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Österreich gewinnt den Masters Sechsländerkampf in Kroatien zum sechsten Mal in Folge

(C) ÖLV|Eidenberger

Komm mit nach Varazdin hieß es für 37 Masters Athletinnen und Athleten, um Österreichs Team bei der 7. Auflage des Ländervergleichskampfes zu vertreten.
2012 von Dieter Massin, Präsident der Europäischen Masters und Gejza Valent, tschechischer Masters Präsident und ehemaliger Weltklasse Diskuswerfer (PB 69.70) aus der Taufe gehoben, findet diese Veranstaltung internationales Interesse in der Leichtathletikszene.

Im ausführlichen Ergebnisbericht können Sie die Ergebnisse im Detail nachsehen.

Der Austragungsort wechselt Jahr für Jahr, gleich bleibt das Grundgerüst an Bewerben und Regeln. 100, 400, 1500, Hoch, Weit, Drei, Stabhoch, Kugel, Diskus, Hammer, Speer und eine 4x100 Meter Staffel stehen am Programm.

Zwei Athleten je Nation (Tschechien, Slowenien, Kroatien, Ungarn, die Schweiz und Österreich ) und Bewerb, ein straffer Zeitplan, zum Abschluss die 4x100 Meter Staffeln (die Damen müssen in Summe mindestens 180 Jahre, die Männer 200 sein). 35 Jahre beträgt das Mindestalter, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Vergleichbar werden die Leistungen durch einen age graded Faktor.

Tschechien war 2012 Sieger des Vergleichskampfes, seit 2013 konnte Österreich alle Länderkämpfe für sich entscheiden. Klingt nach einer wenig spannenden Angelegenheit, same procedure as every year, war es ganz und gar nicht. Es gibt kein Streichresultat, nur vier Versuche in den technischen Disziplinen – und sehr engagierte Gegner, deren Ambitionen das Match zu gewinnen mindestens im gleichen Ausmaß steigt wie die Anzahl der Siege Österreichs.

12 der 37 waren heuer erstmals im Team, was die hohe Dichte und Spitze der österreichischen Masters Leichtathletikszene fein dokumentiert.  Kurt Steinbauer (55, LAC Fitpoint Deutschlandsberg) trug sich beim ersten Start im Teamdress mit 5,59 Weit (age graded 7,33) gleich in die Siegerlisten ein. Maria Morales (53, ASV Salzburg) gewann bei ihrem ersten Antreten für Österreich in 5:41,55 den 1500 Meter Lauf.  (age graded 4:46,16)
Der 1500 Meter Lauf der Männer brachte den einzigen Doppelsieg, Alois Egger (62, TS Raika Schwarz) gewann in 4:56,97 (3:50,90) vor Andi Haller (67, LV Marswiese 5:14,52 – 3:53.98), anders als Lois ebenfalls einem „Neuling“.

Weitere Siege arrivierter Athleten:
Rainer Schrammel (58, ATSV Linz) der mit neuem M55 österreichischem Rekord von 12,20 (ag 10,41) den 100er gewann, Alfred Stummer (56, LC Profis) Dreisprung (12,02 / 15,60), Renate Schaden (79, ATSV Braunau) die den Dreisprung (! – mit 79 Jahren) gewann (5,53 –> 12,46) und der prestigeträchtige Staffelsieg (48,28) mit Karl Wieland  (60, TV Scheibbs), Rainer Schrammel, Edi Gonaus (47, Union St. Pölten) und Siegfried Amhofer (50, ATUS Gratkorn).

Marianne  Maier, die neben Gottfried Gassenbauer die einzige ist, die an allen sieben Länderkämpfen teilgenommen hat, erhöhte ihr Siegeskonto um weitere zwei. Marianne (75, TS Höchst), Österreichs Masters Sportlerin des Jahres Österreichs gewann den Hochsprung (1,13 => 1,93) und auch das Kugelstoßen mit 11,40 (20,88) – nur knapp unter ihrem eigenen Weltrekord. Dies war zugleich die punktemäßig beste Leitung aller Damen (1263 Punkte)

Zweite Plätze steuerten Birgit Janda (43, ALC Wels) und ihr Trainer Helmut Hübl (70, ALC Wels) im Stabhochsprung bei (260 / 308)  und 290 / 491), Berta Tischlinger (84,  Union Braunau) im Diskus 16,44 / 48,27, Sabine Plammer (64, ATUS Knittelfeld) im Hammer 32,69 / 54,59, die Damen Staffel mit Simone Bereiter Winsauer (43, ULC Dornbirn), Maxi Kulnik (41, KLC) Silvia Anzinger (ATSV Linz) und Birgit Janda, Gerhard Neweklowsky (77, LAC Klagenfurt) im Hochsprung (1,27 / 2,09) und Gottfried Gassenbauer (60, HSV Wien)  im Hammerwurf mit 57,70 / 75,48, (zweitbeste Männerleistung) bei.

Jüngste Athletin unseres  Teams war Astrid Kölbl (35, SVS Schwechat, mit SB 4. über 400 in 62,94 / 61.13), unser erfahrenster Herr Hermann Andrecs (87, LAC Wolfsberg) der mit 1,70 (4,28) mit einem 6. Platz  im Stabhochsprung  sehr brav zum Punktekonto beitrug.
  
An diesem Auszug sieht man schon den schönen Querschnitt des Teams über alle Bundesländer, alle Alterskategorien, interessant sicher auch die Angabe der Leistungen samt Umrechnungsergebnis.

Die Leichtathletik ist ein klassischer Individualsport.  Teamwettkämpfe wie dieser machen aus Einzelkämpfern Teamplayer mit neuem Zugang zu all den anderen bunten Sportarten, die man sonst nur am Rande beobachtet.

Was in diesem Bericht nie herauskommen kann ist die Harmonie im Team, das Mitzittern mit den Teamkollegen, das Anfeuern, das Schulterklopfen, die Freude über Leistungen jedes Einzelnen.
Über 50 Jahre Altersdifferenz, quer durch alle Bundesländer und Vereine: eine Leichtathletikfamilie.

Und eine Erfolgreiche noch dazu.

                                    Damen           Herren           Gesamt
1. Österreich          198,5             205                  403,5
2. Tschechien          188                 187                  375
3. Ungarn                 178                 171,5              349,5
4. Slowenien            129                140,5              269,5
5. Kroatien                103,5             114                 217,5
6. Schweiz                  80                    75                  155

Text: Gottfried Gassenbauer

25/08/18 21:15, Text: Heinz Eidenberger

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