Von Bewerb zu Bewerb
200m
Kleine Überraschung auf der langen Sprintdistanz der Männer. Samuel Reindl (KSV alutechnik) steigerte sich auf 21,39s (+0,2) und bezwangt damit den leicht favorisierten Maximilian Münzker (ULC Weinland) der auf 21,48s (SB) kam. Rang 3 ging an Nico Garea (SU Kärcher Leibnitz) in 21,64s (SB).
„Unglaublich, das hätte ich nicht gedacht. Vor allem weil der Aufbau nicht super war, habe ich auf die 100m verzichtet und mich auf die 200m konzentriert und das ist definitiv aufgegangen. Ich habe den Start super erwischt und es dann irgendwie ins Ziel gebracht. Vor allem, weil ich das nicht erwartet habe ist der Sieg umso schöner.“
Toller zweiter Auftritt von Alexandra Toth (ATG), die nach den 100m auch die 200m in 23,65s (+0,9 / PB) gewann und das EM-Limit auf dieser Distanz nur um 15/100s verfehlte. Dahinter konnten sich die am Ende stark aufkommenden Savannah Mapalagama (DSG Wien) in 23,81s und Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) in 23,82s (PB) platzieren.
„Letztes Jahr habe ich in der U23 mein erstes Doppel geholt und heuer in der allgemeinen Klasse, das ist natürlich echt cool. Die Kurve hat mir an sich nicht gut gefallen, die kann ich besser laufen, aber hinten raus war es dann sehr gut für meine Verhältnisse. Die paar Hundertstel die jetzt noch fehlen würde ich gerne nächste Woche in Andorf noch rausholen.“
1500m
Wie erwartet taktisches Rennen über die 1500m. Und wie erwartet konnte sich Favorit Andreas Vojta (team2012.at) mit einer Tempoverschärfung zu Beginn der letzten Runde den Sieg in 3:54,35min holen. Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team / 3:55,30min) und Paul Stüger (KSV alutechnik / 3:55,99min) boten dahinter einen spannenden Kampf um Silber und Bronze.
„Bei den 1500m habe ich mir vorgenommen, dass ich den Lauf nicht komplett vertrödle. Es ist im Endeffekt nicht so schnell geworden, ich habe einfach versucht nach 900m ein bisschen die Initiative zu ergreifen, das Tempo aber nicht mörderisch hoch zu halten, damit ich von der Spitze weg die letzte Runde nochmal rausbeschleunigen kann. Das ist mir ganz gut gelungen und von dem her waren auch heute die 1500m ein guter Test Richtung Berlin.“
Auch im Frauenrennen blieb das Feld lange Zeit geschlossen, bevor Nada Ina Pauer (SVS- Leichtathletik) nach 1.000m unwiderstehlich davonzog und in 4:27,36min Gold holte. U18-Läuferin Carina Reicht (run2gether) konnte sich mit neuer PB von 4:30,74min Silber sichern, Bronze ging an Sandrina Illes (Union St.Pölten) in 4:31,44min.
„Ich freue mich riesig über den Titel, weil ich über 1500m noch nie Staatsmeisterin war und das ist inzwischen auch meine Lieblingsdisziplin geworden. Ich habe nach der ersten Runde gemerkt, dass das Tempo eher langsam wird, darum habe ich etwas mehr gemacht, aber kein Vollgas gegeben, so dass ich dann 500m vor Schluss gehen konnte.“
110/100m Hürden
Der Hürdensprint der Männer mutierte zu einer Vereinsmeisterschaft der DSG Wien, alle drei Medaillen gingen an diesen Verein. Titelverteidiger Florian Domenig siegte mit neuer PB von 14,33s (+0,7) vor Zehnkämpfer Dominik Siedlaczek (14,60s) und Ivan Ferrighetto (15,04s).
„Ich bin froh, dass ich heute nach einigen Wochen mit Verletzungsproblemen gelaufen bin und dass es so gut ging. Es war ein echt schöner Lauf mit Bestleistung.“
Sensation dann im 100m Hürdenlauf der Frauen. Stephanie Bendrat (Union Salzburg LA) knackt erstmals die 13-Sekunden-Schallmauer, stellte mit 12,94s (+0,8) eine deutliche neue Bestleistung auf (bisher 13,11s) und schob sich damit in der ewigen österreichischen Bestenliste hinter Rekordhalterin Beate Schrott (12,82s / 2012) auf Position 2 vor. Auch die zweitplatzierte Beate Schrott (Union St. Pölten) konnte sich zwei Tage nachdem sie das EM-Limit in Monaco gelaufen ist, nochmals auf 13,18s steigern. Rang 3 ging an Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz) in 13,44s.
„Ich weiß nicht was ich heute anders gemacht habe. Ich habe einfach versucht schnell zu rennen und an nichts zu denken. Heute ist ein Traum wahr geworden, weil das natürlich das Ziel war endlich unter 13 Sekunden zu rennen, nachdem ich die letzten zweieinhalb Jahre konstant an die 13 Sekunden-Marke herangelaufen bin. Ich habe geduldig sein müssen und akzeptiert, dass es nicht immer nur der Fleiß ist der dich dorthin bringt, sondern auch ein bisschen die Geduld und vor allem das Vertrauen zu sich selbst. Das habe ich vielleicht die letzten Wettkämpfe so nicht gehabt. Heute hat es dann sein dürfen und ich bin natürlich überglücklich, dass ich das in Österreich geschafft habe, weil ich hier meine Familie und den ganzen Verband hinter mir habe. Im Ausland ist es zwar auch schön, aber hier ist es umso schöner.“
400m Hürden
Leider nichts wurde es mit dem EM-Limit für Dominik Hufnagl (SVS-Leichtathletik) trotz neuer Saisonbestleistung von 51,17s. Bronze und Silber gingen mit ebenfalls starken Zeiten an Markus Kornfeld (DSG Wien) mit 51,92s (SB) und Sebastian Gaugl (KSV alutechnik) mit 53,10s (PB).
„Ich freue mich, dass es eine Saison-Bestleistung geworden ist. Es war jetzt nicht so berauschend, aber es ist schön das ich die Saison mit dem Ergebnis wenigstens halbwegs positiv abschließen kann. Ich bin überrascht, dass es ohne extrem großartige Vorbereitung doch so gut ging, denn ich habe technisch schon bessere Läufe gehabt wo ich aber langsamer gelaufen bin.“
In einem äußerst spannenden Frauen-Rennen lagen bei der letzten Hürde noch drei Athletinnen gleichauf. Mit einem tollen Endspurt konnte sich Sigrid Portenschlager (DSG Wien) in 62,18s (PB) ihren ersten Staatmeistertitel sichern. Nur knapp dahinter lagen Thea Grubesic (KSV alutechnik / 62,46s) und Magdalena Baur (TS Lauterach / 63,61s).
„Der Lauf war super. Bis zur 7. Hürde genau der richtige Rhythmus, dann einmal falsch und dann wieder richtig. Ich habe bei der letzten Hürde nicht gezögert, das war der Titel. Ziemlich geil.“
4x100 Meter
Einen Favoritensieg gab es bei den Männern durch ULC Riverside Mödling (Ch. Nnamdi, M. Fuchs, A. Meyer, L. Gottl) in 41,05s. Platz 2 ging an SVS Leichtathletik mit 41,94s und Platz 3 an DSG Volksbank Wien mit 43,08s.
Nachdem Titelverteidiger Union St.Pölten auf einen Start verzichtete war der Weg frei für die DSG Wien (S. Portenschlager, S. Mapalagama, S. Zimmer, A. Heriszt), die in 46,77s hauchdünn vor der TGW Zehnkampf Union (46,86s) gewann. Platz 3 holte LAC Klagenfurt in 47,89s.
Dreisprung
Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf-Union) zeigte nach vielen Verletzungsproblemen in den letzten beiden Jahren wieder einen tollen Wettkampf und siegte mit ausgezeichneten 15,94m (SB). Dahinter holte Stabhochsprungstaatsmeister Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) mit 14,32m (PB) Silber, Bronze ging an Felix Schultschik (UWW-LA) mit 14,24m.
„Es ist wie immer bei einer Meisterschaft, man fährt natürlich hin um den Titel zu holen, aber wenn man das dann auch noch mit einer guten Leistung schafft wie heute kann man nicht mehr erwarten. Die Stimmung war toll, das hat gepusht und dann wollte ich vielleicht zu viel, beim Anlauf war ich so schnell wie noch nie, aber es ist gut zu wissen, dass ich es noch kann und nächstes Jahr sind die 16m keine Frage mehr.“
Michaela Egger (Union Salzburg Leichtathletik) setzte ihre grandiose Reihe an Siegen fort und holte mit 12,58m (SB) den 13. Staatsmeistertitel in Serie. Umso beachtlicher ist dies unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Salzburgerin erst im Frühjahr einen Verkehrsunfall mit schweren Verletzungen hatte. Dahinter lagen innerhalb von 10 cm vier Athletinnen, Silber ging an Isabella Pomarolli (ITSG Sektion Running) mit 12,00m (SB), Bronze an Jana Schnabel (ULC Linz Oberbank) mit 11,91m (PB).
„Ich bin einfach nur begeistert und fasziniert, nach so einem harten Jahr den 13. Titel zu holen. Am Anfang habe ich mich etwas schwer getan reinzukommen und dann ist es richtig abgegangen, 2-3 Sprünge hätte ich aber schon noch vertragen können. Mit der Weite bin ich aber sehr zufrieden.“
Kugelstoßen
Heimo Kaspar (ATG) konnte sich genau 10 Jahre nach seinem ersten Staatsmeistertitel, damals im Dreisprung, mit 14,63m den Titel im Kugelstoßen sichern. Dahinter folgten der mittlerweile 47-jährige Gerhard Zillner (SVS-Leichtathletik) mit 13,98m und Dominik Siedlaczek (DSG Wien) mit 13,97m (SB).
„Ich muss das erst einmal sickern lassen. 6 Versuche muss man gut erwischen, das ist mir heute recht gut gelungen und das dann der 1.Platz dabei rauskommt freut mich irrsinnig.“
Starker Auftritt von Siebenkämpferin Verena Preiner (Union Ebensee), die mit 14,27m neue Saisonbestleistung aufstellte und sich erst im letzten Durchgang Christina Scheffauer (IAC) geschlagen geben musste, die mit 14,33m ebenfalls SB erzielte. Bronze holte Ivona Dadic (Union St. Pölten) mit 14,03m.
„Es war insgesamt ein ganz guter Wettkampf. Ich habe versucht mein Bestes zu geben, der letzte Versuch war dann auch wirklich gut. Gott sei Dank ist es heute aufgegangen, nachdem ich gestern nicht ganz zufrieden war mit meinen Leistungen, war das heute echt eine Belohnung.“
Speerwurf
Nach vielen Jahren gab es wieder einmal ein neues Siegergesicht im Speerwurf der Männer. U20-Athlet Adam Wiener (ATS-Pinkafeld) steigerte sich um fast 4 Meter und konnte sich mit 67,18m Gold vor den Dominatoren der vergangenen Jahre, Matthias Kaserer (Union Salzburg LA / 66,82m) und Martin Strasser (SVS LA / 65,73m), holen.
„Ich freue mich sehr über den Sieg. Ich hätte es ehrlich gesagt nicht mehr erwartet, dass es nach dem 2. Versuch nochmal 3m weiter geht. Der Versuch über 64m war schon gut, aber der Speer ist da noch nicht perfekt geflogen und beim letzten Versuch war der Wurf einfach ein Traum.“
Im Frauen-Bewerb kamen die Athletinnen nicht ganz an ihre Saisonbestleistungen heran. Am besten löste die Aufgabe U20-Athletin Patricia Madl (Sportunion IGLA long life) mit 47,26m vor Ivona Dadic (Union St.Pölten / 46,68m) und Noemi Luyer (Union Pottenstein / 44,43m).
„Ich freue mich natürlich, dass ich gewonnen habe, aber es fehlt mir noch eine Kleinigkeit und ich hoffe, dass ich das nächste Woche beim Heimmeeting in Andorf verbessern werde. Ich gehe noch nicht ganz nach, dass der Speer dann auch wirklich schön im Luftpolster liegt und an dem werden wir diese Woche noch arbeiten, damit es dann nächste Woche funktioniert.“
Alle Ergebnisse finden Sie unter: https://daten.oelv.at/event-details.aspx?event=17966
Staatsmeister 2018
Männer
100m: Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) 10,38s
200m: Samuel Reindl (KSV alutechnik) 21,39s
400m: Dominik Hufnagl (SVS-Leichtathletik) 47,00s
800m: Leon Kohn (SVS LA) 1:54,84min
1500m: Andreas Vojta (team2012.at) 3:54,35min
5000m: Andreas Vojta (team2012.at) 14:41,72min
4x100m: ULC Riverside Mödling (Ch.Nnamdi, M.Fuchs, A.Meyer, L.Gottl) 41,05s
110m Hürden: Florian Domenig (DSG Wien) 14,33s
400m Hürden: Dominik Hufnagl (SVS-Leichtathletik) 51,17s
Weitsprung: Julian Kellerer (LAC Klagenfurt) 7,60m
Dreisprung: Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf-Union) 15,94m
Stabhochsprung: Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) 5,15m
Hochsprung: Andreas Steinmetz (SVS LA) 2,03m
Diskuswurf: Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ) 64,53m
Hammerwurf: Matthias Hayek (ATSV OMV Auersthal) 60,48m
Kugelstoßen: Heimo Kaspar (ATG) 14,63m
Speerwurf: Adam Wiener (ATS-Pinkafeld) 67,18m
Frauen
100m: Alexandra Toth (ATG) 11,51s
200m: Alexandra Toth (ATG) 23,65s
400m: Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) 53,68s
800m: Anna Baumgartner (SU IGLA long life) 2:12,05min
1500m: Nada Ida Pauer (SVS- Leichtathletik) 4:27,36min
5000m: Sandrina Illes (Union St.Pölten) 16:47,22min
4x100m: DSG Wien (S.Portenschlager, S.Mapalagama, S.Zimmer, A.Heriszt) 46,77s
100m Hürden: Stephanie Bendrat (Union Salzburg Leichtathletik) 12,94s
400m Hürden: Sigrid Portenschlager (DSG Wien) 62,18s
Weitsprung: Ivona Dadic (Union St.Pölten) 6,28m
Dreisprung: Michaela Egger (Union Salzburg Leichtathletik) 12,58m
Stabhochsprung: Agnes Hodi (Union St. Pölten) 3,93m
Hochsprung: Sarah Zimmer (DSG Wien) 1,71m
Diskuswurf: Djeneba Touré (ATG) 53,00m
Hammerwurf: Bettina Weber (SVS LA) 55,21m
Kugelstoßen: Christina Scheffauer (IAC) 14,33m
Speerwurf: Patricia Madl (Sportunion IGLA long life) 47,26m
TV-Zeiten
Mo, 23.7. um 19.00 ORF Kärnten heute
Mo, 23.7. um 20.00 ORF Sport+ Sport 20
Do, 26.7. um 22.00 ORF Sport+ - 15-minütige Zusammenfassung
Text: ÖLV/Georg Franschitz
Fotos (C) GEPA Pictures