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U18-EM: Tag 2 (Abendsession)

(C) Coen Schilderman

Tag 2 bei den 2. Jugend-Europameisterschaften (U18), die von 5.-8.Juli 2018 in Györ/HUN stattfinden. Heute waren 14 ÖLV-Athleten im Einsatz und es gab eine Bronzemedaille durch Chiara-Belinda Schuler im Siebenkampf zu bejubeln.

Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) zeigte im Siebenkampf einen stabilen Weitsprung, bei dem sie auf eine Serie von 5,63m (+3,8) / 5,61m / X kam. Die Verhältnisse waren nicht einfach, der Rückenwind wechselte ständig zwischen Geschwindigkeiten von 1 bis 4 m/s. Auch beim Speerwurf herrschte starker Rückenwind, die Vorarlbergerin hatte damit aber keine Probleme und kam auf hervorragende 48,36m, womit sie sich auf Position 2 vorschob. Im abschließenden 800m-Lauf zeigte sie dann ein beherztes Rennen, blieb immer in Schlagdistanz zu den Konkurrentinnen und konnte sich auf den letzten Metern noch vor Vilena Komarova (ANA) setzen, die im Kampf um eine Medaille ihre größte Konkurrentin war. Mit 2:29,21min stand auch in diesem Bewerb eine neue PB zu Buche und der Gewinn der Bronzemedaille war fixiert.

Mit 5.615 Punkten verbesserte Chiara Schuler ihre persönliche Siebenkampf-Bestleistung um nicht weniger als 377 Zähler (bisher 5.238). Es siegte die Spanierin Maria Vicente mit neuem Weltrekord von 6.221 Punkten vor Kristine Blazevica (LAT), 5.629 Punkte, die am Ende nur um 14 Zähler vor der Österreicherin lag. Zwei Jahre nach Silber für Sarah Lagger bei der U18-EM in Tiflis setzt die Vorarlbergerin damit die große Mehrkampftradition Österreichs fort.

„Der Weitsprung war nicht ganz nach Plan, da wollte ich etwas mehr, ich bin ich nicht ganz zufrieden. Aber ich habe den Balken nicht richtig getroffen, es war schwer bei diesem starken Rückenwind. Beim Speerwurf hatte ich schon beim Einwerfen ein gutes Gefühl und der erste Wurf hat dann auch gleich ganz gut geklappt. Beim zweiten konnten ich mich zum Glück noch steigern, mit den 48 Metern bin ich echt zufrieden. Für den 800er hatte ich zwar viele Pläne, aber schlussendlich bin ich einfach nur gelaufen. Ich hab mir dann gedacht ich probier mein Bestes, obwohl nach den ersten 100m hab ich geglaubt wenn die anderen das Tempo so weiterlaufen, dann bin ich weit hinten. Die Russin war dann nur 5 Meter vor mir und die wollte ich noch schaffen. Mit der Medaille hätte ich nie gerechnet, vielleicht mit einem Top-6-Platz. Ich bin super-happy.“

Die zweite Siebenkämpferin, Romana Zeitlhofer (TGW Zehnkampf Union), konnte sich mit einer konstanten Serie von 5,21 / 5,24 (+1,9) / 5,22 im Weitsprung auf Rang 15 verbessern. Die Oberösterreicherin hatte im Gegensatz zu ihrer Teamkollegin jedoch anschließend mit den Verhältnissen im Speerwurf zu kämpfen, nach zwei ungültigen Versuchen schaffte sie dann noch 36,28m. Im 800m-Lauf musste sie dann den vorhergehenden Belastungen Tribut zollen und kam auf 2:39,46min. Gesamt ergab das Rang 17 mit 4,811 Punkten.

„Mir ist es halbwegs gelungen, mich auf den wechselnden Wind einzustellen, trotzdem war auch der Weitsprung wie der ganze Wettkampf bisher: es wäre besser gegangen. Beim Speerwurf hatte ich erst Probleme mit dem Anlauf, dann mit dem Wind, da waren ich mir den Nerven schon ziemlich am Ende. Zum Glück habe ich dann noch einen gültigen Versuch geschafft. Beim 800er waren meine Beine schon sehr schwer, ich wollte noch PB laufen, es war aber sehr zäh und ging nicht mehr. Insgesamt war der Siebenkampf ok, aber ganz zufrieden bin ich nicht. Ich hoffe ich kann was draus lernen und mit der Erfahrung beim nächsten Mal besser machen.“

Carina Reicht (run2gether) hatte über 3.000m keine Qualifikation oder Vorläufe zu bestreiten, in dieser Disziplin wurde gleich das Finale ausgetragen. In den ersten Runden lief sie auf Position 2, fiel dann aber am zweiten Kilometer bis auf Platz 7 zurück. Im strömenden Regen konnte sie dann am letzten Kilometer die Pace aber noch einmal erhöhen und finishte nach 9:35,66min mit neuer PB auf dem großartigen Rang 6.

„Mit einer neuen Bestleistung kann ich sehr zufrieden sein. Der Lauf hat ziemlich schnell begonnen, das war gut für mich, aber es ist dann immer schneller geworden. Am zweiten Kilometer bin ich meistens etwas langsamer, dafür konnte ich am Ende dann nochmal was drauflegen. Im Regen zu Laufen macht ziemlich Spaß, viel besser als in der Hitze.“

Ingeborg Grünwald (Union Salzburg Leichtathletik) war nach dem Weitsprungfinale sichtlich ein enttäuscht. Die Gewinnerin der EYOF-Games 2017 in Györ konnte an selber Stelle an den Vorjahreserfolg nicht ganz anschließen. Mit 5,97 (+2,0) / 5,98 (+2,2) / X belegte sie nach drei Sprüngen Rang 11, ganze 8 Zentimeter fehlten der Salzburgerin zum Einzug in den Endkampf der besten 8. Leider verpasste sie mit den 5,98m auch die Qualifikation für die Youth Olympic Games hauchdünn, dafür wären 6,03m notwendig gewesen.

„Natürlich ist man im ersten Moment enttäuscht, vor allem nach den Erfolgen des Vorjahres, aber ich muss und kann daraus was lernen. Ich weiß, dass ich besser springen kann, auch wenn ich es heute technisch nicht umsetzen konnte. Schade, dass es heut hier nicht geklappt hat, aber ein EM-Finale kann sich ja auch sehen lassen.“

Anna Mager (TS Bregenz-Vorkloster) war gestern über die Zeitregel ins Semifinale über 400m eingezogen. Im heutigen Semifinale kam sie wieder bis auf 16/100s an ihre Bestleistung heran und belegte mit 56,86s Rang 21 im Endergebnis.

„Der Lauf ist gut gegangen, das freut mich voll. Ich habe mich von gestern gut regeneriert, das hat heute gut gepasst. Die EM ist ein cooles Ereignis.“

Michael Rauscher (Union Pottenstein) hatte am Abend die Möglichkeit, seinen Patzer über die 110m Hürden vom Vormittag wieder auszubügeln. In den 200m-Vorläufen änderten sich die Wetterverhältnisse plötzlich, statt Hitze und Sonnenschein forderte starker Regen die Athleten zusätzlich. Der Niederösterreicher konnte sich nach einem tollen Lauf mit Györ aber versöhnen, in 22,57s (+1,3) kam er bis auf 3/100s an seine Bestleistung heran und belegte Rang 27.

„Ich mag es im Regen zu laufen und mein Lauf hat auch gepasst. Ich wollte an meine Bestleistung herankommen, das ist gelungen.“


Beiliegend finden sie einen Zeitplan der ÖLV-Athleten bei der U18-EM.

06/07/18 09:04, Text: Bernhard Rauch


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