Mädchen
Highlight des Tages war ein hochklassiger Weitsprungbewerb, der bei nahezu optimalen Wind-Bedingungen ablief. Hatte zuerst Hannah Höllinger (Union Ebensee) die Nase vorne und übertraf mit 6,05m (1,6) das U18-EM-Limt von 5,90m deutlich, so schlug Konkurrentin Annika Rhomberg (Raiffeisen TS Gisingen) im sechsten Versuch zurück und übertraf mit tollen 6,16m (1,3) zusätzlich auch noch das U20-EM-Limit (6,10m) und das U20-WM-Limit (6,15m). Eine großartige Steigerung der Vorarlbergerin, deren PB bislang bei 5,79m stand. Den Sieg holte sie sich sogar mit 6,17m, bei diesem Versuch war aber der Wind mit 2,5m/s etwas zu stark.
„Das kam heute sehr unerwartet, aber es ist natürlich sehr cool jetzt endlich die 6m übersprungen zu haben. Und dass es dann auch noch so deutlich drüber ist freut mich natürlich voll. Ich hatte drei Ziele, zu gewinnen, 6m und wenn irgendwie möglich ein Limit. Das Wetter war perfekt, manchmal war ein wenig zu viel Wind, da war es ein wenig schwer den Balken zu treffen, aber mit dem Ergebnis bin ich super happy.“
Im Stabhochsprung zeigten zwei österreichische Nachwuchsathletinnen, dass über dieser Disziplin in Zukunft viel gesprochen werden wird. Den Sieg holte sich nicht unerwartet Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) mit übersprungenen 3,85m, nur ganz knapp gerissen waren dann gleich drei Versuche über die U20-Rekordhöhe von 4,01m. Einen Rekord hingegen holte sich mit Rang 2 aber Magdalena Rauter (TS Innsbruck), die mit 3,75m die bisherige ÖLV-Bestmarke in der U16-Klasse von Kira Grünberg um 3cm verbesserte. Das bemerkenswerte hier ist das Alter der Athletin, die erst 14 Jahre alt ist und der möglichweise eine große Zukunft im Stabhochsprung bevorsteht.
Magdalena Rauter: „Ich finde den Rekord mega, aber ich kann sicher noch höher springen. Vor allem im Anlauf und beim Absprung habe ich noch Schwächen. Klar wollte ich die 3,80 auch noch springen, aber das wird in den nächsten Wochen sicher auch noch kommen.“
Stark heute auch wie erwartet Nina Mayrhofer (SVS LA), die sich die Titel über die 100m Hürden in 13,97s (-0,4) und über 200m in 24,63 (-1,1) holte, beide Male aber kein Glück mit dem Wind hatte. Mehrkampf-Ass Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) schaffte selbiges, zuerst im Kugelstoß mit 14,58m, am Ende des Tages dann auch noch über 400m in tollen 56,53s, was gleichzeitig ihr fünftes U18-EM-Limit bedeutete.
Leonie Moser (KSV Alutechnik) kam als Siegerin im Hammerwurf mit 62,40m knapp an ihren eigenen österreichischen U18-Rekord heran. Ebenfalls Gold holten sich Hannah Ladinig (VST Laas) mit 40,88m im Diskuswurf und Elena Trinks (LAG Genböck Haus Ried) mit 2:17,59min im 800m-Lauf. Die längste Distanz dieser Meisterschaften über 3000m wurden wie erwartet eine Beute von Marie Glaser (HSV WN), die sich mit einer starken Schlussrunde in 10:26,41min mit mehr als 10 Sekunden Vorsprung durchsetzte.
Burschen
War Elias Lachkovics (SVS LA) über 800m noch relativ ungefährdet und lief den Sieg in 1:59,17min souverän nach Hause, so sah es über die Stadionrunde lange gar nicht nach dem zweiten Titel aus. Erst auf den letzten Metern konnte der Niederösterreicher mit einem tollen Endspurt einen großen Vorsprung von Alessandro Grecco (DSG Wien) aufholen und sich in 49,98s auch in diesem Bewerb Gold holen.
„Die 800 waren optimal für mich, nicht zu schnell, da konnte ich sogar etwas Kraft sparen. Über die 400 ging die erste Hälfte gar nichts, aber in der Zielkurve habe ich mir gedacht den Zweiten hole ich mir noch. Als dann aber auch noch der Führende langsamer wurde habe ich alles gegeben.“
Auch zwei Mal Gold konnte sich Zehnkämpfer Matthias Lasch (TGW Zehnkampf Union) umhängen, er war als Favorit im Weitsprung mit 6,78m (0,4) ungefährdet, der Sieg im Diskuswurf mit 46,65m kam aber für viele überraschend, nicht aber für den Oberösterreicher selbst. Die Entscheidung fiel hier aber sehr knapp aus, auch Elias Zidar (Union Salzburg LA) mit 46,17m und Florian Hamerschmidt (Union St.Pölten LA) mit 46,07 lagen am Ende in Schlagdistanz zum Sieger. Letzterer konnte sich dann im Kugelstoßen revanchieren und gewann mit 14,72m.
Matthias Lasch: „Ich habe im Training schon viele gute und weite Würfe über 45 Meter gehabt, jetzt konnte ich es auch endlich einmal im Wettkampf umsetzen. Im Weitsprung bin ich ganz zufrieden mit den Sprüngen selbst, nur der Anlauf war heute etwas unkonstant, ich hab das Brett fast nie getroffen.“
Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) und Emil Bezecny (DSG Wien) hatten sich über die 3000m ein identes Ziel gesetzt, sie wollten die Tempoarbeit gemeinsam machen um so den fast 34 Jahre alten ÖLV-U18-Rekord von Bernhard Richter zu verbessern, der bei 8:16,80min steht. Am ersten Kilometer passte das Tempo auch, als der Wiener aber bald darauf zurückfiel, war das Unterfangen für den Oberösterreicher in einem Sololauf dann aber doch zu schwer. Er blieb in 8:32,50min zwar unter dem U18-EM-Limit (8:35,00), der Rekord hat aber weiter Bestand.
Hürden-Ass Enzo Diessl (SU Leibnitz) kam aus dem vollen Training zu diesen Meisterschaften, entsprechend müde fühlte er sich, bei 1,0m/s-Gegenwind waren dann auch nicht mehr als 14,08s drinnen. Sprint-Favorit David Vogelauer (UVB Purgstall) schafft trotz äußerst ungünstiger Windbedingungen mit dem Sieg über 200m eine deutliche neue PB, diese steht jetzt bei 22,16s (-1,7). Das U18-EM-Limit von 22,05s ist für ihn in den nächsten Wochen sicher noch möglich.
Ebenfalls über eine PB konnte sich Stabhochsprungsieger Alexander Auer (TGW Zehnkampf Union) freuen, er steigerte sich auf 4,80m. Gold im Hammerwurf holte sich schließlich Florian Hamerschmidt (Union St.Pölten LA), der auf eine Weite von 52,24m kam.
Beginnzeiten am Samstag ist um 09:30.
Fotos Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung (C) SLV / Manfred Laux
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Livestream Freitag bzw. Samstag (auch On demand abrufbar)
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