Von Bewerb zu Bewerb:
200m
Nach ihrem Sieg über 400m war Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) heute auch auf den Titel über die 200m aus. Doch auch 100m-Meisterin Magdalena Lindner (Union St.Pölten) wollte ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Die Niederösterreicherin begann stark und konnte auch die Kurvenvorgabe der Oberösterreicherin wettmachen, Schulter an Schulter gingen die beiden auf die Zielgerade. Erst auf den letzten 40m hatte Gogl-Walli das bessere Stehvermögen und konnte sich wie schon 2022 und 2023 mit 23,50s (1,2) das Double sichern. Lindner erzielte mit 23,81s Saisonbestleistung, Bronze ging mit 24,45s an Suri Stöhr (ÖBV Pro Team), die erst Jahrgang 2007 ist.
Susanne Gogl-Walli: „Der Titel war das Ziel, das habe ich also voll erreicht. Die Zielgerade war sehr gut, die ersten 100m sind definitiv noch ausbaufähig. Hier muss ich mich sicher verbessern, wenn ich in Zukunft noch schnellere zeiten laufen will, da liegt sicher noch Potenzial drinnen. Wir haben über die 200m in Österreich ein sehr dichtes Feld, da ist es voll cool zu laufen. Leni und ich profitieren gegenseitig, da wir verschiedene Stärken haben. In Richtung Olympia bin ich auf einem sehr guten Weg, ich bin gesund und fit und bin überzeugt in Paris über 400m in Top-Form zu sein.“
Eine knappe Entscheidung war bei den Männern erwartet worden, viele Sprinter hatte ähnliche Meldeleistungen. Noel Waroschitz (IAC), der gestern doch überraschend die 100m gewonnen hatte, drückte der Konkurrenz aber seinen Stempel auf und lag schon in der Startkurve deutlich voran. Mit 21,10s erzielte der Tiroler eine tolle Zeit, auch wenn der Rückenwind mit 2,5 m/s etwas zu stark war. Silber und Bronze gingen an Jakob Hinterholzer (Union Salzburg LA) und Klaus Grünbart (ÖTB-OÖ LA), die mit 21,47s bzw. 21,62s doch deutlich hinter dem Double-Gewinner blieben.
Noel Waroschitz: „Ich war heute mehr nervös als gestern über die 100 Meter, weil ich dafür mehr trainiert hatte. Ins Rennen bin ich dann aber sehr locker reingegangen, weil es ja ein sehr offenes Rennen um den Sieg war und ich nicht viele Erwartungen hatte. Es war ein geiler Lauf mit den Jungs, auch wenn die letzten 50m nur ein Sterben waren und ich es gerade noch bis ins Ziel durchgehalten habe. Jetzt bin ich sehr froh und stolz über meine zwei Titel.“
800m
Viele hatten im 800m-Rennen der Frauen ein Solo von Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) erwartet, und die Burgenländerin lieferte auch entsprechend ab. In flotten 62 Sekunden absolvierte sie die ersten 400m, die Konkurrenz hatte da schon Respektabstand. Auch auf der zweiten Runde konnte die 23-Jährige das Tempo weiterhin hochhalten und schaffte mit 2:04,56 min eine, für ein Solorennen mit störendem Wind, beachtliche Zeit. Es war für Bredlniger nun auch schon der vierte Titel in Serie. Katharina Stöger (Union Salzburg LA) holte sich wie schon gestern über 1500m auch heute eine Medaille, diesmal glänzt sie nach 2:08,90 min in Silber. 1500m-Meisterin Lotte Seiler (KSV alutechnik) performte auch heute stark und erzielt mit 2:09,48 min als Dritte eine neue PB.
Caroline Bredlinger: „Der Plan war heute den Titel zu verteidigen und mich so gut wie möglich zu präsentieren. Ich bin über die Zeit sehr überrascht, weil die Saison körperlich und mental sehr schwierig war und auch die Bedingungen mit dem Wind heute alles andere als einfach waren. Ich bin also voll zufrieden die Anweisungen meiner Trainerin genau umgesetzt und eine solche Sololeistung gezeigt zu haben.“
Erst vor einer Woche hatte sich Elias Lachkovics (SVS LA) über seine Spezialdistanz von 800m um über eine Sekunde gesteigert, der Sieg konnte also nur über ihn führen. Auf der ersten Runde hielt sich der junge Niederösterreicher noch etwas zurück, nach rund 350m übernahm er aber das Kommando und zog das Tempo immer weiter an. Rund 250m vor dem Ziel ging hinter ihm eine Lücke auf, die bis zum Ziel, das er nach 1:51,63 min überquerte, immer größer wurde, die Titelverteidigung war somit geglückt. Paul Stüger (KSV alutechnik) war der hartnäckigste der Verfolger, mit 1:52,75 min konnte er Silber erreichen. Bronze ging nach einem starken Endspurt an Niklas Kainrath (Union St.Pölten) in 1:52,94 min.
Elias Lachkovics: „Mir ist der 1500er von gestern noch voll in den Knochen gesteckt, wir haben gestern Abend erst um 23:30 etwas zu Essen bekommen, die Nacht war dadurch auch sehr kurz. Daher habe ich mir erst einmal angeschaut wie sich der 800er so entwickelt. Das es zu Beginn nicht sehr schnell war hat mir in die Karten gespielt, auf der zweiten Runde habe ich dann alles gegeben. Ich bin sehr froh wieder Gold geholt zu haben, auch die Medaille gestern und die PB letzte Woche sind cool. Ich bin sehr erleichtert, dass jetzt noch alles so aufgegangen ist nach dem schwierigen Frühjahr.“
4x100m Staffel
Bei den Männern war wie schon im Vorjahr die DSG Wien nicht zu schlagen, Alessandro Greco holte somit seine zweite Goldmedaille und kam mit seinen Staffelkollegen Julian Malischnig, Lukas Weilharter und Leander Burtscher nach 41,80s ins Ziel. Silber und Bronze holten ULC Riverside Mödling in 42,27s und TGW Zehnkampf-Union in 42,67s.
Die Frauenstaffel ging zum ersten Mal in der Geschichte von Staatsmeisterschaften mit 46,32s an die LTU Graz (Carolina Jesacher/Lenia Standfest/Katharina Pitner/Viktoria Willhuber), die die stark laufende Staffel der ULC Riverside Mödling um 6/100s auf Distanz halten konnte. Bronze ging mit 47,19s an die ULC Linz Oberbank.
Kugelstoß Männer
Nach seinem „Nuller“ im Vorjahr wollte sich Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) heuer rehabilitieren, was ihm auch eindrucksvoll gelang. Gleich im ersten Versuch stieß er das 7,26kg schwere Arbeitsgerät auf die Siegesweite von 16,90m, die weiteren Durchgänge musste der in den USA studierende Wiener dann auslassen. Ein Knöchelverletzung war wieder akut geworden, der vierte Titel nach 2020-2022 war aber nicht mehr gefährdet. Mit einer starken Serie konnte sich Matthias Krach (ATSV OMV Auersthal - Athletics 22) Silber holen, er kam heute mit seinem besten Stoß auf 16,09m, auch noch aufs Podest schaffte es Alexander Gesierich (ATG) mit 14,51m.
Will Dibo: „So gut bin ich noch nie in einen Wettkampf gestartet, da wäre heute sicher noch viel mehr drinnen gewesen. Leider hat mein Knöchel nicht mitgespielt, schon von Februar bis April habe ich nicht Kugelstoßen können, jetzt wurde es leider wieder schlimmer. Aber natürlich freue ich mich über den Titel, auch wenn es nicht optimal gelaufen ist.“
Hammerwurf
Bei den Frauen hatte Bettina Weber (SVS LA) schon vier Staatsmeistertitel in Folge gefeiert und insgesamt sieben Siege gefeiert, heute sollte das 8. Mal Gold folgen. Die besten zwei Würfe gingen auf 56,10m und 55,39m, damit war die Niederösterreicherin der Konkurrenz deutlich überlegen und konnte ihre Erfolgs-Serie fortsetzen. Leonie Moser (KSV alutechnik) mit 51,50m und Alexandra Huber (ULC Linz Oberbank) mit 51,19m lauteten die weiteren Platzierten.
Bettina Weber: „Das war heute ganz und gar nicht das was ich mir gewünscht hätte. Der Kreis war mir viel zu klebrig, ich habe bis zum fünften Versuch gebraucht um in den Wettkampf zu finden. Auch die Hitze hat es nicht leichter gemacht, aber ich bin froh meine Serie fortsetzen zu können.“
Auch im Hammerwurf war Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) als Favorit ins Rennen gegangen, er war mit Abstand die Nummer 1 der Meldeliste. Zunächst übernahm aber Dreifach-Meister Kilian Moser (Union St.Pölten) mit 54,02m die Führung, bevor der Wiener mit 54,92m vorbeiziehen konnte. In Runde 5 schlug der Niederösterreicher aber nochmals zurück und schaffte mit 56,61m die Siegesweite, denn Dibo steigerte sich zwar noch auf 56,04m, musste sich aber mit Silber begnügen, nichts wurde es also mit dem erstmaligen Sieg in dieser Disziplin. Auf Platz 3 konnte sich Lokalmatador Bale Tojzan (ULC Linz Oberbank) mit 50,81m einreihen.
Kilian Moser: „Ich bin sehr zufrieden wieder den Titel zu haben, auch wenn es sehr knapp war. Ich bin gleich gut reingekommen und konnte Will was vorlegen und ihn unter Druck setzen, das war sicher wichtig. Schön war auch, dass ich am Ende nochmals zulegen und dann noch gewinnen konnte. Jetzt soll es aber bald einmal in Richtung 60m gehen.“
Diskuswurf Frauen
Im Diskuswurf der Frauen setzte Djeneba Toure (ATG) ihre beeindruckende Serie fort und holte heute in Linz mit 54,79m ihren bereits 7. Titel in Folge. Gleich drei ihrer Versuche waren weiter als der beste der zweitplatzierten Lea Bostjancic (LAC Klagenfurt), die heute 49,55m schaffte. Weiter im Aufwärtstrend ist die nächstjährige U23-EM-Kandidatin Hannah Ladinig (VST Laas), die ihre PB heuer zum wiederholten Mal steigerte, jetzt auf 49,12m.
Djeneba Toure: „Der Wettkampf war heute sehr früh für mich, ich bin nicht so ein Morgenmensch. Aber es war trotzdem sehr gut. Ich bin mit der Weite und auch den weiteren Würfen zufrieden. Vor allem weil es teilweise schwieriger Wind war, weil die 1kg-Scheibe doch sehr empfindlich ist. Jetzt wäre es schön wenn ich die Serie meiner Titel noch bis in den zweistelligen Bereich ausbauen könnte.“
Hochsprung
Nichts wurde es mit der Titelverteidigung für Christiane Krifka (SVS LA), denn zum vierten Mal in vier Jahren gibt es eine neue Staatsmeisterin. Nachdem Angela Förster (Union Salzburg LA) nach 1,68m die Segel streichen musste und Bronze holte, war es nach 1,71m auch für die junge Niederösterreicherin vorbei. So blieb nur mehr Lea Germey (SV-Reutte LA Raiffeisen) im Bewerb, sie übersprang heute als einzige die 1,74m.
Lea Germey: „Da meine Saison bisher nicht wie gewünscht verlaufen ist, waren meine Erwartungen nicht riesig und ich konnte ohne Druck in den Wettkampf gehen. Mir war klar, dass ab 1,70 wichtig ist die Höhen gleich im ersten Versuch zu schaffen, weil es ja oft sehr knapp hergeht, das ist mir auch geglückt. Ich bin sehr froh jetzt auch in der allgemeinen Klasse einen Titel geholt zu haben.“
Eine interessante Ausgangslage gab es im Hochsprung der Männer. 2018-2020 hatte Andreas Steinmetz (SVS LA) drei Mal Gold geholt, danach machte es ihm sein Trainingskollege Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) in den Jahren 2021-2023 nach. Heuer trennten die beiden in der „Entry-List“ gerade einmal zwei Zentimeter, Spannung war also angesagt. Und es kam genauso, bis 2,00m hatten beide eine weiße Weste ohne Fehlversuche. Bei 2,06m riss Steinmetz drei Mal knapp, Strasser schaffte diese Höhe gerade noch im dritten Versuch und hatte damit den Sieg wieder in der Tasche. Rang 3 ging mit übersprungenen 1,97m Andreas Gamsjäger (ATSV OMV Auersthal - Athletics 22).
Lionel-Afan Strasser: „Ich war gut drauf und hatte gehofft das Ding leichter holen zu können. Aber ich hatte heute Probleme mit dem Anlauf, der war technisch nicht sauber, da funktionierten einige Kleinigkeiten nicht. Bei der entscheidenden Höhe habe ich zum Glück einen kühlen Kopf bewahrt und den Sprung über die 2,06m geschafft. Die Erleichterung war sehr groß und die 2,10m wollte ich dann auch noch, die waren heute aber nicht drinnen.“
Staatsmeister 2024
Sonntag
Männer:
200m: Noel Waroschitz (IAC) 21,10s (2,5)
800m: Elias Lachkovics (SVS LA) 1:51,63min
4x100m: DSG Wien 41,80s
Hochsprung: Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal – Athletics 22) 2,06m
Kugelstoß: Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) 16,90m
Hammerwurf: Kilian Moser (Union St.Pölten) 56,61m
Frauen:
200m: Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) 23,50s (1,2)
800m: Caroline Bredlinger (LT Bgld Eisenstadt) 2:04,56min
4x100m: LTU Graz 46,32s ÖJBL
Hochsprung: Lea Germey (SV-Reutte LA Raiffeisen) 1,74m
Diskuswurf: Djeneba Toure (ATG) 54,79m
Hammerwurf: Bettina Weber (SVS-Leichtathletik) 56,10m
Samstag
Männer:
100m: Noel Waroschitz (IAC) 10,40s (-0,2)
400m: Alessandro Greco (DSG Wien) 46,92s ÖJBL
1500m: Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling) 3:55,15min
110m Hürden: Enzo Diessl (SU Leibnitz) 13,75s (0,0)
400m Hürden: Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) 51,07s
Weitsprung: Samuel Szihn (ULC Riverside Mödling) 7,66m (1,1) ÖJBL
Stabhochsprung: Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union) 5,25m
Dreisprung: Felix Pircher (ATSE Graz) 14,43m
Diskuswurf: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 63,40m
Speerwurf: Aleksandar Zivanic (Union Pottenstein) 63,02m
Frauen:
100m: Magdalena Lindner (UNION St. Pölten) 11,60s (0,0)
400m: Susanne Gogl-Walli (TGW Zehnkampf-Union) 52,32s
1500m: Lotte Seiler (KSV alutechnik) 4:23,54 min ÖJBL
100m Hürden: Karin Strametz (SU Leibnitz) 13,02s (0,0)
400m Hürden: Anja Dlauhy (ULC Riverside Mödling) 58,56s
Weitsprung: Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) 6,11m (0,3)
Stabhochsprung: Lisa Gruber (LAC BMD Amateure Steyr) 4,10m ÖJBL
Dreisprung: Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank) 12,38s (3,0)
Speerwurf: Victoria Hudson (SVS LA) 63,10m
Kugelstoß: Ivona Dadic (Union St.Pölten) 14,35m
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Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Alfred Nevsimal)
Fotos (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / @wolf.amri)
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Livestreams (nach der Veranstaltung jederzeit on demand abrufbar)
Samstag ab 15:30
Sonntag ab 10:05
TV-Beiträge vom Meeting werden am Mittwoch, 3.7. um 20:45 auf ORF Sport+ und am Sonntag, 7.7. um 13:30 auf ORF 1 in der Sendung Sportbild gesendet.
Wichtige Stadion-LA-Termine 2024
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U20 WM / Lima (PER) |
Fotos © ÖLV / Alfred Nevsimal