.

U20-EM Tag 3: Sensationelle Lisa Gruber holt Bronze im Stabhochsprung

© ÖLV / C.Schilderman

Am dritten Tag der U20 Europameisterschaften in Tallinn/EST standen die Sessions 5 und 6 auf dem Programm. Am Vormittag war mit Annika Rhomberg in der Weitsprung-Qualifikation nur eine ÖLV-Athletin im Einsatz, am Nachmittag standen dann die drei Finali mit rot-weiß-roter Beteiligung und die Dreisprung-Qualifikation auf dem Programm. Und das ÖLV-Team lieferte heute so richtig ab. Die Top-Leistung des Tages war sicher die nicht erwartete Bronzemedaille für Lisa Gruber im Stabhochsprung. Aber auch Johanna Plank stand dem mit Platz 5 im 100m Hürdenfinale fast nicht nach und Kevin Kamenschak lieferte im 1500m-Finale mit Rang 7 eine weitere Talentprobe ab. Zuletzt gelang gleich beiden Dreispringern die Qualifikation für das Finale.

Lisa Gruber (LAC Amateure Steyr) hatte in der Qualifikation des Stabhochsprungs eine beeindruckende Serie hingelegt und alle Höhen gleich im ersten Versuch übersprungen. Heute im Finale stieg sie bei 3,84m in den Bewerb ein und überquerte diese Höhe wie auch die folgenden 3,94m und 4,02m ganz klar jeweils in den ersten Versuchen. Damit stand bereits eine Top-8-Platzierung für die Oberösterreicherin fest. Der erste Versuch über 4,10m war noch hauchdünn gerissen, im zweiten Versuch war es dann aber soweit, Lisa Gruber übersprang die neue ÖLV-U18-Rekordhöhe deutlich und brachte sich damit ins Gespräch um die Medaillen. Gleichzeitig erbrachte sie damit auch die Norm für die U20-WM in Nairobi/KEN, die bei 4,07m steht. Doch das sollte es an diesem sensationellen Nachmittag noch nicht gewesen sein für die 16-Jährige. Gleich im ersten Versuch übersprang sie auch die 4,15m, verbesserte damit ihre persönliche Bestleistung um 10cm und stellte auch Kira Grünbergs ÖLV-U20-Rekord ein. Da insgesamt nur drei Springerinnen diese Höhe schafften stand bereits fest, dass Lisa Gruber damit mindestens Bronze hatte. 4,20m waren dann aber an diesem Tag zu viel und so stand die zweitjüngste des Finalfeldes als Dritte hinter Sarah Vogel (GER / 4,30m) und Emma Brentel (FRA / 4,20m) auf dem Podest.

„Ich kann es gar nicht glauben, das kommt so unerwartet für mich. Ich bin sehr locker in den Wettkampf reingegangen, dass es jetzt genau bei dem Wettkampf so aufgegangen ist, ist natürlich voll cool. Schon über die 4,10 hatte ich mir sehr gefreut, weil es ja neue PB war. Als auch noch die 4,15 gingen, war ich echt sprachlos. Es hat heute so viel Spaß gemacht, das ganze Team hat sich mit mir gefreut. Ich hoffe jetzt auch bei der U20-WM dabei sein zu dürfen.“

© ÖLV / C.Schilderman

Johanna Plank (TGW Zehnkampf-Union) hatte gestern einen ausgezeichneten Tag über die 100m Hürden. Erst lief sie die drittschnellste Vorlaufzeit, im Semifinale konnte sie sich trotz eines Strauchlers bei einer Hürde auf Platz 2 in ihrem Lauf vorkämpfen und kam bis auf 3/100s an ihre PB heran. Im Finale war die Oberösterreicherin auf Bahn 8 gelost und kam gleich gut aus den Blöcken. Bis auf die souveräne Ditaji Kambundji, die mit 13,03s (0,4) in einer eigenen Liga lief, waren alle anderen Athletinnen lange sehr knapp beisammen. Auch durch einen Sturz der neben ihr laufenden Ungarin ließ sich die Linzerin nicht aus der Ruhe bringen und kam wieder hauchdünn an ihre PB heran. Mit 13,62s stand für Johanna Plank der großartige Platz 5 fest, wieder ein großer Erfolg für die 19-Jährige.

„Ich bin mega happy, ich hätte mir nicht erwartet bei der EM so weit vorne dabei zu sein. Bei der ersten Hürde hatte ich ein paar Schwierigkeiten, daher waren die nächsten Hürden nicht perfekt. Aber dann bin ich immer besser ins Rennen gekommen und konnte hinten raus noch aufholen. Ich wäre natürlich gerne Bestleistung gelaufen, das ist sich leider nicht ganz ausgegangen, aber mit Platz 5 darf man zufrieden sein.“

© ÖLV / C.Schilderman

Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) trat im Finale über 1500m als einer von zwei U18-Athleten an, er und der Luxemburger Vivien Henz hätten sich wohl bei der leider abgesagten U18-EM in Rieti (ITA) den Titel über diese Distanz untereinander ausgemacht. Heute bei den Junioren zeigte der Oberösterreicher seine Klasse und hielt mit den älteren Athleten ausgezeichnet mit. Lange an den Positionen 8-10 laufend konnte sich der 17-Jährige mit einer sehr flotten 56er-Schlussrunde noch auf den großartigen Rang 7 nach vorne schieben. Mit 3:49,68min kam er auch bis auf gut eine Sekunde an seine PB heran und war damit schnellster U18-Läufer in diesem Bewerb.

„Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich bin heute ganz locker ins Rennen gegangen, weil ich mein Ziel „Finale“ ja schon erreicht hatte. Schon beim Aufwärmen habe ich mich sehr gut gefühlt, und es ist dann im ganzen Lauf super gegangen. Mit dem 7. Platz habe ich alle meine Erwartungen übertroffen, es ist einfach nur cool.“

© ÖLV / C.Schilderman

Endiorass Kingley (TGW Zehnkampf-Union) kam als Nummer 1 der Entry-List im Dreisprung zur U20-EM nach Tallinn. Vor wenigen Wochen in Salzburg hatte er eine großartige Serie in die Sandgrube gesetzt, die ihn in Estland zum Mit-Favoriten machte. Eine Fersenprellung machte ihm aber seit einiger Zeit zu schaffen, daher kam er heute in der Qualifikation nicht an seine Bestweiten heran. Mit 15,26m (1,0) und Rang 10 stand der Einzug ins Finale für den Oberösterreicher aber nie in Frage.

„Der Wettkampf heute war natürlich wegen der Fersenprellung nicht optimal, aber ich bin glücklich die Qualifikation einmal gut überstanden zu haben.“

© ÖLV / C.Schilderman

Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal) war heute ebenfalls in der Dreisprung-Qualifikation dabei, auch er hatte sich heuer bereits mehrfach gesteigert. Und heute packte der Niederösterreicher dann den besten Sprung des Jahres aus, gleich im ersten Versuch ging es auf tolle 15,35m (1,0), was 18cm mehr war als seine bisherige PB. Damit stieg der 17-Jährige als insgesamt 8. ins morgige Finale der Top-12 auf.

„Es war schön, dass es gleich im ersten Versuch geklappt hat. Mit den technischen Details bin ich aber noch nicht wirklich zufrieden, morgen will ich dann einen richtigen raushauen.“

Annika Rhomberg (Raiffeisen TS Gisingen) hatte bei den U23-Meisterschaften im Weitsprung nicht das das Limit für die U20-EM, sondern auch für die U20-WM erbracht. Heute startete sie 5,74m (1,3) in die Qualifikation, erwischte beim zweiten Versuch das Brett perfekt und konnte sich mit einem tollen Sprung auf 5,92m (1,4) steigern. Bei leichtem Gegenwind von 0,6 m/s gab es für die Vorarlbergerin dann im dritten und letzten Versuch keine Steigerung mehr, sie sprang 5,69m. So reichte es für die 17-Jährige bei ihrer ersten EM-Teilnahme insgesamt zu Platz 20.

„Durch den wechselnden Wind war es nicht leicht heute den Balken gut zu erwischen. Darum war mein letzter Schritt auch immer zu lange und ich bin daher nicht richtig weggekommen. Ich hätte mir schon mehr erwartet, aber es hat Spaß gemacht hier zu springen.“

© ÖLV / C.Schilderman

Zeitplan der ÖLV-Athleten am Sonntag (Zeiten in MESZ)

Zeit

Bewerb

Runde

Name

Verein

14:55

Dreisprung

Finale

Endiorass Kingley

TGW Zehnkampf-Union

14:55

Dreisprung

Finale

Jordan Lindinger-Asamoah

ATSV OMV Auersthal

16:38

5000m

Finale

Cordula Lassacher

ATUS Knittelfeld

Links

Startlisten & Live-Ergebnisse

Gratis-Fotos-Download (Bilder honorarfrei verwendbar bei Nennung © ÖLV / Coen Schilderman)

Videos (Videos und eventuell Interviews von den Bewerben der ÖLV-Athlet*innen)

Livestream von Eurovision

Live-Stream (englisch kommentierter Livestream, inkl. der Möglichkeit, sich einzelne Bewerbe anzusehen)

Die U23 EM im Internet

Tallinn 2021 

European Athletics

Foto: © ÖLV / C.Schilderman

17/07/21 17:53, Text: Georg Franschitz

zurück