Lena Millonig verbessert den österreichischen Hindernis-Rekord von Andrea Mayr
In der Südstadt musste die Staatsmeisterin vor einer Woche ihr Rennen noch alleine absolvieren. In Karlsruhe konnte Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) im Vergleich dazu auf ein tolles 17-köpfiges Feld angeführt von einer Tempomacherin zurückgreifen. Die Niederösterreicherin verschaffte sich gleich von Beginn an eine gute Ausgangsposition und absolvierte die ersten Runden rund um Position sechs und hatte immer guten Blick auf die Hindernisse, welche Millonig mit bravour meisterte. Für die spätere Siegerin Belén Casetta (ARG) wurde die Tempomacherin bereits recht früh zu langsam, deshalb übernahm sie die Führungsarbeit und zog das große Feld in die Länge. Die Durchgangszeiten für Lena Millonig nach 1000 m lag bei 3:11 min, bei 2000 m bei ca. 6:28 min und spätestens da wurde klar, dass der Rekord von Andrea Mayr (SVS-Leichtathletik) von 9:47,61 aus dem Jahr 2008 in Gefahr ist. Schlussendlich belegte die 26-Jährige in 9:46,17 min auf Platz 6 und verbesserte ihre bisherige Bestmarke um über 3,5 Sekunden und verbesserte damit Ausgangslage in der "Road to Rome". 1143 Punkte sollte für die heutige Leistung in die Wertung kommen. Damit schiebt sich die EM-Starterin von 2022 vor den Balkan-Meisterschaften mit Stand heute mit 1135 Punkten auf Platz 34 der Rangliste und in die Qualifikationsränge für die EM in Rom.
Lena Millonig: "Ich bin mega-zufrieden mit dem Rennen und habe mich durchgehend sehr gut gefühlt. Am ersten Kilometer musste einfach ein bisschen ein Risiko nehmen, aber das war mir vorher schon klar. Zwei Runden vor Schluss sind die Beine dann etwas schwer geworden und es fehlt mir noch ein bisschen was um hinten raus noch etwas drauflegen zu können. Im Hinterkopf hatte ich den Rekord schon und nun bin ich froh das auch umgesetzt zu haben. So kann es natürlich gerne weitergehen."
Tobias Rattinger verbessert seine Bestmarke erneut
Bei den Staatsmeisterschaften überzeugte Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) bereits mit einer klaren neuen Bestzeit im Alleingang. Heute im A-Lauf über 3000 m Hindernis setzte der Oberösterreicher noch eines drauf und verbesserte seine Bestmarke erneut. Ganz vorne setzte sich der Belgier Tim Van de Velde mit dem Tempomacher von Beginn an etwas vom Rest des Feldes ab, in welchem sich der Staatsmeister im vorderen Mittelfeld das Rennen absolvierte. Der 26-Jährige kämpfte bis zum letzten Meter und bot einen sehenswerten Sprint auf der Zielgerade und verbesserte als Achtplatzierter seine Bestmarke vom vergangenen Freitag um weitere vier Sekunden auf 8:26,17 min. Damit kommen für den Steyrer weitere 1149 Punkte in der Wertung für die "Road to Rome". Auf das direkte EM-Limit fehlte heute nur mehr etwas mehr als eine Sekunde. Damit verbesserte sich Rattinger in der ewigen ÖLV-Bestenliste um einen Rang auf Platz 5. Auch in der "Road to Paris 24" macht der Oberösterreicher damit einen Sprung nach vorne und landet voraussichtlich vorerst auf Rang 45. 36 Startplätze stehen für Olympia zur Verfügung.
Tobias Rattinger: "Schon wieder Bestzeit ist natürlich Wahnsinn. Ich bin mega-happy, auch wenn es sehr knapp am direkten EM-Limit vorbei war. Das ist im Moment aber zweitrangig. Ich habe mich gut präsentieren können und bin in einem super Feld eine gute Zeit gelaufen. Mit 8:26 bin ich wirklich hoch zufrieden. Ins Rennen selbst bin ich etwas verhalten gestartet und im Feld konnte ich auch nicht alle Hindernisse so gut überqueren, wie ich mir das gewünscht hätte. Bei den Zwischenzeiten war ich eher Richtung 8:30 unterwegs, aber hinten raus hatte ich wieder gute Beine und konnte nochmal knapp ans direkte Limit herankommen. Das zeigt mir, dass vielleicht noch mehr möglich ist. Ich werde mir jetzt gut überlegen, wo bzw. ob ich noch vor den Balkan-Meisterschaften das direkte Limit angreife. Die Balkan-Meisterschaften sind durch die vielen Bonuspunkte fürs Ranking der nächste Fixpunkt."
Weitere Top-Ergebnisse der ÖLV-Athlet:innen, Schedler mit U18-EM-Limit
Im Vorprogramm der Lange Laufnacht nutzten auch andere Österreicherinnen die guten Starterfelder. Lotte Seiler (KSV Alutechnik) musste im Vergleich zur Staatsmeisterschaft im 3000 m Hindernis B-Lauf kein einsames Rennen laufen und blieb mit 10:12,98 min nur weniger als eine Sekunde über ihrer Bestzeit aus dem Vorjahr. Auf der zweiten Streckenhälfte musste die Grazerin wie so oft etwas an Tempo rausnehmen, dafür war die Schlussrunde wieder umso bemerkenswerter und die ab morgen 23-Jährige schob sich von Rang 4 noch auf Rang 2 nach vorne. Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) und Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) waren im 1500 m Lauf mit einer geplanten Zielzeit von 3:38 am Start und präsentierten sich gut. Kevin Kamenschak verbesserte nach seiner Bestzeit über 800 m vergangene Woche nun auch seine 1500 m Bestzeit und belegte in 3:40,25 Rang 8 in diesem Lauf. Marcel Tobler landete mit 3:40,68 nur knapp dahinter auf Platz 11 und nur wenige Hunderstel über seiner bisherigen Bestmarke. 800 m Staatsmeister Elias Lachkovics (SVS-Leichtathletik) blieb zwei Tage nach seinem Sieg über 1000 m bei der ÖMS der Vereine mit 1:50,54 min nur knapp über seiner Bestleistung.
Im Vorprogramm verbesserte Pauline Schedler (TS Egg) ihre bisherige Bestzeit über 800 Meter um knapp zwei Sekunden auf 2:12,61 min und blieb damit unter dem U18-EM-Limit (2:14,20 min). Altersklassenkollege Julian Mesi (Sportunion IGLA long life) verbesserte zum Saisoneinstieg mit 1:57,19 min seine Bestzeit und blieb knapp über dem Limit (1:56,00 min). U20-Athlet Markus Reißelhuber (team2012.at) verbesserte seine 1500 m Bestzeit um rund 2 Sekunden auf 3:55,29 min. U23-Halbmarathonrekordler Timo Hinterndorfer (DSG Wien) verbesserte auf der Unterdistanz über 5000 Meter auf 14:09,54 min und setzte sich damit auf Rang 7 der ewigen ÖLV-U23-Bestenliste. Raphael Siebenhofer (run2gether) verbesserte sich im selben Lauf auf 14:35,24 min.