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Saisonrückblick 2022 / Vorschau 2023

© GEPA Pictures

Wie jedes Jahr blickt der ÖLV auf die abgelaufene Saison zurück und wagt einen Blick ins Jahr 2023. 

Das jüngste EM-Team seit vielen Jahren und die guten Ergebnisse im U20-Bereich zeigen, dass die nächste Generation schon heranwächst und einige davon sicher in den nächsten Jahren zu Leistungsträgern in der allgemeinen Klasse heranwachsen werden. Zusätzlich gab es auch im Off-Road-Bereich wieder Erfolge zu feiern. Die Serie von Medaillengewinnen bei Stadion-Großereignissen konnte dieses Jahr nicht fortgesetzt werden, Verletzungen bei Leistungsträgern und Disqualifikationen bei Saisonhighlights trugen sicher das ihre dazu bei.  

Die ÖLV-Statistik des Jahres 2022

WM - 1 Top-Ten
EM - 2 Top-Ten
Hallen-WM - 1 Top-Ten
U20-WM - 3 Top-Ten
U18-EM - 2 Top-Ten
EYOF - 10 Top-Ten
Wurf-Europacup 1 Medaille (S) 3 Top-Ten
Off-Road-WM 1 Medaille (S) 1 Top-Ten
Off-Road-EM 1 Medaille (S) 4 Top-Ten
Balkan-MS 6 Medaillen (2xG, 2xS, 2xB) 18 Top-Ten
Balkan-Hallen-MS 5 Medaillen (1xG, 1xS, 3xB) 8 Top-Ten
Balkan-U20-Hallen-MS 4 Medaillen (1xG, 1xS, 2xB) 6 Top-Ten
Gesamt 18 Medaillen (4x G, 7x S, 7x B) 59 Top-Ten

Weiters wurden heuer in der Allgemeinen Klasse gleich 9 ÖLV-Rekorde aufgestellt, so viele wie schon lange nicht. Auch in den Nachwuchsklassen gab es eine Vielzahl an Steigerungen der ÖLV-Rekorde: U23 (4x), U20 (11x), U16 (1x). 

Rückblick 2022 

Sowohl bei WM (10.) als auch EM (9.) konnte sich Weltklasse-Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) in den Top-10 platzieren. Noch höher einzuschätzen ist aber sein zweiter Rang beim Diamond-League-Finale. Zusätzlich gelang dem Oberösterreicher in Eisenstadt auch heuer wieder eine Verbesserung seines österreichischen Rekordes, diesmal auf 69,11m, der weltweit sechstgrößten Weite des Jahres. 

Top-Mehrkämpferin Ivona Dadic (Union St.Pölten) konnte wegen Verletzungen erst verspätet in die Saison einsteigen und wurde bei der EM in München am Weg zu einer möglichen Medaille von einer Disqualifikation über 200m gestoppt. Wenig später konnte sich die Niederösterreicherin mit dem Sieg beim traditionsreichen Weltklasse-Meeting in Talence (FRA) aber noch einmal in Top-Form präsentieren. 

Zeitlich genau gegengleich verlief das Jahr für die beiden anderen A-Kader-Mehrkämpferinnen. Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) begann mit Rang 8 im Fünfkampf bei ihrem Hallen-WM-Debüt ausgezeichnet, konnte im Freien wegen einer Rückverletzung aber keinen Siebenkampf bestreiten. Ähnliches galt auch für Verena Mayr (Union Ebensee), bei der nach zwei Hallen-Fünfkämpfen die Oberschenkelprobleme des Jahres 2021 zurückkehrten und weitere Wettkämpfe verhinderten. 

In der Weltspitze etablieren konnte sich Speerwerferin Victoria Hudson (SVS LA). Schon im Frühjahr konnte die 26-Jährige für eine rot-weiß-rote Medaille sorgen, als sie beim Wurf-Europacup Silber holte. Später kam die Niederösterreicherin bei ihrer zweiten WM-Teilnahme auf Rang 23, bei der EM einen Monat später gelang ihr erstmals der Aufstieg in ein Finale und dort gab es mit Rang 10 auch gleich die erste Top-10-Platzierung.  

Auf hohem Niveau stabilisiert hat sich auch Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf Union), die sich heuer die Qualifikation für die WM über 400m frühzeitig gesichert hatte und dort ins Semifinale aufstieg (Rang 23). Bei der EM in München gelang ihr dieses Kunststück gleich in zwei Disziplinen, sowohl über 400m als auch über die 200m stand sie im Halbfinale. Zusätzlich steht für die Oberösterreicherin noch ein 4x100m-Rekord und der Balkan-Meistertitel über 400m zu Buche. 

Balkan-Meister über 400m Hürden darf sich heuer auch Newcomer Niklas Strohmayer-Dangl (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) nennen. Diesen Titel in der Halle holte sich im März Stabhochspringer Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck), der es im Freien mit seiner Steigerung auf 5,65m sogar bis auf Rang 2 der ewigen österreichischen Bestenliste, beide schafften es auch zur EM. Das gelang auch Lena Millonig (ULC Riverside Mödling), der mit ihrer neuen PB von 9:49,85min über 3000m Hindernis nur mehr gut 2 Sekunden auf den ÖLV-Rekord fehlen. 

Sprinter Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) feierte 2022 sein Hallen-WM-Debüt und darf sich seit Juli mit seiner neuen Freiluft-PB von 10,15s über 100m sogar „schnellster Mann Österreichs aller Zeiten“ nennen. Die neu formierte 4x100m-ÖLV-Frauenstaffel konnte auch heuer wieder überzeugen und schaffte es in der Besetzung Willhuber-Walli-Pressler-Lindner mit dem neuen ÖLV-Rekord von 44,33s beim Diamond-League-Meeting in Stockholm (SWE) auch zur EM. Den fast 35 Jahre alten ÖLV-Rekord über die 400m-Hürden verbesserte Lena Pressler (Union St.Pölten) schon im Mai bei ihrem Heimmeeting auf 56,73s, sie hatte somit in München wie auch Vereinskollegin Magdalena Lindner gleich zwei Auftritte. 

Im Straßenlauf konnte Julia Mayer (DSG Wien) über 10km und im Halbmarathon wieder zwei ÖLV-Rekorde aufstellen (32:49min bzw. 1:11:13Std), Andreas Vojta (team2012.at) zeigte mit starken Halbmarathonzeiten auf, beide waren auch bei der EM in München jeweils über die 10.000m-Distanz mit dabei. 

Bei der in Cali (COL) stattfindenden U20-WM konnte das ÖLV-Team gleich drei Spitzen-Platzierungen holen. Enzo Michael Diessl (SU Leibnitz) über 110m Hürden als 5., Matthias Lasch (TGW Zehnkampf Union) im Zehnkampf als 7. und Kevin Kamenschak (ATSV Linz) über 1500m als 8. schrammten nur knapp an Medaillen vorbei. Diessl konnte heuer nicht weniger als acht ÖLV-U20-Rekorde aufstellen, je vier in der Halle über 60m Hürden und im Freien über 110m Hürden.

Im Berglauf konnte sich Evergreen Andrea Mayr (SVS LA) auch heuer wieder zwei Mal auf dem Stockerl platzieren, sowohl bei der EM als auch bei der WM vor wenigen Tagen gewann die Ärztin im Uphill-Bewerb jeweils Silber.   

Leider gingen heuer auch einige sehr erfolgreiche Karrieren zu Ende. Sprinterin Ina Huemer (SU IGLA long life) absolvierte 2022 ihre letzten Rennen und Mehrkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) beendete seine internationale Karriere. 

Ausblick 2023 

2023 wird wieder zu einem „normalen“ Jahr in der Leichtathletik mit WM, Hallen-EM, U23- und U20-EM und EYOF. Zusätzlich wird die Team-EM diesmal wieder im Rahmen der European Games in Polen ausgetragen.  

Nach dem Einstufungsprozedere von World Athletics bzw. European Athletics für das kommende Jahr haben die Meetings in Eisenstadt am 26.7. (WACT-Bronze) sowie in St. Pölten am 8.6. und Graz am 16.6. (WACT-Challenger) jeweils einen höheren Status bekommen, d.h. es werden deutlich mehr Punkte für das World-Ranking vergeben, was die Qualifikations-Chancen für Großereignisse für die heimischen Athleten deutlich verbessert. Das Mehrkampf-Meeting in Götzis am 27./28.5. hat wieder den höchsten Status im WA-Mehrkampfkalender, das Stabhochsprung-Meeting in Innsbruck am 3.6. wird hingegen erstmals als WATC-Challenger geführt. 

ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler: „Nach den zwei schwierigen Corona-Jahren war es schön die Leichtathletik wieder vor vollen Stadien präsentieren zu können. Bei der EM hat man gesehen, dass wir viele junge Athleten haben, die an die Europa-Klasse anschließen, das war sehr positiv. Auch im Nachwuchs gab es sehr viele ansprechende Leistungen, wie z.B. bei der Junioren-WM.  

2023 wird ein „europäisches Jahr“, weil sowohl die WM als auch alle Nachwuchs-Großevents in Europa stattfinden werden. Hier gibt es gerade in Budapest eine große Sportaffinität, besonders zur Leichtathletik. Auch von der Vorbereitung und logistisch macht es das einfacher. Wir haben einen sehr starken U23-Kader, aber auch im U20- und im EYOF-Bereich werden wir sicher gute Teams haben und es werden starke Leistungen rausschauen. 

Wenn wir bei unseren renommierten Athleten etwas weniger Verletzungspech haben, dann werden diese auch auf der Weltbühne wieder zeigen können, was sie wirklich draufhaben. Im vorolympischen Jahr 2023 beginnt ja auch für Marathonläufer und Mehrkämpfer bereits das Qualifikationsprozedere für Paris 2024, das muss man schon im Auge behalten.“

Wichtige Termine 2023

Event Ort Zeitraum
Balkan-Hallen-MS Bursa (TUR) 11.2.
Hallen-EM Istanbul (TUR) 2.-5.3.
Team-EM Chorzów (POL) 20.-22.6.
U23-EM Espoo (FIN) 13.-16.7.
Balkan-MS Trebinje (BIH) 22./23.7.
EYOF Maribor (SLO) 25.-29.7.
U20-EM Jerusalem (ISR) 7.-10.8.
WM Budapest (HUN) 19.-27.8.

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Foto: © GEPA Pictures (nicht honorarfrei verwendbar)

09/11/22 13:25, Text: Georg Franschitz

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