U18 Mädchen
Lenia Standfest (LTU Graz) hatte gestern bereits die 200m für sich entschieden, auch heute über die 100m sollte der Titel in die Steiermark gehen, über beide Distanzen ist die LTU-Athletin auch schon für die U18-EM qualifiziert. Mit 11,87s (0,8) hatte sie bereits im Vorlauf ihre PB egalisiert, im Finale folgten dann 11,96s (0,0) und somit das Sprint-Double für Standfest. Melissa Pluta (ATSV OMV Auersthal - Athletics 22) verfehlte im Vorlauf mit 12,18s (1,3) das U18-EM-Limit nur um 3/100s, im Finale legte sie dann zwar 12,19s (0,0) nach, was wiederum nur hauchdünn zuwenig war.
Lenia Standfest: „Die 200 gestern mit dem starken Rückenwind waren überhaupt nicht meines. Aus der Kurve raus sind nur mehr meine Beine gelaufen, ich habe gar nicht mitbekommen was passiert, dafür war die Zeit sehr gut. Heut der Vorlauf über 100 war gut, das Finale weniger. Da habe ich den Start nicht gut hinbekommen und auch den Übergang nicht, hinten raus ging es dann. Bei der U18-EM rechne ich mir über 100m mehr Chancen aus.“
Über 400m schafften gleich die Top-4 neue persönliche Bestleistungen, vorneweg wurde zunächst Amelie Kofler (TIROLER SprintChampion) in 59,20s als Meisterin gefeiert. Wenig später aber die Ernüchterung für die Tirolerin, sie wurde wegen mehrfachen Verlassens der Bahn disqualifiziert und der Sieg ging somit an Kiara Preidelt (ULC Klosterneuburg) in 59,71s (PB). Eine Machtdemonstration von Elena Koller (DSG Wien) waren die 1500m. Die junge Wienerin setzte sich praktisch von Startschuss weg vom Rest des Feldes ab und lief in 4:50,45min ihrem zweiten Titel nach jenem gestern über die 3000m entgegen.
Elena Koller: „Ich gehe meine Rennen immer lieber schnell an und schaue dann was jeweils geht. Ich konnte zwar das Tempo bei beiden Läufen nicht ganz halten, habe aber trotzdem die Siege ins Ziel gebracht. Ich bin mit zwei Mal Gold sehr zufrieden, das war jetzt auch mein Saisonhöhepunkt und auch Abschluss.“
Einen Favoritensieg gab es im Dreisprung durch Nzube Chukwu Ikebue (SKV Feuerwehr Wien) mit 10,94m (0,4), die sich anschließend auch den Titel im Hochsprung holen konnte. Die Top-3 hatten alle 1,61m geschafft und scheiterten bei 1,64m drei Mal, erst die Fehlversuche entschieden zugunsten der jungen Wienerin.
Leonie Zoe Haller (ULC Riverside Mödling), die Österreich bei der U18-EM im Speerwurf vertreten wird, blieb heute mit ihrer Siegerweite von 46,18m nicht weit hinter ihrer PB, der Formaufbau für das internationale Großereignis in der Slowakei stimmt also. Nina Butter (Union St.Pölten), die gestern bereits im Hammerwurf und Diskuswurf siegreich geblieben war, ging heute im Kugelstoß auf ihr drittes Gold los. Zunächst übernahm Sophia-Maria Thoma (TS Bludenz) mit 12,33m die Führung, in Runde 3 kam die Niederösterreicherin aber auf 12,44m, was am Ende auch das Gold-Triple fixierte. Denn die Vorarlbergerin verbesserte sich zwar noch auf 12,41m (PB), blieb damit aber 3cm hinter der Siegerin.
Nina Butter: „Mit dem Sieg im Kugelstoß hätte ich nicht wirklich gerechnet, er freut mich aber sehr. Beim Hammerwurf gestern ist es beim Einwerfen viel weiter gegangen als dann im Wettkampf, da hoffe ich bei der U18-EM dann auf 60 Meter.“
U18 Burschen
Gabriel Bornemann (SU Leibnitz) hatte die 11 Sekunden-Schallmauer heuer schon unterboten, sein Ziel war aber höher gesteckt, 10,90s und damit die U18-EM-Norm sollten es heute sein. Im Finale schlief der Wind aber komplett ein und gab dem jungen Steirer keine Unterstützung, mit 10,98s (-0,1) wurde es also nichts mit seinem zweiten Limit. Über 400m kam es zu einem interessanten Duell der Vereinskollegen vom LT Burgenland Eisenstadt, denn sowohl Max Baxa als auch Markus Locsmandy hatten sich über diese Distanz schon für die U18-EM qualifiziert. Baxa zeigte einen sehr engagierten Lauf und verbesserte seine bisherige PB mit tollen 48,73s um gleich mehr als eine Sekunden, auch Locsmandy steigerte sich mit 49,79s erneut.
Über die 800m hatte Julian Mesi (SU IGLA long life) die U18-EM-Qualifikation schon geschafft, heute wollte er es auch über die 1500m probieren, 3:59,00min waren dazu notwendig. Sein Bruder Jonas machte zwei Runden lang Tempo, doch trotz aller Anstrengungen gab es mit 4:06,72min zwar den Titel, aber kein weiteres Limit für den Oberösterreicher.
Im Hochsprung hat Andreas Gamsjäger (ATSV OMV Auersthal - Athletics 22) mit Staatsmeistschafts-Bronze und dem Sprung zur U18-EM bereits eine erfolgreiche Saison hinter sich, der Saisonhöhepunkt folgt dann aber in zwei Wochen in Banska Bystrica. Heute war der Niederösterreicher papierformgemäß in einer eigenen Liga, er stieg erst bei 1,86m in den Bewerb ein, als alle anderen Teilnehmer ihren Wettkampf bereits beendet hatten. Mit übersprungenen 2,04m stellte er neue PB auf und bewies weiter ausgezeichnete Form. Im Dreisprung führte bis zum letzten Durchgang mit Fridolin Pircher (ATSE Graz) der Bruder des Dreisprung-Staatsmeisters mit 12,51m (0,0), erst dann erst schob sich Molham Hawana (TGW Zehnkampf-Union) mit neuer PB von 12,71m (0,2) noch an die Spitze.
Der Speerwurf brachte eine Leistungsexplosion von Jakob Haudum (TGW Zehnkampf-Union), der sich mit seiner Siegerweite von 54,31m gleich um mehr als sechs Meter steigern konnte.
Stefan Gaisbauer (ULC Linz Oberbank) doppelte nach seinem gestrigen Sieg im Diskuswurf heute auch im Kugelstoß nach, in beiden Disziplinen ist er auch für die U18-EM qualifiziert. Er zeigte mit dem 5kg-schweren Arbeitsgerät heute eine starke Serie mit gleich vier Versuchen über die 16m-Marke, der weiteste Stoß ging auf 16,75m.
Stefan Gaisbauer: „Mit dem Wochenende bin ich sehr zufrieden. Diskus gestern war ausgezeichnet, obwohl es mich bei den besten Versuchen immer vorne rausgeworfen hat, das muss ich noch verbessern. Es war auch mit dem Wind nicht so einfach. Auch Kugel war ganz ok heute, aber bei der U18-EM werde ich mich auf den Diskuswurf konzentrieren.“
U23 Frauen
U20-WM-Teilnehmerin Katharina Stadler (ULC Linz Oberbank) konnte über 100m im Finale wegen Kreislaufproblemen nicht antreten, daher war der Weg frei für Patricia Brunninger (ATSV Linz LA). Sie hatte bereits in den Vorläufen mit neuer PB von 11,93s (1,0) die schnellste Zeit vorzuweisen, auch im Finale blieb die Oberösterreicherin dann mit 12,00s (0,0) ungefährdet.
Auf der Stadionrunde war Elisabeth Golger (KLC) die Nummer 1 der Entry-List, musste sich aber mit 57,89s hinter Silbermedaillengewinnerin Helene Vogel (DSG Wien / 57,45s) mit Rang 3 begnügen. Noch schneller war heute allerdings die entfesselt laufende Anja Dlauhy (ULC Riverside Mödling), die mit 56,03s ihre PB um fast 2 Sekunden steigerte und damit nach 200m und 400m Hürden ihren dritten Einzeltitel bei diesen Meisterschaften feiern konnte, zusätzlich hatte sie auch mit der 4x100m-Staffel triumphiert.
Anja Dlauhy: „Vor dem Lauf spürte ich in den Beinen schon die Anstrengungen der ganzen Läufe an diesem Wochenende, aber während der Runde ging es dann ganz gut. Ich wusste ja nicht ganz wie ich es angehen sollte, aber zum Glück hatte ich die Innenbahn und die anderen somit vor mir. Ich habe versucht einen technisch sauberen Schritt zu laufen und bin wie geplant nach ca. 26 Sekunden bei 200m durchgegangen. Auf der Zielgerade wird es natürlich zäh, aber ich bin mit dem Lauf und der Zeit sehr zufrieden. Vier Titel zu holen ist natürlich schön, wichtiger ist mir aber, dass ich mit meinen Leistungen zufrieden sein kann, die Platzierungen kommen dann von alleine.“
Über die beiden Mittelstrecken 800m und 1500m war ein Double für Katharina Stöger (Union Salzburg LA) als durchaus möglich erachtet worden und die Salzburgerin erfüllte sich auch den Traum von Doppelgold. Das Tempo über die 1500m bestimmte zwar in gewohnter Manier „Frontrunnerin“ Katharina Götschl (USKO Melk), die sich mit 4:28,53mit über Silber mit neuer PB hinter Stöger freuen konnte, die 4:28,00min benötigte.
U20-WM-Qualifikantin Magdalena Rauter (ATSV Innsbruck) wollte heute im Stabhochsprung den Spieß im Gegensatz zu den Staatsmeisterschaften letzte Woche umdrehen und den Sieg holen. Nach übersprungenen 3,90m lag sie zwar in Führung, Staatsmeisterin Lisa Gruber (LAC BMD Amateure Steyr) konnte aber als einzige Springerin heute die 4,00m überqueren und lag somit auch diesmal vor der Tirolerin. Im Weitsprung gibt es seit heute eine weitere österreichische 6m-Springerin, Moyo Bardi (Union St.Pölten) konnte ihre bisherige PB gleich um 14 cm auf 6,12m (0,2) verbessern. Damit blieb sie auch nur um 8cm unter dem Limit für die U20-WM in Lima (PER), bis 4. August hat die Niederösterreicherin nun noch Zeit, dieses zu überbieten. Favoritin Alma Kathan (TS Innsbruck) musste sich heute mit 5,84m (1,2) mit Silber begnügen.
Moyo Bardi: „Seit letzter Woche wusste ich, dass die 6m bald gehen werden. Ich bin auch gut in den Wettkampf eingestiegen, konnte mich dann weiter steigern und bin froh jetzt endlich die 6m überboten zu haben. Der Sprung war technisch richtig gut, da ist auch im Training zuletzt viel weitergegangen. Jetzt hoff ich schon noch auf das Limit, ich glaub daran es schaffen zu können.“
Einen Favoritensieg gab es durch Mehrkämpferin Angelina Rupp (TS Hörbranz) im Speerwurf, die U23-Siebenkampf-Meisterin übertraf als einzige Teilnehmerin mit 41,30m die 40m-Marke. Einen starken Auftritt hatte die 4x100m-Staffel der ULC Riverside Mödling, die in der Besetzung Selina Müller, Anja Dlauhy, Maxima Krause und Muriel Wohlrab mit 46,98s die drittschnellste jemals von einer weiblichen U23-Vereinsstaffel gelaufene Zeit erzielte.
U23 Männer
Im 100m-Sprint bekamen die Zuseher auf der schnellen Eisenstädter Bahn ein spannendes Rennen zu sehen. Stephan Pacher (VST Laas) lag zwar das ganze Rennen über knapp in Führung und holte sich mit 10,55s (1,1) das Sprint-Double, Klaus Grünbart (ÖTB-OÖ LA) hielt tapfer dagegen, musste sich aber trotz neuer PB von 10,63s mit Silber begnügen.
Stephan Pacher: „Als mir am Donnerstag Noel Waroschitz gesagt hat, dass er krank ist, habe ich schon mit den Siegen spekuliert, obwohl es sehr schade ist, dass er nicht dabei war. Aber ich bin stolz die Titel wieder nach Kärnten geholt zu haben. Klaus war aber über beide Distanzen sehr stark, leicht war es nicht. Die 200m musste ich mit geborgten Spikes laufen, weil meine kaputt waren, das hat sich in der Kurve etwas komisch angefühlt, dafür war die Zielgerade mit dem starken Rückenwind dann perfekt. Heute im 100er bin ich nur knapp über meiner PB geblieben, das nehm ich gerne.“
Über 400m schaffte Samuel Lengauer (TGW Zehnkampf-Union) mit 48,19s einen Start-Ziel-Sieg, auch wenn es am Ende noch einmal sehr knapp wurde, denn Stefan Klefasz (ULC Riverside Mödling) mit 48,39s (PB) und Lukas Stegmüller (TS Bregenz-Vorkloster) mit 48,90s (PB) machten das Rennen um die Medaillen sehr spannend.
Ein sehr schönes und vor allem taktisch sehr interessantes Rennen entwickelte sich über die 1500m. Die Läufer begannen sehr verhalten, dann übernahm Raphael Siebenhofer (run2gether) die Initiative und das Feld zog sich gleich in die Länge. Nach einer Runde hatte der Steier aber wieder genug, daher schob sich kurzzeitig wieder alles zusammen. Gleich darauf folgte der nächste Antritt von Bernhard Neiman (DSG Wien), dem zunächst nur drei Läufer folgen konnten, bevor überhaupt nur mehr Siebenhofer im Windschatten des Wieners blieb. 100m vor dem Ziel griff der 5000m-Meister von gestern an und hatte nach 3:59,55min Doppelgold sicher. Neumann kämpfte zwar tapfer, wurde aber auf den letzten Metern noch hauchdünn von Timo Hinterndorfer (DSG Wien / 4:02,53min) und Ali Dibo (TGW Zehnkampf-Union / 4:02,69min) abgesprintet, die sich einen erbitterten Fight mit mehreren Positionswechseln lieferten.
Raphael Siebenhofer: „Beim 5000er gestern wollte ich so lange wie möglich an Timo dranbleiben, weil ich mir im Zielsprint Chancen ausgerechnet hatte. Und heute war ich schon drauf eingestellt auf Sieg zu laufen und dafür selber viel Tempo zu machen. Da aber doch einiges an Wind war wollte ich dann schon, dass andere auch nach vorne gehen. Erst auf den letzten 200m mit Rückenwind konnte ich es dann für mich entscheiden. Ich bin mehr als zufrieden, ich habe alle Ziele erreicht.“
Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union), durch eine Nebenhöhlenentzündung gehandicapt, benötigte im Stabhochsprung heute nur einen gültigen Versuch über 4,70m, dann stand sein Sieg fest. Dreisprung-Staatsmeister Felix Pircher (ATSE Graz) war im Weitsprung als Nummer 1 nach Eisenstadt angereist. Gleich im ersten Versuch legte er mit 6,69m (1,2) eine gute Marke vor, im dritten Durchgang konnte sich der Steirer dann noch auf 7,05m (2,1) steigern, womit er Doppelgold nach dem Sieg im Dreisprung gestern feiern konnte.
Felix Pircher: „Der Weitsprungtitel freut mich fast noch mehr, weil es meine erste Medaille in dieser Disziplin ist, und dann noch in Gold. Ich konnte heuer endlich einmal verletzungsfrei durchtrainieren, das ist sicher der Grund für die Steigerungen. Ich bin mit zwei Mal Gold sehr zufrieden und freue mich sehr die Saison so erfolgreich abschließen zu können, aber jetzt geht’s einmal auf Urlaub.“
Der amtierende Staatsmeister im Speerwurf war heute auch in der U23-Klasse nicht zu biegen, Aleksandar Zivanic (Union Pottenstein) hatte nach sechs Versuchen mit 60,27m mehr als drei Meter Vorsprung auf seine Verfolger.
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