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Turku: Weißhaidinger Vierter, Lindner Sechste, Fuchs disqualifiziert

Lukas Weißhaidinger (C) GEPA-Pictures

Bei den Paavo Nurmi Games im finnischen Turku waren gestern mit Lukas Weißhaidinger (ÖTB-OÖ LA), Magdalena Lindner (Union St. Pölten) und Markus Fuchs (ULC Riverside Mödling) drei Österreicher am Start. Der Wettkampf beim  WACT-Gold-Meeting verlief für die Drei äußerst unterschiedlich.

ÖLV-Diskusrekordhalter Lukas Weißhaidinger absolvierte seinen bereits fünften Wettkampf in zwölf Tagen und musste wieder mit Reiseschwierigkeiten im Vorfeld kämpfen. Die Airline hatte kurzfristig seinen Flug von Helsinki nach Turku storniert und bot alternativ eine Busfahrt an. Im Kleingedruckten ist dies auch zulässig, allerdings nicht sehr "sympathisch". Generell scheinen Fluglinien mit einer neuen Kreativität zu glänzen, denn auch bei anderen Flügen erlebt der ÖLV dieser Tage seine Überraschungen.

Ståhl übernimmt mit 70,62 m Platz 1 in der Weltbestenliste

Olympiasieger Daniel Ståhl (SWE) erzielte gleich im 1. Versuch die Siegerweite von 70,62 m, gleichzeitig auch Saisonbestleistung. Damit konnte sich der Weltranglisten-Erste erstmals in diesem Jahr im bereits fünften Duell gegen Seriensieger Kristjan Ceh (SLO) durchsetzen. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Ex-Weltmeister Andrius Gudzius (LTU/68,09) und der dreifache Diamond-League-Sieger Kristjan Ceh (67,76). Der 30-jährige Oberösterreicher, Weltranglisten- und Olympia-Dritter, lag mit 67,16 m bis zum letzten Durchgang auf dem zweiten Rang, dann wurde er noch von Gudzius und Stahl überholt.

"Lukas ist gut in den Wettkampf gestartet, mit 65,55 m, der Wurf wurde aber zunächst ungültig gegeben. Wir mussten viel diskutieren, der zweite Versuch war dann wirklich ungültig. Erst im 4. Versuch hat er dann wieder seinen Rhythmus gefunden", meinte Coach Gregor Högler. Nachsatz: "Die Weite von 67,16 m ist sehr ansprechend, noch dazu bei leicht ungünstigem Wind. Im letzten Versuch hat Luki noch einen Wurf auf 66,77 m nachgelegt. Die Top-5 von heute sind jedenfalls alles Medaillenkandidaten für die WM in Eugene (USA) Mitte Juli."

Lukas Weißhaidinger nahm den Rückfall von Platz 2 auf Rang 4 gelassen: "Heute kann ich gut damit leben. Mit so einer starken Weite hätte ich ehrlich gesagt gar nicht mehr gerechnet. Solange ich nicht bei der WM oder bei der EM Vierter werde, ist alles gut. Jetzt muss ich jedenfalls mal meine Wunden lecken. Mein Rücken schmerzt vom vielen Fliegen, ich bin ziemlich müde nach fünf Wettkämpfen innerhalb von nur zwölf Tagen."

Lindner: Ein großer Schritt Richtung EM-Qualifikation

100-m-Sprinterin Magdalena Lindner machte gestern einen großen Schritt Richtung Teilnahme bei der EM in München (GER) im August. Mit 11,68 s (-0,8) qualifizierte sie sich souverän für den Endlauf, wo sie dann mit 11,64 s (-0,6) den sechsten Platz belegte und zusätzlich zu den 1.065 Leistungspunkten noch 80 Platzierungsbonuspunkte erhielt. Der Sieg ging an Daryll Neita (GBR) mit 11,10 s vor Imani Lansiquot (GBR) mit 11,36 s und Patrizia van der Weken (LUX) mit 11,51 s.

Bitterer Auftritt für Markus Fuchs

Österreichs Top-Sprinter Markus Fuchs vergab gestern eine große Chance, wichtige Punkte für die WM- und EM-Qualifikation zu erzielen. Er wurde im Vorlauf aufgrund eines mit freiem Auge nicht erkennbaren Fehlstarts disqualifiziert. Das Startablaufinformationssystem stellte eine minimale Bewegung am Block vor dem Startschuss fest und der Schiedsrichter entschied dann unter Protest von Markus Fuchs auf Disqualifikation. Sehr bitter. Im 100-m-Endlauf setzte sich dann Raymond Ekevwo (NIG) mit 10,23 s vor Joris van Gool (NED) mit 10,38 s bei leichten Gegenwind (-0,2) durch. Dritter wurde Samuel Purola (FIN) mit 10,43 s.

Übrigens: Fuchs` Hinflug wurde von der Fluglinie kurzfristig storniert, was eine kurzfristige Umbuchung bei der Anreise notwendig machte. Womit wir wieder beim Anfang dieser Artikels sind, die Airlines machen derzeit offenbar, was sie wollen.

Fotos: Weißhaidinger (C) GEPA-Pictures, Lindner (C) ÖLV/Unfried

15/06/22 07:53, Text: Helmut Baudis

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