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Vier Medaillen bei Balkan-U20-Meisterschaften, Auer gewinnt Gold

Siegerehrung im Stabhochsprung (C) ÖLV

Österreichs Team präsentierte sich bei den gestrigen Balkan-U20-Meisterschaften fast durchgehend sehr stark. Vier Medaillen, ein österreichischer U20-Rekord und vier persönliche Bestleistungen gelangen. Rund 250 Athlet/innen aus 19 ABAF-Mitgliedsländern nahmen daran teil.

Für die einzige Goldmedaille des Tages sorgte Stabhochspringer Alexander Auer (TGW Zehnkampf-Union), der als einziger Springer die 5-Marke überspringen konnte, aber gestern mehr zu kämpfen hatte, als im lieb war: "Das Einspringen ist leider gar nicht nach Plan verlaufen, weil ich große Probleme im Anlauf hatte, ich habe keinen einzigen Sprung durchziehen können. Dann haben wir den Plan geändert und sind früh in den Wettkampf bei 4,60 m eingestiegen. Deswegen bin ich mit den 5,00 m heute mehr als zufrieden".

Zweiter wurde Ravzan Doroftei (ROU) mit 4,85 m vor Erdem Tilki (TUR) mit 4,80 m und dann folgte bereits der zweite Österreicher, Leon Glavas (LAC Amateure Steyr). Er brauchte bei seiner Anfangshöhe von 4,60 m drei Versuche, sprang aber dann die 4,70 m gleich auf Anhieb. Bei 4,80 m war dann Endstation. Die Plätze 1 und 4 im elfköpfigen Feld sind aller Ehren wert.

Enzo Diessl mit Rekord zu Silber

Der 17-Jährige verbesserte im 60-m-Hürden-Zeitlauf seinen einen Woche alten österreichischen U20-Rekord um fünf Hundertstelsekunden auf 7,83 s. Damit musste sich der SU-Leibnitz-Athlet unter 13 Teilnehmern nur Christos Panagiotis Roumtsios (GRE) um 0,01 s geschlagen geben und holte Silber. Dritter wurde der Serbe Strahinja Radakovic mit einer Zeit von 7,89 s.

Sehr stark präsentierte sich auch Disziplinkollegin Lena Spazirer (ULC Weiland), die im zweitschnellsten Zeitlauf mit neuem NÖLV-U20-Hallenrekord von 8,62 s Dritte und Gesamt-Sechste wurde. Damit war sie um eine Hundertstel schneller als bei ihrer bisherigen Bestmarke. Die Schnellste unter den 17 Damen war die Rumänin Dariana Grigorioiu mit 8,32 s. Für die Vergabe der weiteren Medaillen brauchte es einen Zielfotoentscheid. Yaren Yildirim (TUR) setzte sich mit 8,51 s gegen die zeitgleiche Dana Govoreanu (ROU) durch, fünf Tausendstel entschieden zwischen Silber und Bronze.

Dritter Platz beim dritten Antreten

Für Jordan Lindinger-Asamoah (ATSV OMV Auersthal) waren es bereits die dritten Balkan-U20-Meisterschaften. Nach den Rängen 7 und 5 gelang dieses Mal der Hop-Step-Jump auf's Podest. Nach den ersten drei Versuchen lag er mit einer Weite von 14,54 m nur auf Rang 5, dann drehte er aber auf und setzte 14,94 m, 14,95 m und zuletzt einen neuen NÖLV-U20-Hallenrekord mit 15,05 m in den Sand. Die Freude war groß über das erste Edelmetall auf internationaler Ebene. Zum Balkan-U20-Meister kürte sich Oleksandr Aiko (UKR) mit 15,50 m, Zweiter wurde mit einem Zentimeter Vorsprung auf den Österreicher Razvan Nicoara (ROU). Zehn Dreispringer waren am Start, neun konnten die 14-Meter-Marke übertreffen.

Ayodeji sorgt für vierten Stockerlplatz

Der Vorarlberger startete mit 7,17 m in den Wettkampf und setzte sich im zweiten Durchgang mit 7,40 m sogar an die Spitze des zwölf Weitspringer umfassenden Feldes. Leider konnte er danach nicht mehr zusetzen und wurde von Nikolaos Stamatonikolos (GRE) mit 7,44 m und Bozhidar Saraboykov (BUL) mit 7,42 m auf den Bronzeplatz verdrängt. Mit seinem Comeback am Stockerlplatz eines internationalen Bewerbs konnte der EYOF-Sieger von 2019 aber durchaus zufrieden sein. Überdies konnte er seine Saisonbestmarke um 13 Zentimeter steigern. Das Limit für die U20-WM in Cali (7,55 m) sollte demnächst fallen.

Für Annika Rhomberg (Raiffeisen TS Gisingen) lief es nicht ganz wunschgemäß. Mit 5,54 m wurde die 17-Jährige Zwölfte und durfte sich nur dreimal an der Weitsprunganlage in der General-Jovan-Mišković-Halle versuchen. Ramona Verman sicherte mit einer Weite von 6,24 m Gold für Rumänien. Silber ging an Plamena Mitkova (BUL) mit 6,22 m und Bronze an Sotiria Rapti (6,15 m). Insgesamt 18 Springerinnen waren mit dabei.

Pacher trotz "Hausrekord" am 60-Meter-Endlauf vorbei

Der Kärntner Stephan Pacher (VST Laas) spekulierte bereits im Vorfeld aufgrund seiner guten Form mit einer persönlichen Bestzeit und hoffte, damit den Einzug ins Finale der Top-8 schaffen zu können. Kein leichtes Unterfangen im größten Feld des Tages mit 23 Sprintern. Der Österreicher kam im dritten Vorlauf an die Reihe und belegte dort mit 7,02 s (PB) Rang 6. Für den Finaleinzug wären 6,97 s nötig gewesen. Pacher erreichte im Endklassement den 15. Platz. Im Endlauf setzte sich Anej Curin Prapotnik aus Slowenien mit 6,78 s vor Eden Sela (ISR) mit 6,82 s und Oleksandr Sosnovenko (UKR) mit 6,86 s durch.

Stabhochsprung-Goldmedaillengewinner Alexander Auer fasste die Belgrad-Reise stellvertretend für alle treffend zusammen: "Insgesamt war es eine super Erfahrung auf internationaler Bühne" antreten zu können und "Erfahrungen zu sammeln".

Ergebnisse

Titelfoto (C) ÖLV
Fotogalerie (C) Serbischer Leichtathletik-Verband

12/02/22 21:32, Text: Helmut Baudis


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