Das Givat Ram Stadion bot den Athlet*innen am Eröffnungstag mit warmen Temperaturen und Rückenwind tolle Bedingungen. Diese nutzte Enzo Diessl (SU Leibnitz) im Vorlauf über 110 m Hürden perfekt. Im vierten von sechs Heats fand Diessl einen sehr guten Rythmus, siegte in 13,13 s (+2,3) und war auch der Schnellste im gesamten Feld. Der Jahresschnellste Europas gab zu, dass er nervös war: "Als Favorit in den Bewerb hineinzustarten, ist eine neue Situation. Ich bin echt zufrieden. Sobald ich auf der Bahn war, hat die Nervosität nachgelassen und ich habe mich sehr gefreut und ein gutes Rennen hingelegt. Es war wichtig gut durchzukommen, nur bei einer Hürde bin ich hängen geblieben." Nun steht für den Steirer, nach ein paar Interviews, eine Analyse des Laufes mit Trainerin Beate Hochleitner an, um sich auf das morgige Semifinale um 16:55 Uhr Ortszeit vorzubereiten.
Final-Qualifikation für Kamenschak
Ebenfalls zeigen, dass er in der U20-Klasse zu Europas-Spitze gehört, konnte Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) im 1500-m-Vorlauf. Er zog in der der Abend-Session mit einem großen "Q" und einer Zeit von 3:52,22 min als Zweiter seines Laufes ins Finale ein. Der Oberösterreicher, der bereits bei der U20-EM vor zwei Jahren am Start stand, war nach dem Lauf sehr glücklich: "Es ist das erste Mal, dass ich bei einem Großereignis im Vorlauf entspannt über die Ziellinie laufen kann. Bis jetzt war ich immer Fastest-Loser und habe den Aufstieg gerade so geschafft. Das war heute wirklich ein cooles Gefühl. Morgen ist sicher noch eine Steigerung möglich." Der 19-jährige steckte seine Ziele hoch: "Ziel Finaleinzug erreicht, jetzt möchte ich natürlich eine Medaille gewinnen."
Kreiner übernachtet auf Rang 3 im Siebenkampf
Siebenkämpferin Sophie Kreiner (ATSV Linz LA) startete gut in den ersten Tag. Nach vier Disziplinen darf sie mit 3484 Punkten sogar auf dem prominenten dritten Rang übernachten. In der Früh eröffnete Kreiner über 100 m Hürden mit 14,36 s, der zweitschnellsten Zeit ihrer Karriere über die Damenhöhe. Danach überquerte sie 1,74 m im Hochsprung und belegte damit, als einzige mit dieser Höhe, Platz fünf. Mit 13,55 m im Kugelstoß und Platz zwei arbeitete sich die Oberösterreicherin auf Rang drei in der Zwischenwertung nach vorne. Diesen Platz konnte sie, dank einer neuen PB von 24,98 s über 200 m, und ihrer ersten Zeit unter 25 Sekunden, halten. Kreiner zeigte sich im Tagesfazit wie immer sehr selbstkritisch, aber doch zufrieden. Am Dienstag um 8:40 Uhr (Ortszeit) geht es im Weitsprung spannend weiter, denn das Mehrkämpferinnen-Feld liegt punktemäßig sehr dicht beeinander. Dass die klare Favoritin Jana Koščak (CRO) nach dem Kugelstoß verletzt aufgeben musste, macht den Kampf um die Medaillen zusätzlich spannender.
Neuer ÖLV-U20-Rekord über 400 m
Eine große Nachwuchshoffnung für Österreich im Langsprint ist Alessandro Greco (DSG Wien). Der Wiener verbesserte heuer schon einmal den Uralt-ÖLV-U20-Rekord über 400 m und konnte heute in Jerusalem noch ein paar Hundertstel drauf legen. Greco lief 47,40 s und das auf der engen Bahn 1. Damit belegte er Rang 13, verpasste aber den Aufstieg, denn es ging direkt um die Final-Tickets, ohne Semifinale. Der Athlet des jüngeren Jahrgangs 2005 hatte sich zwar eine noch schnellere Zeit vorgenommen, darf aber ein positives Fazit bei seinem ersten Großereignis ziehen: "Der Lauf hat sich sehr gut angefühlt und hinten raus war ich auch stärker als sonst. Das Ziel war natürlich das Finale, doch das war heute zu weit weg, die Konkurrenz war sehr stark. Ich habe alles gegeben, daher bin ich zufrieden."
Vorrunden-Aus für Auer, Sares und Hinterndorfer
Am ersten Tag in Jersualem waren insgesamt sieben Österreicher*innen im Einsatz. Gleich um 8:30 Ortszeit ging es für Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union) in der Stabhochsprung-Qualifikation los. Diese verlief für ihn leider nicht wie gewünscht. Wie Auer selbst analysierte, war er heute technisch nicht ganz sauber. Nach einem sehr guten Sprung über 4,85 m war bei 5,05 m leider Schluss und die Final-Qualifikation klappte nicht.
Eine bessere Erfahrung darf Leo Sares (SVS-Leichtathletik) aus dem 100-m-Vorlauf bei seinem ersten Großereignis mitnehmen. Er schaffte den Aufstieg zwar nicht, konnte aber seine Bestzeit mit 10,64 s einstellen. Der Niederösterreicher blickt vor allem sehr motiviert auf den Vorlauf für die 4x100-m-Staffel. Ebenfalls in der Vorrunde Schluss war für Timo Hinterndorfer (DSG Wien). Er lief über 3000 m eine Zeit von 8:38,37 min und verpasste das Finale nur knapp, obwohl er mit der langsamsten Vorleistung in seinen Heat startete. Sein voller Fokus liegt nun auf dem 5000-m-Finale am Donnerstag, wo auch Emil Bezecny (Leichtathletik Akademie Eisenstadt) laufen wird.
Das Nachwuchs-Großereignis LIVE verfolgen
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- Fotos © ÖLV, Coen Schilderman
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Der ÖLV-Zeitplan für Tag 2
Dienstag | Disziplin | M/W | Runde | Athlet*in |
08:30 / MESZ 07:30 | Stabhoch | W | Quali | Magdalena Rauter |
08:40 / MESZ 07:40 | Weitsprung | W | Siebenkampf | Sophie Kreiner |
10:25 / MESZ 09:25 | Speerwurf Gruppe A | W | Siebenkampf | Sophie Kreiner |
16:55 / MESZ 15:55 | 110m Hürden | M | Semifinale | Enzo Diessl |
18:20 / MESZ 17:20 | 800 m | M | Vorlauf | Elias Lachkovics |
18:45 / MESZ 17:45 | 800 m | W | Siebenkampf | Sophie Kreiner |
19:30 / MESZ 18:30 | 110 m Hürden | M | Finale | Enzo Diessl* |
*bei Aufstieg |