Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) verlor zwar im Weitsprung trotz guter 6,15m (+0,3) einige Punkte auf ihre direkten Konkurrentinnen, konnte im Speerwurf mit einer tollen Serie von 45,71 / 45,76 / 45,13 aber wieder auf Rang 2 vorstoßen und lag vor dem abschließenden 800m-Lauf nur 2 Zähler hinter der führenden Niahm Emerson (GBR). Dieser brachte die erwartet dramatische Entscheidung. Die Britin ging von Beginn an ein Höllentempo, Sarah Lagger ließ sich aber nicht abschütteln. Auf der Zielgerade schaffte es die 18-jährige Kärntnerin aber nicht mehr an Emerson vorbeizugehen, finishte aber mit neuer PB von 2:11,53min.
Mit 6.225 Punkten verbessert die Sarah Lagger auch ihren eigenen ÖLV-U20-Rekord im Siebenkampf zum insgesamt bereits fünften Mal innerhalb von weniger als drei Jahren, diesmal um 69 Zähler (bisher 6.156 Punkte /Götzis 2018) und holte Silber. Es ist dies gleichzeitig auch erst die zweite Medaille bei U20-Weltmeisterschaften für einen ÖLV-Athleten.
„Im Weitsprung wollte ich weiter springen als in Götzis, das ist mir gut gelungen, da bin ich voll zufrieden damit. Beim Speerwurf bin ich mit allen Würfen zufrieden, aber ich weiß ich kann noch weiter werfen. Beim 800er hat die Niamh voll angezogen und ist ein großartiges Rennen gelaufen, sie hat verdient gewonnen. Ich bin so happy über die Zeit und Silber, es war ein perfekter Wettkampf für mich.“
Die Einzelleistungen von Sarah Lagger:
100m Hürden 14,21s (+0,5)
Hochsprung 1,77m
Kugelstoßen 14,38m
200m 24,86s (-0,1)
Weitsprung 6,15m (+0,3)
Speerwurf 45,76m
800m 2:11,53min
Endergebnis:
1. Niahm Emerson (GBR) 6.253 Pkt.
2. Sarah Lagger (AUT) 6.225 Pkt.
3. Adriana Sulek (POL) 5.939 Pkt.
Trainer Georg Werthner: „Es war ein großartiger Kampf der Beiden um Gold. Es freut mich für Sarah, dass sie sich bei einem Großereignis wieder verbessern konnte. Sie hat ihre Wettkampfstärke wieder unter Beweis gestellt. Es war eine sehr, sehr starke Leistung ohne Umfaller, sowohl mental als auch körperlich. Ich bin mir sicher, dass in den nächsten Jahren noch weitere Steigerungen möglich sind, wenn Schule und andere Ablenkungen wie Führerschein wegfallen.“
Sarah Laggers internationale Erfolge im Siebenkampf:
2015 U18-WM Silber
2016 U18-EM Silber
2016 U20-WM Gold
2017 U20-EM Bronze
2018 U20-WM Silber
Andrea Obetzhofer (TS Raika Schwaz) begann den zweiten Tag des Siebenkampfes mit einem ungültigen Versuch im Weitsprung, dem sie einen Sicherheitssprung auf 5,49m (+0,3) folgen ließ. Im dritten ging die Tirolerin dann volles Risiko, den Sprung landete sie auch deutlich jenseits der 6m-Marke, leider war er aber um wenige Zentimeter übertreten. Im folgenden Speerwurf gelang der 19-jährige mit einer Serie von 39,98 / X / 42,41 aber wieder ein Vorstoß. Daher stand im finalen 800m-Lauf ein Top-10-Platz auf dem Spiel, und um den kämpfte Andrea Obetzhofer verbissen. Die erste Runde ging sie sehr flott an, auf der zweiten verließen die Tirolerin dann aber die Kräfte und sie kam nach 2:29,06min ins Ziel.
In der Gesamtwertung bedeutet das mit 5.531 Punkten den ausgezeichneten Rang 12.
„Der Weitsprung lief nicht so wie erwartet, aber mit zwei ungültigen Versuchen ist es auch schwierig. Der letzte Versuch war leider knapp ungültig, den habe ich sehr gut erwischt. Der Speerwurf war dann umso besser, mit 42 Metern bin ich sehr zufrieden. Im 800er habe ich die erste Runde zu schnell begonnen, ab 500m habe ich das in den Beinen gespürt und hab dann im Kopf etwas abgeschalten. Das ist nicht wie gewünscht gelaufen. Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Mehrkampf zufrieden, obwohl ich unter die Top-10 wollte.“
Isabel Posch (TS Lustenau) war im Vorlauf über die 100m Hürden leider kein Erfolgserlebnis vergönnt. Sie kam zwar gut aus den Blöcken, verlor dann gegen ihre Konkurrentinnen aber sukzessive an Boden und beendete den Lauf in 14,33s (-0,7). Mit dieser Zeit belegte die junge Vorarlbergerin – sie ist erst Jahrgang 2000 – insgesamt Rang 37, für den Aufstieg ins Halbfinale wären 14,00 notwendig gewesen.
„Der Start war gut, da dachte ich, dass ich gut in den Lauf komme. Aber danach ist es einfach nicht mehr gelaufen. Ich habe mit den Händen nicht richtig gearbeitet, obwohl ich mir genau das vorgenommen hatte. Ich bin überhaupt nicht zufrieden.“
4x100m Frauen: Die ÖLV-Staffel ging in der Besetzung Lena Pressler (Union St.Pölten) / Isabel Posch (TS Lustenau) / Magdalena Lindner (ULV Krems) / Chiara-Belinda Schuler (TS Hörbranz) an den Start des zweiten Vorlaufs. Die erste Übergabe klappte gut und Österreichs Staffel konnte mit den anderen Nationen gut mithalten. Leider lief Magdalena Lindener bei der zweiten Übergabe etwas zu früh los und überhörte das Komando von Isabel Posch. Der letzte Wechsel klappte dann ausgezeichnet und Schlussläuferin Chiara-Belinda Schuler lief nach 45,99s ins Ziel, was in der Endabrechnung den 11. Rang bedeutete.
Chiara Schuler: „Ich denke es war ein guter Staffellauf von uns, es waren zwei richtig gute Übergaben dabei. Lena und ich haben die Belastung von der U18-EM in Györ noch in den Beinen gespürt, aber wir sind wieder unter dem Limit von 46,00s geblieben und können zufrieden sein.“