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Mit frischen Beinen in die Diskuswurf-Qualifikation

Porträtfoto von Lukas Weißhaidinger (C) GEPA-Pictures

Österreichs Rekordhalter Lukas Weißhaidinger (ÖTB-LA OÖ) eröffnet morgen um 2:45 Uhr (MEZ) in der ersten Diskuswurf-Qualifikationsgruppe die Olympischen Sommerspiele Tokyo 2020 für das heimische Leichtathletik-Team. 66,00 m für die Direkt-Qualifikation oder ein Platz unter den Top-12 sind nötig, um ins Finale am Samstag einzuziehen.

Österreichs aktuell Dritter im World Ranking des Diskuswurfs hat heimischen Boden am Dienstag verlassen und ist gestern gut in Tokyo angekommen. "Die Anreise war top, ich konnte viel schlafen und bin seit etwas über 24 Stunden da", berichtete Weißhaidinger vor kurzem in der vom ÖOC organisierten Online-Pressekonferenz. Davor stand schon ein Besuch des Olympiastadions und ein kurzes Training auf dem Programm. Dabei konnten alle Wege (Aufwärmplatz, Call Room, Wettkampfkreis, etc.) besichtigt werden. "Ich habe sehr frische Beine, was nach dem langen Flug nicht selbstverständlich ist", sagt Weißhaidinger, der auch das Stadion in Tokyo als "eines der schönsten, wo ich je einen Bewerb gehabt habe"; bezeichnete.

"Freue mich sehr auf den Wettkampf morgen"

"Mein Plan ist durchkommen, daher werde ich es sehr fokussiert angeben", beschreibt Lukas Weißhaidinger sein Vorhaben für morgen, der mit "Mut" und der "notwendigen Aggressivität" werfen möchte. Die Freude über seine zweite Olympia-Teilnahme war dem 29-Jährigen sichtlich anzumerken und er sagte auch, dass er sich auf den Wettkampf morgen sehr freue: "Mein ganzer Fokus liegt auf der Quali. Ich möchte zum zweiten Mal in meiner Karriere ein Olympia-Finale erreichen." In weiterer Folge sprach Weißhaidinger auch vom "Tunnelblick auf mich selbst" und wollte auf Nachfrage auch keine Weite nennen, die für den Finaleinzug reichen könnte. Bei den letzten Großereignissen erreichten nie zwölf Werfer die vorgegebene Qualifikationsweite, daher komplettierten immer die nächstfolgenden Weitenbesten das Teilnehmerfeld des 12er-Finales.

Bei der WM 2019 in Doha war es der Österreicher selbst, der mit einer Weite von 63,31 m als Zwölfter weiterkam. Bei der EM in Berlin 2018 reichten 62,19 m, bei der WM in London 2017 waren es 63,23 m und bei den letzten Olympischen Spielen in Rio 2016 kam man mit einer Weite von 62,68 m ins Finale.

Regen könnte die Qualifikation beeinflussen

Für morgen sind Regenfälle in Tokyo prognostiziert, die natürlich sämtliche Statistiken über den Haufen werfen könnten, aber auch dafür hat sich der Österreicher mit seinem Trainer Gregor Högler bestens vorbereitet. Die späte Anreise war hier ebenfalls dienlich, denn noch am Montag konnte ein Regentraining mit nassem Kreis, Gerät und Körper, durch Einsatz eines Gartenschlauchs, in der Südstadt eingeschoben werden. "Das wäre hier in Japan nicht mehr möglich gewesen", fügte Weißhaidinger hinzu, der aber natürlich auch auf trockene Verhältnisse bestens vorbereitet ist.

"Der Ring ist sehr schnell", sagt der 69-Meter-Werfer nach der heutigen Visite: "aber das bin ich von einigen Stadien schon gewohnt." Mit welchen Schuhen er werfen wird, wird er erst im Callroom - je nach Wetterlage - entschieden. Auch da ist er gut vorbereitet. Außerdem ist bereits bekannt, dass seine beiden Wettkampfdisken zum Bewerb zugelassen wurden, hier gab es ja vor zwei Jahren in der Qualifikation etwas Aufregung.

Morgiger Tagesablauf

Lukas Weißhaidinger wird morgen um 5:00 Uhr Ortzeit aufstehen und dann sein Frühstück im Zimmer einnehmen. Um 7:00 Uhr ist geplant ins Olympiastadion zu fahren, "zwei bis vier Imitationen zu machen", wie er berichtet. Ob er im Aufwärmstadion noch Einwürfe machen werde, wird von den Wetterbedingungen abhängen. Anschließend geht's in den Callroom und von dort zur Wettkampfanlage im Olympiastadion. Dort bestünde dann noch die Möglichkeit, zwei Einwürfe zu machen und dann stehen drei Versuche in der Qualifikation ab 9:45 Uhr (2:45 Uhr MEZ) zur Verfügung. Für Österreichs Diskuswurf-Ass ist es "das normale Prozedere wie immer", wie er sagt.

Zeitplan - Diskuswurf-Qualifikation der Männer

Datum Bewerb Athlet/in Startzeit (MESZ)
Fr., 30. Juli Diskuswurf-Qualifikation - Gruppe A Lukas Weißhaidinger 2:45 Uhr
Fr., 30. Juli Diskuswurf-Qualifikation - Gruppe B   4:20 Uhr 

Lukas Weißhaidinger wird in seiner Qualifikationsgruppe als Fünfter an die Reihe kommen. Der regierende Weltmeister Daniel Ståhl (SWE) und sein Vorgänger Andrius Gudzius (LTU) sind ebenfalls in Gruppe A am Start. Der starke U23-Europameister Kristjan Ceh (SLO) sowie der WM-Vierte von Doha Fedrick Dacres (JAM) sind dann in Gruppe B an der Reihe.

Weitere Informationen

Foto (C) GEPA-Pictures

29/07/21 11:53, Text: Helmut Baudis

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