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Sitzung des Erweiterten ÖLV-Vorstands in virtueller Form

Virtuelle Sitzung des Erweiterten ÖLV-Vorstands (C) ÖLV

Gestern fand die Sitzung der Erweiterten ÖLV-Vorstands unter Beteiligung aller Landesverbände in virtueller Form statt. Die aktuelle COVID-Verordnung ließ keine Sitzung mit physischer Anwesenheit zu.

Zu Beginn der Sitzung wurde von ÖLV-Präsidentin Sonja Spendelhofer und Generalsekretär Helmut Baudis auf das erfolgreiche Sportjahr 2021 zurückgeblickt, das sich auch in der Fördermittelvergabe der Bundes-Sportförderung für die nächsten drei Jahre positiv auswirkte. Gleichzeitig wurde aber auch aufgezeigt, dass die aktuellen Kriterien der Fachverbandsförderung Top-Platzierungen in der olympischen Leichtathletik absolut notwendig machen. Andernfalls wären erhebliche Einbußen, wie sie einige andere Verbände erfahren, die Folge, die nicht nur die Spitzensportförderung sondern den gesamten Leichtathletik-Betrieb in Österreich beeinflussen würden.

Verbandsförderung in Österreich seit 2010 unverändert

Bis zur nächsten Einstufung der olympischen Sommersportverbände bleibt zu hoffen, dass auch die gesamte Verbandsförderung, die seit 2010 bei 80 Mio. Euro für alle 60 Fachverbände, die drei Dachverbände (ASKÖ, Sportunion, ASVÖ) und die zentralen Organisationen (Sport Austria, ÖOC, ÖPC, SOÖ) eingefroren ist, valorisiert wird. Diese Forderung erhebt auch die Bundes-Sportorganisation und angesichts der Erhöhung des Kulturbudgets im nächsten Jahr um 12 Prozent (also um 61,1 Mio.) ist diese mehr als legitim.

ÖLV reagiert auf verschärften Qualifikationsprozess

Auch der verschärfte Qualifikationsprozess für WM und EM war Thema der gestrigen Sitzung. Hier versucht Spendelhofer im European-Athletics-Council ein Umdenken auf europäischer Ebene herbeizuführen. Erste Erfolge zeichnen sich dabei bereits ab. Andererseits hat der ÖLV bereits verschiedenen Maßnahmen (Rückenwind-Garantie, strategisches Setzen von ÖM-Terminen, Beitritt zu Balkan-Athletics, Aufwertung der Meetings in Eisenstadt und St. Pölten etc.) gesetzt, um die heimischen Athlet/innen bestmöglich zu unterstützen.

Die Hallensituation in Wien, wo alle die Eröffnung der GSG9-Halle (Übergangshalle) endlich herbeisehnen, der aktuelle Stand beim Großprojekt Sport Arena Wien, die diversen Initiativen im Kampfrichterbereich sowie das EU-Projekt "Athletics 4 Health" waren ebenfalls Teil des Berichts des ÖLV-Vorstands.

ÖLV-Sportprogramm 2022

ÖLV-Vizepräsident Gottfried Lammerhuber führte durch das Sportprogramm (Terminkalender, Limits, Kader etc.), wo sämtliche Dateien bereits online zu finden sind. Die Normen für die U18-EM und die U20-WM sind leider noch immer nicht veröffentlicht. Neu sind die Einbindung der ÖSTM-5.000 m in die Mid Summer Track Night in Wien und die Integration der ÖM-U20-Langstaffeln in das Liese-Prokop-Memorial sowie die Zusammenlegung des BLC-U18 mit den Mehrkampf-Staatsmeisterschaften (Allg.Klasse-U20). Eine tolle Ergänzung des Wettkampfprogramms ist der U20-Länderkampf in München. Die Termine der Balkan-Meisterschaften stehen nahezu alle fest.

Die wichtigsten Beschlüsse

Der Erweiterte Vorstand fasste einige Beschlüsse, so wird ab dem Jahr 2022 für Männer und Frauen das 35 km Straßengehen (Einzel- und Teamwertung) ins Meisterschaftsprogramm aufgenommen. Eine Anpassung, die der internationalen Entwicklung folgt. Die 50 km der Männer und die 10 km der Frauen werden aus dem ÖM-Programm gestrichen. Die Angebotspalette der Masters wird um die 35 km erweitert. Ab sofort werden auch Rekorde über 35 km (Allgemeine Klasse) sowie in der "Österreich-Staffel" (U18, U16) geführt.

Außerdem wurden einige Änderungen beim BLC-U18 beschlossen, die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von ÖLV- und Landesverbandsvertreter/innen erarbeitet wurden. Die Neuerungen im Überblick:

  • Die "Österreich-Staffel" (300-200-200-100 m) ersetzt die 4x100 m Staffel.
  • In jeder Disziplin kommt nur eine Leistung pro Bundesland in die Wertung.
  • Jede/r Athlet/in ist in maximal drei Einzeldisziplinen und der Staffel startberechtigt.
  • Neue Punktevergabe: 10-8-7-6-5-4-3-2-1

Besserere Verteilung der österr. Meisterschaften

Um die Organisationsbelastung bei ÖLV-Stadion-Meisterschaften besser zu verteilen, wurde ein Antrag bezüglich des Turnusplans angenommen, der vorsieht, dass jeder Landesverband pro Jahr mindestens eine der nachfolgenden Stadion-Meisterschaften ausrichten muss. Andernfalls wird eine Pönale fällig, die an den anderen Landesverband, der stattdessen einspringen muss, zu entrichten ist: Freiluft-Staatsmeisterschaften, ÖM-U23/U18, ÖM-U20/U16, ÖM-Vereine AK, ÖM-Vereine U16, BLC-U18/Mehrkampf-Staats, ÖM-Masters, ÖM-Mehrkampf U18/U16, ÖM-Mehrkampf U14.

Frist zur Ergebnisübermittlung bei Straßenläufen

Die Einarbeitung der Straßenlaufergebnisse von heimischen Veranstaltungen sorgt derzeit für Probleme, da die Veranstalter bzw. die Zeitnehmer diese zu meist sehr spät oder gar nicht an den ÖLV übermitteln. Andererseits urgieren die teilnehmenden Läufer/innen zumeist sofort nach der Veranstaltung die Aufnahme ihrer Leistungen in die ÖLV-Bestenliste, und das zu recht. Der ÖLV gibt nun eine 24-Stunden-Frist und ein genaues Procedere zur Übermittlung der Daten in Excel-Format per E-Mail vor.

Außerdem wurde beschlossen, dass die beiden im nächsten Jahr erstmals zu wählenden Athletenvertreter/innen die ÖLV-Athletenkommission bilden. Kleinere Korrekturen und Anpassungen der Leichtathletik-Ordnung, Kampfrichter-Ordnung und der Nationalen Wettkampfbestimmungen wurden ebenso genehmigt.

Abschließend wurde WLV-Präsident Roland Gusenbauer zur Auszeichnung mit dem "Golden Pin" durch den Europäischen Leichtathletik-Verband gratuliert.

Nachfolgend sind alle Beschlüsse im Detail sowie sämtliche Unterlagen aus der Tagungsmappe nachzulesen.

28/11/21 14:29, Text: Helmut Baudis

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