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Olympia-Marathon in Sapporo: Was sagen Herzog, Ketema & Co dazu?

Japanische Dame mit Sonnenschirm (C) GEPA Pictures

Am Freitag, 1. November, vermeldeten mehrere Medien gleichzeitig die finale Entscheidung, dass die Marathon- und Gehbewerbe bei den nächstjährigen Olympischen Spielen in Sapporo statt in Tokio ausgetragen werden.

Die Verantwortlichen in Tokio sind über die Entscheidung des IOC nicht glücklich, mussten diese letztlich aber zähneknirschend zur Kenntnis nehmen. Der Welt-Leichtathletikverband hat bis dato noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben, was daran liegen kann, dass diese Bewerbe im olympischen Programm nun neu terminisiert werden sollen.

Sapporo statt Tokio

Aufgrund der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit in Tokio wurden die Olympischen Sommerspiele 1964 im Oktober ausgetragen. Für das kommende Jahr hielt das IOC aber am traditionellen Juli-August-Termin fest. Die unschönen Bilder des Frauen-Marathons bei der "Wüsten-WM" Anfang Oktober in Doha (QAT) dürften aber ihre Wirkung nicht verfehlt und letztlich die internationalen Entscheidungsträger zum Umdenken bewogen haben. Sapporo, die größte Stadt auf der Insel Hokkaido, Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1972, kommt nun zu olympischen Ehren auch im Sommer.

Der Hokkaido-Marathon, der seit 1987 in Sapporo stattfindet, ist der einzige Japans, der traditionell in den Sommermonaten ausgetragen wird. "Marathon ist in Japan Volkssport und ein absolutes Highlight", weiß auch Peter Herzogs Trainer Hannes Langer, der auch aufgrund der Traditionsveranstaltung in Sapporo davon ausgeht, dass sich die Athleten auf ein tolles und stimmungsvolles Umfeld freuen dürfen.

Ähnliche Bedingungen wie in Berlin 2018?

Für den bereits fix qualifizierten Salzburger Peter Herzog ist die IOC-Entscheidung nachvollziehbar: "Natürlich wäre ich gerne direkt in Tokio den Marathon gelaufen. Ich denke aber, dass es zum Wohle der Sportlerinnen und Sportler eine vernünftige Entscheidung ist, die Gehbewerbe und den Marathon nach Sapporo zu verlegen, wo es klimatisch nicht so belastend ist."

Sein Trainer Hannes Langer erwartet nun für den Olympia-Marathon: "Die durchschnittlichen Tageshöchsttemperaturen liegen in Sapporo Anfang August bei 25 Grad Celsius, können aber wie heuer auch über 30 Grad gehen. Das heißt, es werden ähnliche Bedingungen wie beim EM-Marathon 2018 in Berlin sein." Und fügte mit einer Portion Optimismus hinzu: "Dort lief es für das ÖLV-Team bekanntermaßen sehr gut". 

Auch ÖOC sieht Verlegung positiv

ÖOC-Sportdirektor Christoph Sieber äußerte sich ebenfalls zum Ortswechsel: "Die Verlegung ins kühlere Sapporo ist im Sinne der Athlet/innen zu begrüßen. Es ergeben sich dadurch zwar logistische und betreuungstrechnische Herausforderungen, die wir aber gemeinsam mit dem ÖLV sicher sehr gut meistern werden."

Optimale Vorbereitung im Fokus

Österreichs Rekordhalter Lemawork Ketema, der ebenfalls schon fix für die Olympischen Spiele qualifiziert ist, und sein Trainer Harald Fritz stehen der Entscheidung ebenfalls positiv gegenüber: "Gut ist, dass die definitive Entscheidung bereits jetzt getroffen wurde. Wir haben genug Zeit, um uns bestmöglich vorzubereiten." Direkt vor dem Olympia-Marathon ist jedenfalls ein zweiwöchiges Trainingslager in Japan geplant. "Lema und ich freuen uns auf den Olympia-Marathon", wie Harald Fritz hinzufügt.

Peter Herzog plant ein ähnliches Procedere: "Ich hoffe, ich kann bei der Eröffnungsfeier dabei sein und so den Flair der Olympischen Spiele richtig aufsaugen. Danach würde ich gerne in Japan noch etwas trainieren, um dann top vorbereitet in Sapporo an der Startlinie zu stehen", um abschließend hinzuzufügen: " Egal wann und wo der Marathon ist, ich werde bereit sein!"

Fotos: GEPA Pictures (1), von der Laage (1)

04/11/19 13:46, Text: Helmut Baudis

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