Wie bereits in der Vorschau angekündigt, ging es an diesem Wochenende nicht nur um die Meisterschafts-Medaillen, sondern auch darum, sich für die EYOF-Nominierung in eine gute Position zu bringen. Da Österreich ingesamt nur 12 Leichtathlet:innen nach Skopje entsenden darf, hat sich der ÖLV auch in diesem Jahr für eine Qualifikation über die bereinigte U18-Europarangliste entschieden. Der Qualifikationsschluss für das European Youth Olympic Festival ist am 29. Juni 2025, doch die Leistungen an diesem Wochenende gaben schon einen Vorgeschmack darauf, wer die besten Chancen hat.
Zweites Gold für Prammer
Nach seiner Top-Zeit und dem ÖLV-U18-Rekord am Vortag, setzte sich Jonas Prammer (ULC Linz Oberbank) heute auch über 100 m durch und lief dem EYOF einen Schritt näher. Lucas Gschier (ULC Riverside Mödling) kündigte mit der schnellsten Vorlaufzeit von 11,10 s eine spannende Entscheidung an. Im Finale zeigte Prammer dann aber seine gute Form und gewann in 10,97 s (-0,2) vor Weitsprung-Meister Nicolas Schwendt (DSG Wien / 11,02 s) und Kurzhürden-Sieger Marco Glinz (UVB Purgstall / 11,27 s). Auch der Viertplatzierte David Hödl (ATSE Graz) lief 11,27 s.
Bei den Mädchen war das 100-m-Finale eine klare Angelegenheit für Sandra Eigner (DSG Wien). Die 60-m-Meisterin aus der Halle siegte mit 12,28 s (-1,4) deutlich vor Sarah Feldner (Union Salzburg LA) mit 12,48 s (PB) und Lisa Prader (TS Innsbruck), die nur 1 Hundertstelsekunde langsamer war.
Foto: Siegerehrung 100 m Mädchen ©ÖLV
Starke 400-m-Zeiten für Kofler und Baxa
Über die Stadionrunde gab es in Innsbruck zwei Favorit:innensiege. Amelie Kofler (TIROLER SprintChampion) gewann nach den 200 m auch erwartungsgemäß die 400 m. Nachdem sie vor wenigen Tagen mit 55,50 s genau das U20-EM-Limit erreichte, finishte sie heute mit 56,96 s vor Ina Slamanig (KLC) mit 58,29 s (PB) und 400-m-Hürden-Siegerin Neve Roka (ATSV OMV Auersthal), ebenfalls mit Bestzeit von 58,35 s.
Bei den Burschen war Max Baxa (LT Bgld Eisenstadt) von der Papierform zwar der klar Schnellste, doch nach einer Verletzung war seine Formentwicklung noch ungewiss. Heute räumte er alle Zweifel aus dem Weg und stellte mit 48,73 s den BLV-U18-Rekord ein. Baxa verteidigte seinen Titel mit der exakt selben Zeit wie im Vorjahr und brachte sich in eine gute Position für das EYOF. Silber in Innsbruck ging an den 400-m-Hürden-Meister Zsombor Klucsik (TS Egg), der mit 49,04 s ebenfalls eine starke Bestzeit unter 50 Sekunden lief.
Foto: Max Baxa © KLV, Martina Albel
Laufdoppel für Preidelt
Das einzige Lauf-Doppelgold gelang dieses Wochenende Kiara Preidelt (ULC Klosterneuburg). Sie konnte über 1500 m auf den letzten 200 m die Konkurenz hinter sich lassen und kürte sich nach den 800 m nochmal zur österreichischen U18-Meisterin. Die Zeit blieb bei 5:00,86 min stehen. Das Podest komplettierten Pauline Czaika (Union St. Pölten) und 3000-m-Siegerin Emma Scherb (TGW Zehnkampf-Union).
Bei den Burschen durfte Sebastian Kofler (LC Villach) heute 1500-m-Gold und eine PB von 4:06,31 min feiern, nachdem es gestern Silber über 800 m wurde. Finley Lyke (TGW Zehnkampf-Union), 3000-m-Meister, wurde Zweiter und Florian Huemer (LAC BMD Amateure Steyr) Dritter.
Foto: Kiara Preidelt, Nr. 190 ©TLV, Udo Frizzi
Tolle Speerwurf-Bestleistungen
Eine von wenigen Titelverteidigungen gelang Jakob Haudum (TGW Zehnkampf-Union) im Speerwurf. Er schleuderte das 700-Gramm-Gerät auf eine starke neue PB von 59,98 m und steigerte sich im Vergleich zu seinem Sieg im Jahr 2024 um über fünf Meter. Der Zweitplatzierte Raphael Singer (SV Reutte Leichtathletik) warf mit 51,06 m (PB) auch noch über 50 Meter. Eine weitere Medaille gewann Haudum mit Bronze im Kugelstoß. Der Kugelsieger hieß Lorenz Wirth (TS Lauterach) mit 14,06 m. Wirth wurde damit nach dem Diskuswurf zum zweiten Mal Meister. Auf den Silberrang schaffte es Antoni Graczyk (TGW Zehnkampf-Union), wie schon in der Halle. Er holte an diesem Wochenende in Summe vier Mal Silber (Kugel, Diskus, Weit, Stabhoch).
Bei den Mädchen war das Teilnehmerinnenfeld zwar kleiner, doch gleich fünf Athletinnen warfen über die 40-Meter-Marke und sorgten für einen spannenden Wettkampfverlauf. Am Ende siegte mit Lea Grubmüller (ATSV Linz LA) die Jüngste. Die U16-Athletin stellte eine persönliche Bestleistung von 43,72 m auf und schob sich im letzten Versuch auf Position Eins nach vorne, nachdem Sarah Daxböck (Union St. Pölten) sie davor mit 42,43 m (PB) überholt hatte. Bronze ging an Philomena Saurugg (ATSE Graz) mit 41,36 m. Ein Zentimeterkrimi war das Kugelstoßen. Die Hallenmeisterin Sophia-Maria Thoma (TS Bludenz) setzte sich jedoch mit 12,85 m und bereits 12,80 m im zweiten Versuch klar durch. Aufs Podest schafften es außerdem Romy Prager (ULC Hirtenberg) und Angel Osaro (SKV Feuerwehr Wien).
Foto: Speerwurf Siegerehrung W-U18 ©ÖLV
Die Sprungentscheidungen an Tag 2
Angel Osaro gewann wenige Minuten vor dem Kugelstoß-Bronze den Dreisprung-Bewerb. Damit folgte sie ihrer Vereinskollegin Nzube Ikebue aus dem Vorjahr nach und holte zum zweiten Mal Gold in diesem Bewerb, nach der Hallenmeisterschaft. Mit 11,61 m steigert sie ihre Siegesweite und PB jedoch deutlich. Dalia Friscic (ATSV OMV Auersthal) sorgte dahinter aber für Spannung, denn sie verbesserte ihre persönliche Bestleistung auf starke 11,51 m. Den Meistertitel in der M-U18 durfte Florian Simmer (TGW Zehnkampf-Union) ebenfalls mit Bestleistung (13,39 m) mit nachhause nehmen.
Den Abschluss der technischen Bewerbe bildete der Hochsprung der Mädchen. Wie erwartet gestaltete sich die Medaillenentscheidung eng. Am Ende überquerte Teresa Geser (TS Egg) als einzige 1,64 m (PB) und das im ersten Versuch. Platz 2 und 3 ersprangen die U16-Athletinnen Clara Ladstätter (TGW Zehnkampf-Union) und Olivia Perera (UVB Purgstall), beide mit 1,61 m. Ebenso knapp war der Hochsprung der Burschen. U16-Athlet Ezel Yazici (ÖBV Pro Team) flog mit 1,83 m (PB) am höchsten. Dahinter schafften es Philipp Schwarhofer (ATSE Graz) und Leonid Schmid (DSG) mit 1,80 m aufs Podest.
Foto: Angel Osaro ©TLV, Udo Frizzi
Krönender Staffelabschluss
Kurz bevor das Sommerwetter in Innsbruck umschlug, ging es an die letzten Medaillenkämpfe bei der ÖM U18. Die 4x100-m-Staffeln wurden in jeweils zwei Läufen ausgetragen. Im schnelleren Lauf der Mädchen lag lange die DGS Wien in Front, auf der Zielgerade zog der ATSV OMV Auersthal noch knapp an den Wienerinnen vorbei. Johanna Thyri, Neve Roka, Iva Djokovic und Dalia Friscic gewannen mit 49,14 s zu 49,28 s. Bronze holte die SU Leibnitz in 49,51 s.
Das zweite Staffelgold ging nach Oberösterreich. Die Burschen der TGW Zehnkampf-Union in der Besetzung Antoni Graczyk, Florian Simmer, Simon Gusenbauer und Jakob Haudum erweiterten ihre Medaillensammlungen in einer Zeit von 43,77 s um eine Goldmedaille. Silber holte auch hier die DSG Wien und Bronze ATSE Graz.
Foto: Staffel-Siegerehrungen ©ÖLV