Lukas Weißhaidinger zieht eine Show ab
Diskus-Topstar Lukas Weißhaidinger (ÖTB OÖ LA) zeigte gleich vom Beginn an wer der Herr im Ring ist. Mit einer Serie von 67,34m / X / 67,76m / X / X / X war er ungefährdet und bestätigte seine großartige Form zu Saisonbeginn. Vor allem der letzte Versuch wurde mit 69,43m gemessen, war aber hauchdünn übertreten. Entsprechend zufrieden waren er und sein Coach Gregor Högler nach dem Wettkampf auch, Högler sprach von „Luki´s besten Wettkampf in seinem Leben“. Der WM-Dritte wird nun gleich zum nächsten Wettkampf reisen, der am Wochenende in Turku (FIN) auf dem Programm steht. Rang 2 ging an Apostolos Parellis (CYP), der auf eine Weite von 61,90m kam. U23-Werfer Will Dibo (SKV Feuerwehr Wien) blieb mit 51,58m heute unter dem U23-EM-Limit (54,00m).
Lukas Weißhaidinger: „Also was da heute passiert ist, macht mich etwas sprachlos. Ich wollte heute langsam beginnen und mich von Wurf zu Wurf steigern, aber nach zwei 67ern gleich zu Beginn war das ja fast nicht mehr möglich. Vor allem aber der letzte Wurf, der leider ungültig war, zeigt mir, dass ich heuer weitenmäßig für jede Schandtat bereit bin.“
Tolle Zeiten im Hürdensprint der Frauen
Wie erwartet sehr schnell ging es über die 100m Hürden der Frauen her. Schon im Vorlauf konnte Top-Favoritin Megan Tapper (JAM) mit 12,99s (1,1) die 13-Sekunden-Schallmauer unterbieten, im selben Lauf stellte Beate Schrott (Union St. Pölten) bei ihrem letzten Antreten beim Heimmeeting in 13,14s neue Saisonbestleistung auf. Im Finale steigerte sich die WM-Finalistin von Doha dann noch auf 12,87s (0,6) und im Sog der Jamaikanerin zeigte sich die Lokalmatadorin noch einmal verbessert und drückte ihre Saisonbestleistung auf sehr starke 13,05s. Für die Niederösterreicherin ein wichtiger Schritt in Richtung Olympia-Qualifikation. Auch Karin Strametz (SU Leibnitz) als Fünfte konnte sich auf 13,40s steigern, nach ihrer krankheitsbedingten mehrtägigen Pause ist jetzt bei der Steirerin ein eindeutiger Aufwärtstrend zu sehen.
Beate Schrott: „An dem Lauf im Finale gibt es eigentlich nichts auszusetzen, den habe ich sehr gut erwischt. Heute war es wirklich nicht einfach für mich, ich musste mich schon beim Aufwärmen sehr zurücknehmen, um nicht zu emotional zu werden. Nach dem Wettkampf durften jetzt ein paar Tränen fließen, denn jetzt war es wirklich mein letztes Rennen hier bei meinem Heimmeeting. Es war eine wunderschöne Zeit, ich bin meinem Verein sehr dankbar für dieses sehr schöne Meeting und die vielen Jahre, in denen er mich immer unterstützt hat.“
Ivona Dadic mit Saisoneinstieg im Kugelstoß
Mehrkampf-Ass Ivona Dadic (Union St.Pölten) stieg mit dem heutigen Kugelstoß in ihre Olympia-Saison ein. Die Niederösterreicherin war mit ihrem Wettkampf nicht ganz zufrieden, hatte sie doch hier in St.Pölten letztes Jahr ihre Bestleistung in dieser Disziplin aufgestellt. Heute kam sie nicht an diese Weiten heran, 13,34m kamen in den Ergebnislisten. Beste Österreicherin wurde in diesem Bewerb Christina Scheffauer (IAC), die als Vierte 13,79m erzielte, knapp dahinter auf Rang 5 landete Siebenkämpferin Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union), die 13,75m stieß. Der Sieg ging mit starken 16,99m an die favorisierte Jessica da Silva Inchude aus Guniea Bissau.
Ivona Dadic: „Es war einmal ein Beginn, ein Einstieg in die Wettkampfsaison. Mit meiner Leistung bin ich jetzt nicht ganz zufrieden, aber es halt noch aus dem Training heraus und irgendwann muss man ja einmal beginnen. Ich werde nächste Woche in Eisenstadt auch einige Bewerbe bestreiten und dann über weitere Wettkämpfe die Form weiter aufbauen in Richtung Olympia.“
Schnelle Zeiten und Bestleistungen im Frauen-Sprint
Bei den Frauen über die 100m war die nominell stärkste Athletin nicht zu schlagen. Krystsina Tsimanouskaya (BLR) siegte bei nahezu perfekten 1,5 m/s Rückenwind mit tollen 11,22s. „So schnell bin ich noch nie in die Saison gestartet, das ist großartig und hätte ich nie erwartet. Ich bleibe ich noch eine Woche in St.Pölten zum Training bei Philipp Unfried und werden nächste Woche auch noch in Eisenstadt starten.“
Dort werden sich auch die beiden derzeit schnellsten Österreicherinnen ein weiteres Duell liefern, dass aktuell beide zu Höchstleistungen treibt. Heute hatte wieder einmal Ina Huemer (SU IGLA longlife) die Nase vorn, als Zweite verbesserte sie ihre bisherige Bestleistung von 11,66s gleich um 25/100s auf nunmehr 11,41s, was auch neuer OÖLV-Rekord ist. Nur hauchdünn dahinter landete ihre Trainingskollegin Magdalena Lindner (Union St. Pölten), die sich von 11,52s auf jetzt 11,45s steigerte.
Ina Huemer: „Es ist immer schön, wenn es spannend zwischen uns beiden ist und man nicht weiß wie es ausgeht, das pusht uns beide sehr. Ich bin super happy, dass es heute einmal richtig funktioniert hat. Die letzten beiden Wochen waren immer so lala, aber heute bin ich richtig zufrieden. Am Start habe ich sicher noch ein paar Reserven, da ist noch Luft nach oben.“
Magdalena Lindner: „Die Zeit freut mich sehr, aber den U23-Rekord habe ich noch um 1/100s verpasst, das will ich bald nachholen. Ich finde das Battle mit der Ina auch sehr gut, keine kann sich sicher sein die Schnellere zu sein, das tut uns beiden gut.“
Guliev zwei Mal Schnellster und doch nicht Sieger
Im 100m-Sprint der Männer war 200m-Ex-Weltmeister Ramil Guliev (TUR) trotz leichter Erkrankung eine Klasse für sich. Schon im Vorlauf lag er mit 10,25s (0,5) voran, auch im Finale war er dann im Ziel klar vorne (10,23s), wurde aber wegen eines Fehlstartes disqualifiziert. Dadurch ging der Tagessieg an Zdenek Stromsik (CZE), der sich mit 10,32s (0,1) vor dem Niederösterreicher Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) durchsetzte, der mit 10,48s nach dem Lauf sehr zufrieden war.
Nachwuchs-Limits en Gros
Gleich im ersten Lauf des Tages fielen zwei Nachwuchs-Limits. Lokalmatadorin Lena Pressler (Union St.Pölten) zeigte über 400m Hürden einen tollen Lauf, kam auf der Zielgeraden nochmal an Laufsiegerin Mariya Mykolenko (UKR, 57,92s) heran, stellte mit 58,64s neue persönliche Bestleistung auf und blieb damit sehr deutlich unter dem geforderten Limit für die U23-EM (60,75s). Multitalent Sophie Kreiner schaffte ebenfalls eine Norm, sie knackte das U20-EM-Limit von 61,00s mit neuer PB von 60,89s und Rang 3 in diesem Bewerb.
Lena Pressler: „Das war endlich einmal ein fast perfekter Lauf von mir. Ich habe den geplanten Rhythmus über alle 10 Hürden durchhalten können, auch auf den letzten beiden, wo ich sonst immer wieder Probleme hatte. Es ist eine super Zeit, aber es war jetzt auch endlich einmal Zeit für eine neue PB. Jetzt freue ich mich schon richtig auf die U23-EM.“
U18-Athlet Enzo Diessl (SU Leibnitz) schaffte über die 110m Hürden die Norm für die U20-EM (14,25s) und die U20-WM (14,15s). Er verbesserte sein PB über die 99cm hohen U20-Hürden ebenfalls deutlich, kam nach 14,06s ins Ziel und löste damit sein Ticket nach Tallin. Im U23-Bewerb über die selbe Distanz ging der Limitversuch von Lorenz Ursprunger (LCA Umdasch Amstetten) hauchdünn daneben, er blieb mit 14,52s nur um 2/100s über der geforderten Zeit.
Sehr stark heute auch Lionel-Afan Strasser (ATSV OMV Auersthal), der im Hochsprung mit Rang 3 wieder genau die U20-EM-Norm von 2,12m überquerte, bei neuer PB von 2,16m aber drei Mal nur hauchdünn scheiterte. Der Sieg ging hier an Favorit Jamal Wilson (BAH), der sich am Ende an der Meeting-Rekord-Höhe von 2,28m versuchte, sich aber mit übersprungenen 2,21m begnügen musste.
Die Hammerwurfbewerbe wurden Beute von Bettina Weber (SVS LA) mit 55,93m bzw. Hassan Mohamed Mahmoud (EGY) mit 68,15m. Zehnkämpfer Dominik Distelberger (UVB Purgstall) testete seine Form im Hochsprung (1,90m), im Diskuswurf (40,43m) und über die 110m Hürden (14,94s).
Fotos (honorarfrei bei Nennung © ÖLV / Alfred Nevsimal)
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