U18 Mädchen
Nichts zu rütteln gab es am Sieg von Lenia Standfest (LTU Graz) über 200m, die schnelle Steierin blieb mit 24,20s (3,9) siegreich und wird Österreich in Banska Bystrica aussichtsreich vertreten. Nachdem U18-EM-Teilnehmerin Pauline Schedler (TS Egg) über 800m kurzfristig abgesagt hatte, war das Rennen um Gold völlig offen. Ina Slamanig (KLC) sorgte auf den ersten 600m für das Tempo, dann ging Klara Dünser (ULC Riverside Mödling) vorbei. Die Kärntnerin gab sich aber nicht geschlagen, konnte 50m vor dem Ziel noch extra Kräfte mobilisieren und sich in 2:18,69min zu 2:19,73min den Titel sichern. Über 3.000m, der längsten Distanz in dieser Altersklasse, war die Entscheidung schon auf dem ersten Kilometer gefallen, als Elena Koller (DSG Wien) mit hohem Tempo bereits rund 150m Vorsprung herausgelaufen hatte, 10:25,17min lautete dann wenig später die Siegerzeit.
Über die 100m Hürden kämpften Klara Kaltenböck (SU Leibnitz) und Anjali Perera (UVB Purgstall) noch um die Tickets für die U18-EM, 14,25s hätten sie dazu unterbieten müssen. Die Niederösterreicherin schaffte das mit ihrer Siegerzeit von 14,05s auch, die Steirerin blieb mit 14,46s darüber, leider war der Wind im Finale mit 2,2 m/s etwas zu stark und der EM-Traum damit geplatzt. Vor einer Woche hatte Nicola Jörgl (ULC Riverside Mödling) im Rahmen der Staatsmeisterschaften die U18-EM-Norm über die 400n Hürden geknackt, heute hatte sie daher die Favoritenrolle inne. Dieser wurde die Niederösterreicherin vollauf gerecht, auch wenn sie mit 64,79s nicht ganz an die Zeit von Linz herankam.
Magdalena Bäck (TGW Zehnkampf-Union) übersprang als einzige Athletin im Stabhochsprung heute im dritten Versuch die 3,20m, an der neuen PB von 3,32m scheiterte sie aber dann knapp. Spannend verlief auch der Weitsprung, wo sich U16-Athletin Doborah Achleitner (IAC) am Ende noch auf 5,68m (0,8) steigern konnte und mit neuer PB Gold holte.
Nina Butter (Union St.Pölten), die bereits für die U18-EM qualifiziert ist, war im Hammerwurf in einer eigenen Liga, mit 52,23m hatte sie mehr als 12 Meter Vorsprung auf die Konkurrenz. Auch im Diskuswurf hatte die Niederösterreicherin den besten Meldewert, mit 37,18m holte sie sich ihr zweites Gold an diesem ersten Wettkampftag.
U18 Burschen
Eine starke Leistung bot heute auf den 200m Gabriel Bornemann (SU Leibnitz). Der bereits für die U18-EM qualifizierte Steirer lief bei 3,5 m/s Rückenwind flotte 21,43s und bewies einmal mehr seine gute Form. Lokalmatador Markus Locsmandy (LT Bgld Eisenstadt) nahm über 800m vom Start weg das Heft in die Hand und schien das Rennen immer im Griff zu haben. Doch wenige Meter vor dem Ziel schien er sich des Sieges zu sicher zu sein und Valentin Liebhard (LC Villach) zog überraschend mit 2:02,99min noch um 4/100s vorbei. Bis eine Runde vor dem Ziel lagen über 3000m gleich mehrere Läufer eng beisammen, dann erst legte Markus Hauser (Leichtathletik Club Unlimited) eine Pace vor, der kein anderer folgen konnte und kam mit neuer PB von 9:14,60min als Erster ins Ziel.
Knapper als erwartet war es über die 110m Hürden. Bei starkem Gegenwind von 3,4 m/s hielt Raphael Pöstinger (ULC Riverside Mödling) das Rennen mit 15,32s lange offen, musste sich erst auf den letzten Hürden U18-EM-Teilnehmer Raphael Briel (ULC Linz Oberbank), der 15,02s benötigte, geschlagen geben. Ein 400m Hürden-Bewerb auf hohem Niveau war erwartet worden und Julius Rudorfer (TGW Zehnkampf Union) und Max Baxa (LT Bgld Eisenstadt) lieferten auch entsprechend ab. Der Oberösterreicher steigerte seine PB auf 52,89s und zeigt sich in Richtung U18-EM in ausgezeichneter Form, nicht weit dahinter platzierte sich der Burgenländer mit neuer PB von 53,17s auf Platz 2 und schaffte damit deutlich sein zweites U18-EM-Limit (56,20s) nach den 400m.
Max Baxa: „Wahnsinn, das Limit war heute das Ziel, aber mit dieser Zeit hätte ich nach diesem Lauf nicht gerechnet. Der Wind war extrem, ich bin fast zu keiner Hürde gut hingekommen. Ich bin absolut zufrieden.“
Hochklassig verlief wie erwartet der Weitsprung, wo es auch das zweite Limit des Tages gab. Hürden-Sieger Raphael Briel (ULC Linz Oberbank) zeigte eine beeindruckende Serie, überbot seine alte PB gleich drei Mal und sprang bei seinem Sieg mit 6,95m (1,2) exakt die geforderte Norm für Banska Bystrica. Auch Julius Rudorfer (TGW Zehnkampf Union) verbesserte mit 6,79m (0,3) seine PB deutlich, sein Silbersprung ging sogar auf 6,85m (3,0). Der Oberösterreicher hätte heute auch noch die Möglichkeit gehabt, das U18-EM-Limit von 4,55m im Stabhochsprung zu erbringen, verzichtete aber bei extrem schwierigen Bedingungen mit starkem Seitenwind nach dem bereits feststehenden Sieg nach 4,00m auf weitere Versuche.
Raphael Briel: „Ich habe mir das Limit im Weitsprung heute gar nicht erwartet. Ich habe mir auch keinen Druck gemacht, weil ich es ja über die 110m Hürden schon hatte. Das Gefühl war heute sehr gut, ich bin gleich gut in den Wettkampf gekommen. Ich konnte heute das was ich kann gut abrufen, jetzt das Limit auch hier zu haben ist schon ziemlich cool.“
Stefan Gaisbauer (ULC Linz Oberbank) ist im Hinblick auf die U18-EM im Diskuswurf auf einem sehr guten Weg. Mit 60,72m konnte der Oberösterreicher zum wiederholten Mal heuer neue PB aufstellen und zeigt sich zwei Wochen vor dem Saisonhöhepunkt in bestechender Form. Den Hammerwurf sicherte sich schließlich Tobias Klein (SVS LA) mit einer Siegerweite von 45,31m.
U23 Frauen
Ein Rennen in zwei Phasen bekamen die Zuseher über 200m zu sehen. In der Startkurve lagen die spätere Dritte Patricia Brunninger (ATSV Linz LA / 24,36s) und Silbermedaillengewinnerin Muriel Wohlrab (ULC Riverside Mödling / 24,31s) mit ein paar Metern Vorsprung in Führung, auf der Zielgerade zündete dann aber 400m-Hürden-Staatsmeisterin Anja Dlauhy (ULC Riverside Mödling) den Turbo und flog förmlich an den Gegnerinnen vorbei, bei 24,10s (3,8) blieb die Uhr stehen. Wohlrab unterbot zwar die U20-WM-Norm von 24,35s, der zu starke Rückenwind verhindert aber eine Anerkennung als Limiterbringung.
Papierformgemäß verliefen die 800m, Katharina Stöger (Union Salzburg LA) feierte in einem Rennen ohne viele Positionsverschiebungen mit 2:13,89min einen Start-Ziel-Sieg, auch wenn es am Ende noch einmal knapp wurde, da sich die Konkurrenz auf der Zielgerade im Windschatten noch einmal heranarbeitete. Ohne wirkliche Favoritin begannen die 5000m, aber Hindernis-Spezialistin Katharina Götschl (USKO Melk) legte gleich ein Tempo vor, das ihr rund 20m Vorsprung auf Lisa Redlinger (TS Lustenau) brachte. Weitere 20m dahinter lief Cordula Lassacher (Atus Knittelfeld) auf Position 3, nach 4000m schob sich aber wieder alles zusammen. Nicht unerwartet konnte sich die Steirerin dann mit ihrer Endschnelligkeit auf der letzten Runde aber absetzen und mit 16:48,27min Gold vor der Niederösterreicherin und der Vorarlbergerin holen.
Im 100m-Hürdenlauf schaffte es Vizestaatsmeisterin Johanna Plank (TGW Zehnkampf-Union) nicht ins Finale, sie wurde nach einem Fehlstart in Vorlauf disqualifiziert. So war der Weg frei für U20-WM-Teilnehmerin Iman Roka (ATSV OMV Auersthal - Athletics 22) die sich mit 13,50s (3,7) gegen Lena Lackner (ATSV Linz LA) durchsetzte, die 13,66s benötigte.
Iman Roka: „Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Lauf. Bei dem starken Rückenwind war es nicht einfach zu laufen, ich war auch manchmal etwas zu knapp bei der Hürde, habe es aber ganz gut hinbekommen. Vor allem habe ich heute endlich einmal einen ganzen Lauf gut zusammenbekommen, sowohl der Start als auch hinten raus war es sehr gut. In Richtung U20-WM bin ich gut im Plan, ich werde sicher zwischen den Trainingsblöcken noch einige Meetings laufen, sicher auch beim Austrian Top Meeting in Andorf.“
Über die 400m Hürden konnte Anja Dlauhy (ULC Riverside Mödling) ihren zweiten Titel nach den 200m holen, die Staatsmeisterin in dieser Disziplin zeigte trotz des störenden Windes einen sehr flüssigen Lauf und war in 59,18s ungefährdet.
Anja Dlauhy: „Vom Rhythmus her war das sehr gut heute, ich bin wie geplant bis zur achten Hürde einen 16er gelaufen. Das war viel besser als letzte Woche, wo ich mit dem 17er mehrfach zu knapp bei der Hürde war. Auf den letzten 100m war der Gegenwind sehr nervig, daher ist die Zeit voll ok. Bei den 200m hatte ich bei dem Gegenwind nach dem Start das Gefühl gar nicht wegzukommen. Die ersten Schritte mit Rückenwind waren gewöhnungsbedürftig, man hatte das Gefühl sich selbst zu überholen. Aber dann hatte ich schnell heraußen wie man den Wind gut nützen kann, der Rest war dann sehr cool.“
Vor einer Woche hatte Sheila Frimpong (ATSE Graz) im Dreisprung noch knapp die Nase vor Elisabeth Bluch (LAC Klagenfurt), heute gelang der Kärntnerin die Revanche, sie konnte sich mit 11,75s (2,8) gegenüber 11,65m (3,0) Gold holen. Nicht zu schlagen war im Hochsprung Vizestaatsmeisterin Christiane Krifka (SVS LA), sie gewann mit 1,72m, die U20-WM-Norm von 1,80m war heute aber außer Reichweite. Extrem knapp war der Kampf um die weiteren Medaillen, gleich drei Springerinnen hatte die 1,66m im ersten Versuch übersprungen, nur die Anzahl der Fehlversuche bei den vorangegangenen Höhen entschied über die Reihenfolge.
Als Bank auf den Sieg hatte Hanna Ladinig (VST Laas) im Diskuswurf gegolten, hatte sie letzte Woche in Linz doch Bronze geholt. Mit der 1 kg-Scheibe hatte die Kärntnerin zwar nur zwei gültige Würfe, schaffte mit 49,92m aber trotzdem neue PB. Mehr als vier Meter Vorsprung auf die Konkurrenz hatte Favoritin Leonie Moser (KSV Alutechnik) im Hammerwurf mit 53,09m, gleich fünf ihrer Versuche gingen über die 50m-Marke. Und im Kugelstoß siegte schließlich Mehrkämpferin Sophie Kreiner (ATSV Linz LA), die nach langer Verletzungspause und wenig Vorbereitung auf 12,52m kam.
U23 Männer
Da Staatsmeister Noel Waroschitz (IAC) wegen Fieber seinen Start über 200m absagen musste, fehlte der Favorit. Mehrkämpfer Stephan Pacher (VST Laas) kam mit den Bedingungen am besten zurecht und konnte sich mit 21,13s (3,0) gegen Klaus Grünbart (ÖTB-OÖ LA) in 21,34s durchsetzen, um Bronze war es extrem knapp, nur 1/1000s entschied nach 21,67s zu Gunsten von Leo Sares (SVS LA).
Elias Lachkovics (SVS LA), zweifacher Staatsmeister über 800m, konnte wegen einer Erkrankung nicht an den Start gehen, zusätzlich wurde dieser Bewerb aus einem ganz ungewöhnlichen Grund extrem spannend. Im ersten von zwei Zeitläufen konnte Hindernisspezialist Bernhard Neumann (DSG Wien) zunächst mit 1:59,32min die beste Zeit erzielen. Im zweiten Lauf, in den die nominell schnelleren Läufer gesetzt waren, wurde aber die ersten 400m ziemlich gebummelt, erst auf der zweiten Runde wurde das Tempo von Stefan Klefasz (ULC Riverside Mödling) angezogen. Dieser unterbot mit 1:59,14min gerade noch die Zeit des Wieners und holte vor diesem Silber, denn Gold ging nach einem starken Endspurt in 1:58,79min an Niklas Kainrath (Union St.Pölten).
EM-Teilnehmer Timo Hinterndorfer (DSG Wien) bestimmte über 5000m von Beginn an das Tempo, Raphael Siebenhofer (run2gether) heftete sich an seine Fersen. Auf der vorletzten Runde gab es fast Stehversuche, als der Wiener es satt hatte für Windschatten zu sorgen. Der Steirer war davon aber nicht beeindruckt, zog davon und hatte im Ziel nach 14:56,62min fast 4 Sekunden Vorsprung auf Hinterndorfer.
Gabriel Zand (LTU Graz) wurde seiner Favoritenrolle über 110m Hürden vollauf gerecht, 15,83s (-3,8) reichten heute bei starkem Gegenwind zum Sieg. Über 400m Hürden ist Andreas Wolf (ULC Weinland) nach viele Verletzungsproblemen wieder zurück und beendete die Meisterschaften in 52,77s als verdienter Sieger.
Ganz alleine am Ende eines Bewerbes ist Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal - Athletics 22) im Hochsprung öfter, heute war er es aber schon vom Start weg, denn er war der einzige Teilnehmer. Der Staatsmeister begnügte sich mit drei übersprungenen Höhen, nach 2,00m war Schluss. Im Dreisprung übernahm zu Beginn Vizestaatsmeister Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal - Athletics 22) mit 14,39m (3,3) die Führung, im vierten Durchgang konnte Staatsmeister Felix Pircher (ATSE Graz) mit 14,51m (3,4) aber zurückschlagen und sich auch in der U23-Klasse den Titel sichern.
Im Hammerwurf war Staatsmeister Kilian Moser (Union St.Pölten) mit 53,61m wie erwartet in einer eigenen Liga, an seine Siegerweite von Linz kam er aber nicht ganz heran. Der Diskuswurf war von Wind stark beeinflusst, es gab sehr viele ungültige Versuche. Benjamin Pichler (TGW Zehnkampf-Union) zeigte die stärkste Serie und schaffte mit 51,15m trotzdem neue PB. Im letzten Bewerb des ersten Tages, dem Kugelstoß, war Leonhard Jäger (SV-Reutte LA Raiffeisen) eine Klasse für sich und erzielte mit 15,81m die Tageshöchstweite und neuen TLV U23 Rekord.
Beginnzeiten ist am Sonntag um 10:30.
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