Andrea Mayr läuft zu Silber
Andrea Mayr (SVS-Leichtathletik) musste sich nur der 8 Jahre jüngeren Schweizerin Maude Mathys geschlagen geben, die ihren dritten Titel in Serie holte. Das Rennen war von mehreren Führungswechsel zwischen den beiden geprägt, wobei die Österreicherin in den Steilstücken ihre Stärke ausspielen konnte, war die Schweizerin im flachen Teil stärker. Bei der Zwischenmarke auf der Riffelalp lag die Mayr mit 37:01,5 noch knapp 9s vor der Schweizerin und mehr als eine Minute vor dem Rest des Feldes. Das Ziel erreichte Maude Mathys nach 1:00:18,1 als erste. Andrea Mayr hatte mit 1:01:19,8 ca. 1 Minute Rückstand, aber knapp 90s Vorsprung auf die drittplatzierte Französin Christel Dewalle.
Andrea Mayr wollte natürlich wieder den Sieg und sagte im Ziel: „Grundsätzlich ist der zweite Platz, der erste Verlierer, aber vom Rennverlauf gesehen muss ich sagen, ich hätte Rennen heute einfach nicht gewinnen können. Im ersten steilen Stück habe ich ja noch geführt, aber im darauf folgenden flacheren Stück konnte Maude anscheinend mehr Druck machen. Vielleicht hat heute auch die relativ hohe Höhe der Strecke den Ausschlag gegeben bzw. das ich nebenbei durch meinen Beruf als Ärztin und die anstehende Facharztprüfung mich doch nicht 100% dem Sport widmen konnte.“
Manuel Innerhofer liefert mit Platz 8 sein bisher bestes Ergebnis
Der diesjährige Berglauf-, Cross und 10000m Staatsmeister Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau) war erwartungsgemäß der stärkste Österreicher und platzierte sich gleich zu Beginn in den Top-10. Die Zwischenmarke nach 34 Minuten passierte der Salzburger auf Rang 8. Sein bisher bestes internationales Ergebnis (Platz 10 / 2017) steigerte der 24-Jährige nach 54:57,5 auf Platz 8. Der Rückstand mit 1:16,9 auf den britischen Sieger Jacob Adkin war relativ gering. Simon Lechleitner (LLZ Tirol) ging mit viel internationaler Berglauferfahrung ins Rennen und belegte in 58:50,3 Rang 37. Markus Hartinger (Kolland Topsport Gaal) belegte beim EM-Debüt Rang 54 in 1:01:41,5 Rang 54. Bruno Schumi (Kelag Energy) kam direkt dahinter in 1:01:51,6 auf Platz 55. In der Teamwertung kam Österreich auf Platz 9 mit 99 Punkten.
Manuel Innerhofer: „Ich bin taktisch recht gut gelaufen, auch wenn ich vielleicht ein bisschen verhalten gestartet bin. Dadurch konnte ich dann immer Leute einholen. Mit dem achten Platz bin ich sehr zufrieden, damit habe ich selbst nicht gerechnet. Da ich auf 2000m arbeite, habe ich die Höhe gar nicht wirklich gespürt.“
Walcher mit Klasserennen auf Rang 9 beim EM-Debüt, Pölzgutter auf Platz 18
Die derzeit noch 15-jährige Maya Florentine Walcher (runninGraz) war zum ersten Mal im ÖLV Dress am Start und legte eine eindrucksvolle Leistung beim Debüt hin. Bereits zu Beginn des Rennens reihte sich die junge Läuferin in den Top-10 des U20 Rennens ein und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr. Nach 36:50,3 erreichte die Steirerin mit 4:29,9 Rückstand auf die Siegerin Barbora Havlicková das Ziel. Alle restlichen Top-10 Läuferinnen waren mindestens 2 Jähre alter als die Österreicherin.
Maya Walcher: „Die Kulisse war einfach perfekt. Beim Start hat es zwar noch geschüttet, aber oben wurde das Wetter immer besser und ich kam immer besser ins Rennen. Am Ende musste ich leider noch drei Athletinnen den Vortritt lassen. Ich habe mein bestes gegeben und bin sehr zufrieden mit Platz 9 und habe ja noch ein paar Jahre bei den Junioren.“
Der bereits WM- und EM-Erfahrene Christoph Pölzgutter (ASKÖ Waidhofen/Ybbs) lieferte mit Platz 18 sein bisher bestes Ergebnis ab. Zu Beginn hielt sich der Österreichische U20-Meister noch etwas zurück und passierte die Zwischenmarke nach 8 Minuten auf Platz 32 orientierte sich danach aber immer weiter nach vorne bis auf Platz 18. Der Rückstand auf den britischen Sieger Joseph Dugdale war mit 2:45,8 nach 31:34,2 Laufzeit relativ gering.
Teamleiter Helmut Schmuck zog folgendes Resümee: „Die Silbermedaille von Andrea Mayr ist natürlich wieder Top. Die Siegerin ist doch deutlich jünger als Andrea und hat derzeit als Laufprofi den Fokus auch voll auf den Sport gelegt. Manuel Innerhofer ist auch toll in die Top-10 gelaufen, wobei der großteils der vor ihm liegenden Profisportler sind und Manuel ganz normal arbeitet. Maya Walcher ist als erst 15-Jährige bei ihrer ersten Großveranstaltung super gelaufen. Einen neunten Platz im Nachwuchs hatten wir jetzt länger nicht mehr. Jetzt gilt es das Momentum zu nutzen um auch wieder etwas mehr Breite in die Spitze zu bekommen. Der Berglauf ist doch ein schöner Sport, wo wir als Österreicher eine gute Perspektive haben.“
Fotos (honorarfrei verwendbar bei Nennung ÖLV):
- https://www.flickr.com/photos/austrianathletics/albums/72157709484564676
- https://www.flickr.com/photos/182126095@N06/albums/
Ergebnisse:
- Männer (79 Starter):
- 1. Jacob Adkin (GBR) 53:21,5
- 2. Stian Overgaard Aarvik (NOR) 53:46,1
- 3. Xavier Chevrier (ITA) 54:02,7
- …
- 8. Manuel Innerhofer (AUT) 54:57,5
- 37. Simon Lechleitner (AUT) 58:50,3
- 54. Markus Hartinger (AUT) 1:01:41,5
- 55. Bruno Schumi (AUT) 1:01:51,6
- Frauen (61):
- 1. Maude Mathys (SUI) 1:00:18,1
- 2. Andrea Mayr (AUT) 1:01:19,8
- 3. Christel Dewalle (FRA) 1:02:48,2
- U20 Männer (49):
- 1. Joseph Dugdale (GBR) 28:48,4
- 2. Alain Cavagna (ITA) 28:54,0
- 3. Ramazan Yorulmaz (TUR) 28:57,5
- …
- 18. Christoph Pölzgutter (AUT) 31:34,2
- U20 Frauen (45):
- 1. Barbora Havlicková (CZE) 32:20,4
- 2. Angela Mattevi (ITA) 33:11,8
- 3. Ruken Tek (TUR) 34:42,3
- …
- 9. Maya Florentine Walcher (AUT) 36:50,3
- Team Männer (18):
- 1. GBR - 17 Punkte
- 2. ITA - 18 Punkte
- 3. NOR - 23 Punkte
- ...
- 9. AUT (Innerhofer, Lechleitner, Hartinger, Schumi) - 99 Punkte