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U18-EM: Tag 4 (Abendsession)

U18-EM: Tag 4 (Abendsession)

Tag 4 und damit der letzte Tag bei den 2. Jugend-Europameisterschaften (U18), die von 5.-8.Juli 2018 in Györ/HUN stattfanden. Am abschließenden Tag waren 9 ÖLV-Athleten im Einsatz und das Medaillenkonto wurde um zwei weitere Bronzemedaille erweitert.

Über 400m Hürden zeigte Lena Pressler (Union St. Pölten) einmal mehr ihre großen Kämpferqualitäten und sorgte für die erste Überraschung des Tages. Nach einem, im Vergleich zu den Konkurrentinnen, langsameren Beginn lief die Semifinalsiegerin eine Wahnsinnszielgerade und mischte voll im Medaillenkampf mit. Schlussendlich gab es nach harten Kampf mit 59,11s die Bronzemedaille und eine Verbesserung ihres österreichischen U18-Rekords aus dem gestrigen Semifinale um mehr als eine Sekunde. Die Qualifikation für die Youth Olympic Games in Buenos Aires hatte die junge Niederösterreichin, die von Viola Kleiser trainiert wird, bereits mit der Finalqualifikation in der Tasche.

„Ich hab vom Rennen eigentlich gar nicht viel mitbekommen. Auf der Zielgerade habe ich mir gedacht, jetzt muss ich alles geben für eine Medaille und dann ist es sich ausgegangen. Heute hat einfach alles gepasst, obwohl meine Füße schon sehr schwer waren ist es ab der ersten Hürde richtig gut gegangen.“

Sichtlich motiviert von der ersten Bronzemedaille des Abends ging Johanna Plank (TGW Zehnkampf-Union) über die 100m Hürden in ihr Finale. Vom Start weg lief das Rennen perfekt und Johanna meisterte alle Hürden makellos und holte sich mit 13,40s eine ebenso überraschende Bronzemedaille. Damit verbesserte die von Wolfgang Adler trainierte Oberweiserin, nicht nur ihre persönliche Bestmarke aus dem Semifinale, sondern auch den österreichischen U18 Rekord von Karin Strametz um 12/100s. Auch Johanna hatte bereits im Semifinale die Teilnahme für die Youth Olympic Games in Buenos Aires fixiert.

„Ich bin gleich gut in den Lauf gekommen und war voll konzentriert. Am Ende kam für mich ein perfektes Rennen heraus. Im Ziel wusste ich gar nicht, was ich geworden bin. Das ich hier Dritte werde, hätte ich mir nie gedacht. Ich war schon froh, dass ich ins Finale gekommen bin und jetzt bin ich natürlich überglücklich.“

Leo Lasch (TGW Zehnkampf-Union) eröffnete das Weitsprungfinale der besten Zwölf, übertrat aber die ersten beiden Versuche. Im dritten Versuch gelang Leo bei +2,8m/s mit 6,98m ein Sprung nahe an seine Qualifikationsweite, die ihm auch den Einzug in das Finale der besten Acht einbrachte. Dort gelang ihm zwar kein weiterer gültiger Versuch, aber mit Platz 7 qualifizierte sich auch Leo für die Youth Olympic Games in Buenos Aires im Oktober. Allgemein war das Finale, wie die Qualifikation, von stark wechselnden Windverhältnissen und oft zu viel Rückenwind geprägt, womit viele Athleten Probleme hatten.

„Nach den ersten zwei ungültigen Versuchen war die Nervosität schon ziemlich hoch. Das Ziel war schon den Endkampf der ersten Acht zu erreichen, was mir mit 6,98m gelungen ist. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass ich weiter springen kann und will, aber im Anlauf hatte ich heute Probleme. Ich bin trotzdem glücklich, denn für das große Ziel, die Youth Olympic Games in Buenos Aires hat es gereicht, auch wenn die Weite nicht so gut war.“

Nachdem sich Katharina Mahlfleisch beim Aufwärmen eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte, übernahm Bronzemedaillengewinnerin Lena Pressler kurzfristig den zweiten Teil der Medley Staffel (100-200-300-400m). Wie im Vorlauf war Melissa Metok Parrella Bastidas als Startläuferin im Einsatz. Viktoria Willhuber lief heute die 300m und Anna Mager kam als Schlussläuferin zum Einsatz. Unter tosendem Applaus lief die Staffel in 2:12,70 auf Rang 7 und beendete den erfolgreichen Wettkampftag.

„Wir konnten durch den kurzfristigen Ausfall von Kathi nur einen Wechsel machen und ich bin froh, dass das gut geklappt hat“, berichtete Melissa. „Die Medaille hat mich voll motiviert nochmal für die Staffel einzuspringen, das war kein Problem“, sage Lena im Ziel. „Die Stimmung im Finale war so gut und hut ab vor Anna, wie sie ihr viertes Rennen bestritten hat“, lobte Viktoria ihre Teamkollegin. Anna war nach insgesamt vier Einsätzen einfach nur mehr sehr zufrieden.

Daniel Bertschler (Raiffeisen TS Gisingen) startete auf Platz 13 mit 3633 Punkten in den zweiten Zehnkampf-Tag und kam bei den 110m Hürden nicht richtig in den Lauf und beendete ihn mit 15,22s rund eine halbe Sekunde über seiner Bestzeit. Im Diskuswurf schleuderte Daniel das 1,5kg Gerät gleich im ersten Versuch mit 36,57m mehr als 3 Meter weiter als je zuvor. Im Stabhochsprung, der Paradedisziplin des Vorarlbergers, gab es mit 4,60m sogar den Disziplinensieg. Der Speer flog im ersten Versuch auf 39,17m, die auch in das Endresultat eingingen. Zum Abschluss absolvierte Daniel die 1500m in 5:05,27 und belegte damit Rang 17 mit 6801 Punkten. Da es zuviel Rückenwind gab, gilt das Resultat nicht als Bestleistung.

„Ich kam mit dem falschen Fuß zur ersten Hürde, habe dann bei der Zweiten gewechselt, aber die Zeit ist dadurch natürlich schlecht. Danach habe ich den Oberschenkel wieder gespürt und konnte die Drehung im Diskus nicht mehr gut machen. Nachdem der erste Versuch aus dem Stand so gut geklappt hat, habe ich mich gleich behandeln lassen. Der Disziplinensieg im Stabhochsprung freut mich natürlich besonders. 4,60m im Zehnkampf waren ganz solide. Der Speerwurf war wieder eine Abwärtsfahrt, aber die Punkte waren ok. Der 1500er war nicht so besonders, aber mit den 6801 Punkten in einem Zehnkampf mit viel auf und ab bin ich mehr als zufrieden."

Der zweite ÖLV Zehnkämpfer Matheo Ablasser (Allgemeiner Turnverein Graz (ATG)) begann Tag 2 auf Rang 22 mit 3421 Punkten und verbesserte bei den 110m Hürden seine Mehrkampfbestzeit deutlich auf 14,95s, obwohl die ersten drei Hürden nicht optimal liefen. Nach zwei ungültigen Versuchen flog der Diskus im dritten Versuch auf 33,72m. Im Stabhochsprung egalisierte er mit 4,00m seine persönliche Bestmarke. Der Speerwurf gelang mit 39,75m nicht ganz so gut, wie beim besten Mehrkampf. Den abschließenden 1500m Lauf beendete Matheo nach einem über zehn Stunden dauernden Mehrkampftag in 4:57,51. 6445 Punkte bedeuteten am Ende Rang 22 unter 33 Teilnehmern.

„Die Zeit über die 110m Hürden ist nicht schlecht, aber ich verschenke es dort wo ich mehr rausholen könnte. Die ersten drei Hürden habe ich voll touchiert, wenn ich die gut erwischt hätte, wäre das eine Bombenbestzeit geworden. Nach zwei ungültigen im Diskus war es nervlich nicht einfach und der dritte Wurf war dann ein Sicherheitswurf. Im Training geht das leider immer besser. Der Stabhochsprung hat ewig gedauert und das Einspringen lief besser als der Wettkampf. Speer ist sowieso meine Wackeldisziplin und war nicht so besonders. Der 1500er war angesichts des langen Mehrkampfs ok. Insgesamt nehme ich vor allem die positive Erfahrung mit. Vom Wettkampf bin ich eher enttäuscht, da mein Kopf eine bessere Leistung verhindert hat."

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Fotos: ÖLV / Coen Schilderman

09/07/18 09:42, Text: Bernhard Rauch


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