Der Tag in Kraljevo wurde durch Riccardo Klotz (ATSV Innsbruck) mit einer Silbermedaille im Stabhochsprung eröffnet. Nach einem schwierigen Beginn, weil er die Anfangshöhe von 5,10 m erst im dritten Versuch meisterte, entschied sich der Tiroler dann für härtere Stäbe und überquerte 5,30 m souverän. Bei 5,40 m kämpfte er mit ein paar kleinen technischen Problemen. "Es war ein sehr anstrengender Wettkampf, weil die Sonne stark herunter gebrannt hat. Aber gottseidank waren wir ein nicht so großes und der Bewerb ist relativ flott abgelaufen. Ich denke, es war ein großer Schritt in die richtige Richtung, auch wenn die Höhe nicht gepasst hat. Aber die Sprünge waren heute viel viel besser und eine Medaille ist eine Medaille." Sein Trainer Thomas Neuhauser hofft in Zukunft den Anlauf wieder auf 18 Schritte verlängern zu können und ist zuversichtlich, dass es wieder hoch hinaus für Riccardo gehen kann. Die Technik stimme, die Energie fehle noch etwas.
Ebenfalls am Vormittag im wahrsten Sinne des Wortes heiß her, ging es über 3000 m Hindernis. Tobias Rattinger (LAC Amateure Steyr) kürte sich in einem spannenden Rennen mit 8:54,23 min zum Balkan-Meister. Ursprünglich plante Rattinger sich an die Kokurrenten mit besserer PB anzuhängen, doch der Rennverlauf kam anders als erwartet und der Oberösterreicher wurde zum "Tempomacher". Er lief von Vorne ein flottes, aber nicht zu schnelles Tempo. "500 Meter vor dem Ziel sind dann die beiden Türken an mir vorbeigesprintet, da habe ich nicht ganz mithalten können. 200 Meter vor Schluss habe ich allerdings gemerkt, dass sie langsamer werden und ich konnte durch meine bessere Technik Meter bei den Hindernissen gut machen." Auf der Zielgerade zog Rattinger dann sogar noch an beiden Läufern vorbei und stand 30 Meter vor Schluss als Sieger fest. Er zeigte sich sehr glücklich, mit Gold sein letztes Rennen der Saison zu beenden.
Über seine zweite Medaille an diesem Wochenende durfte Sebastian Frey (DSG Wien) jubeln. Nach dem 5000-m-Sieg am Samstag, lief er heute zu Silber über 3000 m. Bei heißen Bedingungen und mit etwas müden Beinen von gestern, lief der Wiener 8:27,99 min. Dazu sagte er: "Man sollte sich nicht auf das Wetter ausreden, das ist wettkämpfen. Ich freu mich, dass ich jetzt mitten in den Rennen drinnen bin und in eineinhalb Wochen bei der Universiade nochmal attackieren kann."
Karin Strametz (SU Leibnitz) bewies in Kraljevo erneut, dass sie gut in Form ist. Im zweiten von drei 100-m-Hürden-Zeitläufen sprintete die Steirerin mit 13,16 s (-0,8) auf Rang 2. Nur eine Hundertstelsekunde fehlte auf den Laufsieg. Insgesamt belegte sie Platz 7 in einem sehr knappen Feld. Nur die Siegerin Natalia Christofi aus Zypern war mit 12,86 s überlegen.
Ebenfalls ein sehr dichtes Feld gab es im Dreisprung der Männer, wo gleich zwei Österreicher dabei waren. Der U23-EM-Vierte Endiorass Kingley sprang heute mit 15,84 m auf Platz 7. Der 20-jährige Jordan Lindinger-Asamoah zeigte heute 15,14 m und durfte als Zehntplatzierter leider nur drei Versuche machen.
Komplettiert wurde das ÖLV-Team am zweiten und letzten Tag der Balkan-Meisterschaften durch Elias Lachkovics (SVS-Leichtathletik) mit Platz 10 (1:51,51 min) über 800 m sowie Ingeborg Grünwald (Union Salzburg LA) mit Platz 10 und 5,95 m im Weitsprung.