fit bin und angreifen kann.“

(C) ÖLV/Martina Albel 

In der Klasse U20 war Simon Hummer (TGW Zehnkampf Union) auch am zweiten Wettkampftag ungefährdet und setzte seine Jagd auf Gold fort. Der Oberösterreicher konnte auch heute in 3 von 5 Disziplinen die beste Leistung des Tages zeigen und insgesamt 5.964 Punkte am Weg zum Titel sammeln. Julian Elender (Raiffeisen TS Gisingen) mit 5.625 Punkten (PB) und Michael Schonka (ULC Linz Oberbank) mit 4.825 Punkten (PB) holten Silber und Bronze.

Simon Hummer: „Besonders mit den Wurfbewerben bin ich heute sehr zufrieden, über die Hürden fehlte mir einfach schon die Spritzigkeit. Auch Stabhoch war ok, der 1500er aber nicht, so habe ich auch die 6000 Punkte und die PB verpasst, die ich gerne geschafft hätte.“

(C) ÖLV/Martina Albel 

In der Mannschaftswertung hatte diesmal die Sparkasse SG Götzis am Ende mit 19.748 Punkten die Nase vor der TGW Zehnkampf Union (17.002 Punkte).

Ergebnisse (Gesamtwertung unter Aus-/Cupwertung)

Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Martina Albel)

Einen TV-Beitrag von den Meisterschaften in Klagenfurt gibt es am Sonntag, 24.9. um 11:25 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild.

Foto: (C) ÖLV/Martina Albel 

17/09/23 16:31, Text: Georg Franschitz

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