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Verena Preiner im Interview über ihre WM-Vorbereitung

Verena Preiner beim Speerwurf (C) GEPA Pictures

ÖLV-Siebenkampf-Rekordhalterin Verena Preiner und Trainer Wolfgang Adler absolvieren noch bis Mittwoch ein Trainingslager im türkischen Belek.

In 14 Tagen standen insgesamt 22 Trainingseinheiten auf dem Programm – teilweise bei Temperaturen bis zu 40 Grad im Schatten. Die Hitze wurde bewusst gewählt, soll die 24-jährige Oberösterreicherin auf die Bedingungen bei der WM in Doha (27. September – 6. Oktober 2019) vorbereiten. „Wir hätten es mit Belek und dem Trainingslager in der Gloria Sports Arena nicht besser treffen können. Die Bedingungen sind für uns ideal. Die LA-Anlage steht uns so gut wie exklusiv zur Verfügung. Verena hat in diesen zwei Wochen extrem konzentriert und hart trainiert“, lobt der Coach.

Verena Preiner über ...

... besonders harte Trainingseinheiten:

„Die Tempoeinheiten für 200- und 800 Meter und das Hürdentraining waren kräftezehrend. Die Sprints haben wir in der Mittagshitze absolviert, da kommst du schnell an deine Grenzen. Ich bin richtig müde, aber glücklich. Es macht wirklich Spaß hier zu trainieren. Die Anlage ist top, ich hab‘ hier alles, was man zum Trainieren braucht. Bis hin zur Kältekammer.“

… minus 110 Grad:

„Kältebäder zur Regeneration kenne ich. Eine Kältekammer war für mich neu. Du kriegst ein Spezialstirnband, Haube und Handschuhe, beginnst mit minus 10 Grad, steigerst auf minus 50, dann gehst du in die Hauptkammer mit minus 110 Grad. Beim ersten Mal war ich 2 Minuten drinnen, jetzt sind wir bei drei Minuten. Das kommt dir dann schon sehr lange vor, ich musste am Schluss ganz schön kämpfen. Andererseits merkst du nachher förmlich, wie schnell du dich wieder erholst. Das ist ein gutes Gefühl.“

… ihre WM-Form:

„Die Form kommt Schritt für Schritt. Was jetzt noch fehlt, ist die Spritzigkeit. Aber das ist von Wolfgang Adler so gewollt. Die härtesten Trainingsumfänge habe ich hinter mir. Jetzt wird von Tag zu Tag schrittweise reduziert.“

… kurze Auszeiten:

„In 14 Tagen hatte ich 3 Halb-Tage bzw. einen ganzen Tag frei. Zwei Mal war ich kurz im Meer. Das hat sich richtig gut angefühlt. Und nach dem Mittagessen bzw. nach der Physiotherapie geht sich immer noch ein (20-minütiger) Power-Nap aus. Also ich kann nicht klagen!“

… heimische Gewohnheiten:

„Wenn mir was abgeht, dann ein bisschen die heimische Küche. Wir sind jetzt doch schon knapp zwei Wochen hier. Sobald ich zu Hause wieder einen Tag frei habe, kommt ein Schnitzel auf den Tisch. Das darf ich dann auch genießen.“

… bekannte Gesichter:

„Schwimm-Olympiasieger Chad Le Clos ist am Gelände, auch 200-m-Weltmeister Ramil Guliyev. Gestern ist Siebenkämpferin Grit Sadeiko aus Estland angekommen, vielleicht ergibt sich ein gemeinsames Hürdentraining. Sonst trainieren wir, weil das Training ja individuell auf meine Bedürfnisse abgestimmt ist, größtenteils alleine.“

… 1:1-Training:

„Das Einzeltraining ist schon um einiges intensiver als unser normales Gruppentraining. Dir bleiben keine Pausen, weder physisch noch mental. Aber das haben wir ganz bewusst so gewählt. Es gehört zum Plan, das Maximum herauszuholen.“

Mittwochvormittag wird in Belek noch eine Athletik-Trainingseinheit absolviert, am Nachmittag geht’s zurück nach Linz. Am 13. September steht dann in Ried das Messe Ried-Meeting an (Austrian-Top-Meeting-Serie, Verena wird über 100 m Hürden und im Weitsprung starten).

Text (C) ÖOC/Wolfgang Eichler

09/09/19 14:20, Text: Helmut Baudis

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