.

U18-EM: Tag 2 (Vormittagssession)

(C) Coen Schilderman

Tag 2 bei den 2. Jugend-Europameisterschaften (U18) in Györ/HUN, 11 ÖLV-Athleten waren in der Vormittagssession im Einsatz.

Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) zeigte im Siebenkampf einen stabilen Weitsprung, bei dem sie auf eine Serie von 5,63m (+3,8) / 5,61m / X kam. Die Verhältnisse waren nicht einfach, der Rückenwind wechselte ständig zwischen Geschwindigkeiten von 1 bis 4 m/s.

Nach 5 von 7 Disziplinen liegt die Vorarlbergerin mit 4.084 Punkten auf dem tollen 5. Rang.

„Der Weitsprung war nicht ganz nach Plan, da wollte ich etwas mehr, ich bin ich nicht ganz zufrieden. Aber ich habe den Balken nicht richtig getroffen, es war schwer bei diesem starken Rückenwind.“

Die zweite Siebenkämpferin, Romana Zeitlhofer (TGW Zehnkampf Union), konnte sich mit einer konstanten Serie von 5,21 / 5,24 (+1,9) / 5,22 im Weitsprung auf Rang 15 verbessern. Sie hält bei 3.636 Zählern.

„Mir ist es halbwegs gelungen mich auf den wechselnden Wind einzustellen, trotzdem war auch der Weitsprung wie der ganze Wettkampf bisher: es wäre besser gegangen.“

Lena Pressler (Union St. Pölten) war im Vorlauf über 400m Hürden nicht zu stoppen, in 60,72s holte sie sich sogar den Laufsieg und ist damit morgen als insgesamt Fünftschnellste im Semifinale mit dabei. Nach einem starken Beginn nahm sie auf den zweiten 100m etwas Tempo heraus und lief dann mit einem guten Rhythmus den Sieg ins Ziel.

„Ich habe etwas zu schnell begonnen und war bei der zweiten Hürde etwas zu knapp. Bei der achten Hürde bin ich etwas hängen geblieben, aber ansonsten war es ein sehr guter Lauf. Am Ende wusste ich, dass es fürs Semifinale reicht und musste nicht mehr alles geben. Für morgen habe ich sicher noch Reserven.“

Leo Köhldorfer (ULC Linz Oberbank) schaffte sein Ziel, ins Halbfinale über 400m Hürden einzuziehen, souverän. Als Zweiter seines Vorlaufes gelang ihm mit 53,32s die direkte Qualifikation. Auf der Gegengeraden geriet der Oberösterreicher zwar etwas ins Hintertreffen, nach der letzten Hürde konnte er jedoch noch zwei Plätze gutmachen und kam bis auf 15/100s an seine Bestleistung heran.

„Der Lauf war gut, ich habe mein Ziel ins Semifinale zu kommen erreicht, sehr viel besser kann ein Vorlauf nicht sein. Bei der ersten Hürde war ich etwas zu nahe, das konnte ich aber gut korrigieren. Es war ein sehr hartes Rennen, aber ich denke schon, dass ich mich im Semifinale noch steigern kann.“

Paul Seyringer (SU IGLA long life), zeigte über 800m im Vorlauf seine Klasse und bestimmte von Anfang an das Rennen. Auf der Zielgeraden ließ er zwar zwei Gegner ziehen, sein dritter Platz und damit die automatische Qualifikation fürs Semifinale war aber nie gefährdet. Mit 1:55,06min erzielte der Oberösterreicher die insgesamt sechstschnellste Zeit.

„Das war ein kontrolliertes Rennen von mir, es war vom Beginn weg flott, aber nicht zu schnell. Ich habe sicher noch Reserven, weil ich ja ins Finale kommen will.“

Anna-Sophie Meusburger (im Wald läuft´s) zeigt in ihrem Vorlauf über 1500m ein beherztes Rennen, lief lange in der Spitzengruppe, da jedoch fast 1.000m außen auf Bahn 2. Zu Beginn der letzten Rund musste sie dann zu den Führenden ein Loch aufreißen lassen, konnte sich auf der Zielgeraden aber wieder auf Position 8 nach vorne arbeiten. Mit 4:42,34min belegte sich im Endklassement Rang 17.

„Wir hatten ausgemacht, dass ich riskiere und mich versuche vorne aufzuhalten, und innen war es einfach zu eng. Als das Tempo in der letzten Runde dann stark erhöht wurde wusste ich, so beschleunigen kann ich nicht und habe mich dann auf den Endspurt konzentriert, weil ich noch ein paar Plätze gutmachen wollte.“

Morgan Schusser (LAC Klagenfurt) ging in seinem Vorlauf über 800m gleich zu Beginn mutig an die Spitze und führte das Feld bis 600m an. Dann wurde er noch auf Rang 5 zurückgereicht und kam mit 1:58,12min auf Endrang 21.

„Ich wollte das Rennen heute etwas schneller machen, und es ging heute deutlich besser als gestern auf den 1500m. Klar habe ich dann auf den letzten 200m noch die Restmüdigkeit gespürt, aber mit der Platzierung und dem Lauf bin ich zufrieden.“

Vanessa Riegler (LAC Wolfsberg) zeigte über 400m Hürden ein großes Läuferherz, stürmte die ersten 200m in atemberaubendem Tempo über die Bahn und lag eingangs der Zielkurve sogar in Führung. Ein „Steher“ brachte sie dann jedoch um die Früchte ihrer Arbeit und so blieb am Ende eine Zeit 62,54s und Rang 21.

„Bis zur sechsten Hürde war der Lauf richtig gut, leider bin ich dann zur siebenten mit dem falschen Fuß hingekommen, das hat sich dann bis zur neunten hingezogen, damit war die Zeit dann dahin. Aber es war das Risiko wert und ich muss zufrieden sein wie ich es probiert habe.“

Der Grazer Stefan Scherer (LTU Graz), seit heuer ein Neuling im 400m-Hürdenbewerb, zeigte ein engagiertes Rennen. Der großgewachsene Athlet beeindruckte mit seinem langen Schritt und kam mit 54,59s auf die zweitschnellste Zeit seiner Karriere und Rang 20.

„Ich bin Risiko gegangen und hab zum ersten Mal bis zur siebenten Hürde den 14er-Rhythmus probiert. Das hat gut geklappt, auch der Wechsel auf den 15er dann. Die Zeit ist ok, vor allem wenn man bedenkt, dass ich die letzten drei Wochen wegen einer leichten Muskelverletzung nicht mehr trainieren konnte.“

Oliver Latzelsberger (Union Pottenstein) stieg trotz verspätetem Beginn – die Athleten mussten beim Einspringen zuerst fast 15 Minuten auf ihre Stäbe warten - souverän die die Stabhochsprungqualifikation ein. Die Höhen 4,40 und 4,55 überquerte er jeweils klar im ersten Versuch. Doch bei 4,70m, was eine Einstellung seiner PB bedeutet hätte, kam das plötzliche Aus und statt einer Chance aufs Finale blieb  Rang 17.

„Die ersten Versuche waren genau wie ich es mir vorgenommen habe, einfach entspannt drüber zu kommen. Bei den 4,70 habe zu viel nachzudenken begonnen, ich bin dann nicht mehr ordentlich in den Stab reingegangen und aufgerollt.“

Zu einem Alptraum wurde der 100m Hürden-Vorlauf für Michael Rauscher (Union Pottenstein). Er kam mit dem falschen Bein zur ersten Hürde und müsste die ersten drei Hürden im 4er-Rhythmus laufen, bevor er wieder auf den richtigen 3er-Rhythmus wechseln konnte. An eine gute Zeit war daher natürlich nicht mehr zu denken, mit 15,51s blieb nur Rang 36.

„Ich wollte viel zu schnell zur ersten Hürde und habe dadurch viel zu kleine Schritte gemacht, und mit dem falschen Bein über die Hürde zu gehen funktioniert halt nicht wirklich.“

Beiliegend finden sie einen Zeitplan der ÖLV-Athleten bei der U18-EM.

06/07/18 08:45, Text: Bernhard Rauch


zurück