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Susanne Walli schafft Semifinal-Einzug, Victoria Hudson in Quali out

Susanne Walli startet in den 400-m-Vorlauf (C) GEPA Pictures

400-m-Läuferin Susanne Walli (TGW Zehnkampf-Union) gelingt die Überraschung. Mit einer Zeit von 52,19 s und Platz 3 in ihrem Vorlauf schafft sie den Direktaufstieg ins morgige Semifinale. Speerwerferin Victoria Hudson (SVS-Leichtathletik) wirft 58,60 m und muss sich mit Platz 22 beim Olympia-Debüt begnügen.

"Ich bin sehr zufrieden. Beim Aufwärmen war ich schon sehr nervös, aber dann im Stadion nicht mehr", sagt Susanne Walli nach dem Rennen als sie noch ein wenig zitterte, ob es beim dritten Rang bleiben würde. Denn eigentlich hatte die 25-Jährige als Vierte das Ziel passiert, aber die Britin Nicole Yeargin wurde nachträglich disqualifiziert, womit Walli auf den Fixaufstiegsplatz nach vor rückte. "Ich hoffe, dass es so bleibt, bin aber vorsichtig", sagte Walli. Ihr Trainer Wolfgang Adler schlug in die gleiche Kerbe: "Der Lauf war sehr gut. Ich bin defensiv euphorisch, weil ich einen Protest der Briten erwarte". Dieser kam doch nicht oder war nicht erfolgreich, jedenfalls steht die österreichische Olympia-Debütantin als Semifinal-Aufsteigerin fest.

Bahn 9 im ersten Semifinale

Sie wird morgen gleich im ersten 400-m-Semifinale um 12.30 Uhr auf Bahn 9, also ganz außen, im Einsatz sein. In ihrem Olympia-Semifinale wird sie auf die Siegerin ihres Vorlaufs Candice McLeod (JAM), die heute 51,09 s lief, und die heutige Gesamtschnellste Marileidy Paulino (DOM, Vorlauf 50,06 s) treffen. Trainer Wolfgang Adler gab dafür bereits klar das Ziel vor und das soll eine neue persönliche Bestzeit sein. Eines ist Walli bei ihrem ersten Olympia-Rennen bereits gelungen. Mit ihrer Zeit von 52,19 s ist sie nun Österreichs schnellste 400-m-Olympiateilnehmerin aller Zeiten, diese Position hatte bislang Christiane Wildschek mit 52,20 s von Montreal 1976 inne. Und auch gegenüber der Meldeliste, wo sie als 37. geführt war, macht sie einen großen Sprung nach vor und wird im schlechtesten Fall Platz 24 belegen.

Victoria Hudson scheitert in Speerwurf-Qualifikation

Die 25-Jährige war in der zweiten Speerwurf-Gruppe im Einsatz, in jener davor hatte nur die Polin Maria Andrejczyk mit 65,24 m die Direkt-Qualifikation (63,00 m) für das Finale geschafft, weitere sechs Athletinnen übertrafen die 60-Meter-Marke. In Gruppe B dann ein ähnliches Bild, nur die US-Amerikanerin Maggie Malone brachte mit ihrem ersten Wurf auf 63,07 m ihr Finalticket ins Trockene. Dahinter ging es ungemein knapp her, auch Top-Stars mussten zittern.

Victoria Hudson startete mit 56,55 m in den Wettkampf, ließ im zweiten Durchgang dann 58,60 m folgen und konnte beim dritten Versuch leider nicht mehr zulegen. Platz 22 standen am Ende zu Buche, 2,34 m fehlten auf den Finaleinzug. "Ich habe nicht so weit geworfen, wie ich es mir gewünscht habe", sagte die SVS-Athletin im ORF-Interview. "Ich fühle mich viel besser, als ich heute gezeigt habe. Vielleicht waren es die Nerven", grübelte die 25-Jährige ein wenig, denn sie sei besser drauf als bei ihrem Rekordwurf in Eisenstadt im April.

Ihre Trainerin Elisabeth Eberl kommentierte das nicht ganz geglückte Olympia-Debüt ihres Schützlings folgendermaßen: "Ja, sehr schade. Die Leistung war keine Katastrophe, aber ich weiss einfach, dass sie zur Zeit so viel mehr drauf hat. Es ist bitter, dass sie es nicht zeigen konnte." Hudson kündigte an, heuer noch weitere Wettkämpfe bestreiten zu wollen. Das Olympia-Finale am Freitag wird aber leider ohne die Österreicherin über die Bühne gehen.

Weltmeisterin Kelsey-Lee Barber (AUS) zitterte sich erst mit ihrem letzten Versuch von 62,59 m ins Finale, davor lag sie klar hinter Hudson. Und auch Europameisterin Christin Hussong (GER), die bislang eine hervorragende Saison hatte, musste lange um ihren Top-12-Platz zittern. Letztlich reichten 61,68 m, um als Vorletzte die Qualifikation zu überstehen. Das Aus kam hingegen für Doppel-Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Barbora Spotakova (CZE), die zuletzt das Diamond-League-Meeting in Monaco gewann. Für sie waren heute 60,52 m (14.) zu wenig. Und auch die Europameisterin von 2016 Tatsiana Khaladovich (BLR) blieb mit 60,78 m (13.) auf der Strecke.

Zeitplan der Österreicher/innen

Nachfolgend der Zeitplan der heimischen Leichtathlet/innen nach heutigem Wissensstand. Adaptierungen nach Bekanntgabe der Lauf-Einteilungen bzw. Einteilung der Qualifikationsgruppen werden in einem separaten Beitrag regelmäßig vorgenommen. Die nachfolgenden Zeiten sind jene der Mitteleuropäischen Sommerzeit.

Datum Bewerb Athlet/in Startzeit (MESZ)
Mi., 4. August 100 m Hürden - Siebenkampf Verena Mayr, Ivona Dadic 2:35 Uhr
Mi., 4. August Hochsprung - Siebenkampf Verena Mayr, Ivona Dadic 3:35 Uhr
Mi., 4. August Kugelstoß - Siebenkampf Verena Mayr, Ivona Dadic 12:05 Uhr
Mi., 4. August 400m - Semifinale (1. Lauf) Susanne Walli 12:30 Uhr
Mi., 4. August 200 m - Siebenkampf Verena Mayr, Ivona Dadic 13:30 Uhr
Do., 5. August Weitsprung - Siebenkampf Verena Mayr, Ivona Dadic 2:40 Uhr
Do., 5. August Speerwurf - Siebenkampf Verena Mayr, Ivona Dadic 5:30 Uhr oder 6:40 Uhr
Do., 5. August 800 m - Siebenkampf Verena Mayr, Ivona Dadic 14:20 Uhr
Fr., 6. August 400m - Finale (Susanne Walli) 14:35 Uhr
So., 8. August Marathon Peter Herzog, Lemawork Ketema 0:00 Uhr

Weitere Informationen

Foto © GEPA Pictures (Keine honorarfreie Weiterverwendung möglich!)

03/08/21 04:07, Text: Helmut Baudis

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