.

Verschiebung der Olympischen Spiele: Statements der Top-Athleten, Top-Trainer und der Verbandsspitze

(C) GEPA-pictures

Seit wenigen Stunden ist es amtlich, die Olympischen Spiele in Toyko werden verschoben. Nachfolgend haben wir die ersten Reaktionen unserer Top-Athlet/innen, Top-Trainer und Verbandsspitze eingeholt.

Sonja Spendelhofer sagt in einer ersten Reaktion: „Es ist gut, dass nun endlich eine Entscheidung getroffen wurde. Die Gesundheit aller hat absolute Priorität. Ich wünsche allen unseren Athleten, dass sie ihre bisherigen Anstrengungen als gute Basis für eventuell verbleibende Saisonhöhepunkte (EM im August?) und das nächste Jahr mitnehmen können.“

Für ÖLV-Sportdirektor und Lukas Weißhaidinger-Trainer Gregor Högler war es die erwartete Entscheidung: „Es ist aus dem Gesundheits-Aspekt sicherlich die richtige Entscheidung. Sportlich gesehen macht eine Austragung nur 2021 Sinn, da eine Formkurve kein Kippschalter ist, den man einfach auf- und abdrehen kann. Wirtschaftlich kann und möchte ich es nicht beurteilen.“ Angesprochen auf den weiteren Saisonverlauf 2020 sagt er: „Für die Athleten ist es nicht leicht zu verkraften, wenn man ihnen das Jahresziel nimmt, wir sind aber professionell genug, um uns den neuen Gegebenheiten anzupassen. Es wäre aber wichtig, dass wir die aktuelle Form zu mindestens in nationalen Meetings heuer noch bestätigen können, um wertvolle Rückschlüsse für das kommende Wintertraining zu erhalten.“

Klar äußert sich auch Ivona Dadic' Trainer Philipp Unfried dazu: „Es ist die einzig sinnvolle und verantwortungsbewusste Entscheidung, die getroffen werden konnte, da wir heuer keine Rahmenbedingungen mehr vorfinden, die würdige und schöne Spiele zulassen. Wir werden jedenfalls 2021 'ready' sein!“

Österreichs Trainer des Jahres 2019 und Verena Preiners Coach Wolfgang Adler sagt: „Eine sinnvolle Vorbereitung wäre unter den aktuellen Umständen nur mehr mit großem Risiko möglich gewesen, daher ist die Verschiebung der Spiele die einzige richtige Entscheidung. Sie gibt den Athleten und Trainern jetzt Planungssicherheit und setzt sie nicht unnötig einem Gesundheitsrisiko aus.“

Das sagen Österreichs Top-Leichtathleten

Siebenkämpferin Ivona Dadic äußert sich wie folgt: „Ich muss ehrlich sagen, dass es in dieser Situation die einzig richtige Entscheidung ist und kein gesundheitlichen Risiko für uns Athleten, Trainer und Fans eingegangen wird." Angesprochen auf die voraussichtliche Verschiebung in das Jahr 2021 sagt sie: "So haben wir ein Jahr Zeit, uns noch besser darauf vorzubereiten. Olympische Spiele unter den jetzigen Umständen wären nicht richtig gewesen und es wäre nie die Stimmung aufgekommen, die Olympische Spiele so einzigartig machen."

Die WM-Dritte von Doha 2019, Siebenkämpferin Verena Preiner sagt folgendes: „Grundsätzlich ist es für den Sport die beste Entscheidung, weil einfach wegen der fehlenden Qualifikationsmöglichkeiten und wegen der eingeschränkten Trainingbedingungen eine Durchführung heuer nicht fair gewesen wäre. Für mich ist es schade, weil’s meine ersten Olympischen Spiele gewesen wären. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, jetzt habe ich ein Jahr länger Zeit mich darauf vorzubereiten."

Diskus-Ass und WM-Dritter 2019 Lukas Weißhaidinger wäre wie alle anderen Sportler auch sehr gerne heuer in den Olympia-Ring gestiegen, versteht aber die Entscheidung vollkommen: „Ich bin froh, dass die Spiele verschoben worden sind und nicht ganz gestrichen wurden. Es gibt immer zwei Seiten bei so einer Entscheidung. Das eine ist die Gesundheit aller, die natürlich klar im Vordergrund steht. Auf der anderen Seite ist man als Sportler schon traurig, weil man gerne den größten Wettkampf, den es auf der Welt gibt, gemacht hätte, auf den man sich vier oder achte Jahre lang darauf vorbereitet hat.“ Weißhaidinger wird aber hart weiterarbeiten und nächstes Jahr dann in Topform antreten, er wünscht sich ebenfalls, wie sein Trainer, dass heuer noch einige Wettkämpfe - auch wenn das nur kleine, nationale Veranstaltungen sind - abgehalten werden können, wo er seine Topform zeigen kann.

Das erste offizielle Statement des Welt-Leichtathletik-Verbands kann auf der Website von World Ahletics nachgelesen werden.

Foto (C) GEPA-pictures

24/03/20 17:14, Text: Helmut Baudis

zurück